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#Flicks Serie gerissen

Flicks Serie gerissen

Am Dienstagabend stand Hansi Flick im Stadion von Atlético Madrid und musste über seinen früheren Chef reden. „Ich freue mich, dass Jogi weitermachen kann“, sagte Flick im Sky-Interview vor dem Spiel und meinte natürlich Joachim Löw, den Bundestrainer, dem er acht Jahre lang als Assistent zugearbeitet hatte. Der darf, so hat es der DFB in dieser Woche verkündet, im Amt bleiben, obwohl er im November mit der Nationalmannschaft 0:6 in Spanien verloren hat.

Christopher Meltzer

„Ich bin absolut sicher“, sagte Flick, „dass er die richtigen Schlüsse daraus zieht und wir im neuen Jahr eine andere Mannschaft und eine andere Leistung auf dem Platz sehen.“ Sein öffentliches Treuebekenntnis war vorhersehbar und trotzdem das wichtigste Thema des Interviews. Und damit war zum Stellenwert des darauffolgenden Spiels auch alles gesagt.

Am fünften Vorrundenspieltag der Champions League hat Flick mit dem FC Bayern 1:1 (0:1) gegen Atlético gespielt. João Félix (26.) traf für Madrid, Thomas Müller (86./Strafstoß) für München. Es war ein Punktverlust, der Flicks famose Serie als Cheftrainer der Bayern – bisher 15 Siege in 15 Champions-League-Spielen – beendete. Es war vor allem aber ein Punktverlust, den Flick in Kauf nahm. Denn seine Mannschaft hatte sich schon vor einer Woche den Gruppensieg geschnappt – und am kommenden Samstag folgt in der Bundesliga das Spitzenspiel gegen Leipzig.

Das führte dazu, dass Flick für seine Startformation elf Spieler auswählte, die so ziemlich sicher kein zweites Mal zusammenspielen werden. Das Tor hütete Alexander Nübel. Vor ihm verteidigten ausnahmsweise fünf statt vier Spielern: Bouana Sarr, Niklas Süle, David Alaba, Lucas Hernandez und Bright Arrey-Mbi, ein 17 Jahre alter Champions-League-Neuling aus der zweiten Mannschaft. Im Mittelfeld spielten Javi Martinez (auf der „Sechs“), Jamal Musiala (auf der „Zehn“) und Leroy Sané und Douglas Costa (auf den Außenpositionen). Und im Sturm durfte Eric Maxim Choupo-Moting anfangen.

„Jeder kann sich freuen auf das Spiel in dem neuen Stadion in Madrid“, sagte Flick und empfahl vor allem seinen jungen Spielern, dass sie dieses Erlebnis „genießen“ sollen. Aus seiner Trainerperspektive war das eine Win-Win-Entscheidung: Er schenkte manchen Talenten herausfordernde 90 Minuten gegen die vermutlich beste Abwehrmannschaft der Welt und seinen Stammspielern Manuel Neuer, Robert Lewandowski und Leon Goretzka weit mehr als 90 Minuten zur Erholung. Das Trio war, obwohl nicht verletzt, in München geblieben. Wegen Leipzig.

Die Bayern-Elf in Madrid spielte dann so wie eine Elf eben spielt, die nicht bis ins Details miteinander vertraut ist. Es fehlte an Kleinigkeiten. Wer läuft wann wohin? Wer bekommt den Ball am liebsten wo? In der ersten Viertelstunde kombinierten sie sich immerhin einmal geschickt durch die Abwehr. Am Ende konnte Sané von der Strafraumkante schießen. Der Ball flog aber so weit über das Tor, dass man ihn in einem gewöhnlichen Bayernspiel vermutlich nicht als Torgelegenheit notiert hätte. Danach griffen aber fast nur die Abwehrkünstler von Atlético an. Meistens im Mittelpunkt: João Félix. In der 23. Minute legte er den Ball mit einem Hackentrick auf Yannick Carrasco, der diesen aber nur ans Außennetz schoss. In der 26. Minute schoss Félix den Ball frei vor Nübel ins Tor. Davor hatte sich die Fünferkette der Bayern überlisten lassen – nach einem Einwurf. Ein Doppelpass genügte, um Arrey-Mbi an der Seitenlinie abzuschütteln. Hernandez‘ Hilfe kam zu spät. Wie auch Süle im Zweikampf mit Félix, der aus kurzer Distanz traf.

Auf dieser Führung ruhte sich Atlético, das die drei Punkte im Rennen um den zweiten Platz gut hätte gebrauchen können, im weiteren Spielverlauf aus. In der zweiten Halbzeit traf Félix die Latte, aber das Tor hätte nicht gezählt, Marcos Llorente stand im Abseits (58.). In der 80. Minute entschied sich Atlético-Trainer Diego Simeone dafür, den Stürmer Carrasco durch den Mittelfeldspieler Hector Herrera zu ersetzen. Den Ausgleich konnte er damit aber nicht verhindern. Es war der große Antreiber der Bayern, der die Niederlage abwendete. Thomas Müller, in der 62. Minute eingewechselt, dribbelte durch den Strafraum und wurde von Felipe gefoult. Zum Strafstoß trat er dann gleich selbst an – und verwandelte sicher.

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