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#Fliegen zwischen Skepsis und Hoffnung

Fliegen zwischen Skepsis und Hoffnung

Es erscheint wie ein Hauch von Normalität, die lange fehlte: Eine europäische Fluggesellschaft fliegt trotz der Corona-Pandemie Gewinne ein. 225 Millionen Euro hat Ryanair im Sommerquartal verdient, für den Vorjahreszeitraum hatte der Billigfluganbieter etwa denselben Wert als Verlust genannt. Und im Monat Oktober, der nicht in der Quartalsbilanz enthalten ist, stiegen 11,3 Millionen Passagiere ein, fast dreimal so viele ein wie im Vergleichsmonat 2020.

Ist das Ende der Leidensstrecke für die Luftfahrt nahe oder noch fern? Carsten Spohr, der Vorstandschef der Deutschen Lufthansa, legte sich zuletzt fest. „Der Geschäftsreiseverkehr ist schneller und stärker zurückgekehrt als erwartet“, sagte er in einem Interview mit der Kleinen Zeitung aus Österreich. Da Buchungen für Manager und Monteure weniger als Urlaubstouren vom Sonnenschein und anderen saisonalen Faktoren abhingen, zeigte er sich zuversichtlich.

„Einen abrupten Abriss der Nachfrage im Winter wird es in diesem Jahr nicht geben“, sagte Spohr. Wie sich Lockerungen – Geimpfte dürfen von der kommenden Woche an wieder in die USA einreisen – auf den Geschäftsausblick auswirken, hat Spohr noch nicht beziffert. Am Mittwoch äußert er sich zur eigenen Bilanz und Prognose.

Kommt die Zuversicht zu früh?

An den Finanzmärkten ist derweil umstritten, ob Freude nach dem Ryanair-Profit zeitgerecht oder verfrüht ist. Einerseits war Gewinn lange ein Fremdwort in der Luftfahrt, andererseits verdienen Fluggesellschaften grundsätzlich am ehesten im Sommer Geld. Ryanair-Chef Michael O’Leary erschien am Montag zurückhaltend. Im bis März laufenden Geschäftsjahr rechne er mit einem Verlust von 100 bis 200 Millionen Euro. Zuvor galt eine schwarze Null als möglich.

Doch nun muss das vergrößerte Flugangebot auch mit Hilfe von Billigtickets abgesetzt werden. Die Analysten von Goldman Sachs sehen Ryanair dennoch „auf Linie“ mit den Einschätzungen der Branchenbeobachter, die von J. P. Morgan verwiesen hingegen auf den bevorstehenden Jahresverlust. Die Ryanair-Aktie ging am Montag zunächst mit einem Abschlag in den Tag, dann drehte der Kurs ins Plus.

Mehrere Unbekannte in Prognosen

Mehrere Punkte erschweren Prognosen, wie sich das Reisegeschäft entwickelt. Das weitere Infektionsgeschehen und – auf anderen Kontinenten – fortbestehende Reisebeschränkungen spielen eine Rolle. Zudem gehen Einschätzungen weit auseinander, wie viele Geschäftsreisen dauerhaft durch Videokonferenzen ersetzt werden. Und nicht zuletzt durch die aktuelle Klimakonferenz in Glasgow sind die Umweltfolgen des Fliegens Thema.

Der deutsche Geschäftsreiseverband VDR hatte in einer Umfrage unter Reiseverantwortlichen hiesiger Unternehmen ermittelt, dass 80 Prozent der größeren Betriebe künftig weniger Reisen erwarten. Offen sei nur, wie viel gestrichen werde. Ein bleibendes Minus von bis zu 30 Prozent galt nach der im September veröffentlichten Umfrage als möglich.

Lufthansa-Chef Spohr tritt solchen Zahlen entgegen. Auf mittlere Sicht werde das Geschäftsreiseminus bei 10 Prozent „oder sogar darunter“ liegen. „Jeder von uns hat die Vorzüge, aber auch sehr klar die Grenzen von Videokonferenzen kennengelernt.“ Er sei mit Blick auf Dienstreisen mittlerweile weniger pessimistisch.

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