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#Flott auf den ersten Blick

Flott auf den ersten Blick

Die Formel 1 entfaltet Wirkung. Renault fährt in der Rennserie unter dem Markennamen Alpine und kommt immer besser in Schwung. Was dort im Grenzbereich funktioniert, sollte in der Großserie auch von Vorteil sein, sagen sich die Ingenieure und impfen ihren E-Tech genannten Triebwerken einen Hauch Formel-Technik ein. Dem 1,6-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner stehen zwei Elektromotoren bei, ein Meister mit 49 und ein Azubi mit 20 PS. Das Trio entwickelt eine Systemleistung von 143 PS und wirft einige Fragen auf. Funktioniert das Zusammenspiel? Lohnt der Aufwand? Wäre nicht ein an der Steckdose aufladbarer Plug-in-Hybrid die sinnvollere Lösung?

Holger Appel

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Technik und Motor“.

Beginnen wir mit der letzten Frage, weil sie alle anderen Antworten nach sich zieht. Steuerlich ja, Subvention gibt es für die Hightech-Lösung nicht. Weil der Akku nur 1,2 kWh vorhält, ist mit dem E-Tech nur rangieren in der Tiefgarage elektrisch möglich. Das ist dem Gesetzgeber in Spendierhosen zu wenig, dem Ingenieur freilich viel wert, denn in erster Linie gilt es, mit geringem Gewicht Zusatzschub zu liefern und damit dem Benziner auf die Sprünge zu helfen. Dazu werden am elektrischen Antrieb zwei Gänge und am Verbrennungsmotor deren vier unter- und miteinander sortiert. Der Fahrer muss sich um das komplexe Ensemble nicht kümmern, er legt am Automatikwählhebel Rückwärts oder Vorwärts ein und fährt einfach los.

Das geschieht fast immer elektrisch, kurze Zeit später schaltet sich der Verbrenner zu. Fortan vollzieht sich ein Wechselspiel, was zumeist nur an der Anzeige im Cockpit zu erkennen ist. Wer es stets gemütlich angehen lässt, wird glücklich. Wer nicht, der nicht. Misslich sind Momente, da Temperament gefragt ist. Jenes wird dem Arkana mit seinem spritzigen Design auf den ersten Blick zugeschrieben, doch das hat dem Triebwerk leider niemand gesagt. Im Datenblatt stehen 0 auf 100 km/h in 10,8 Sekunden und 172 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Realität ist noch müder. Wer als Richtgröße die Beschleunigungsspur auf die Autobahn heranzieht, definiert den Begriff Einfädeln neu. Der Antrieb ist nicht nur faul, der Benziner lärmt unter Last auch noch ungebührlich. Was er bisweilen auch dann ansatzlos tut, wenn die Steuerelektronik der Meinung ist, der Akku müsse aufgeladen werden. 5,9 Liter Super Verbrauch stehen im Testprotokoll. Kurzum: Wir würden zum günstigeren Benziner ohne E-Tech greifen und uns sodann am Arkana erfreuen.

Dem 1,6-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner stehen zwei Elektromotoren bei.





Bilderstrecke



Fahrbericht
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Renault Arkana

Der setzt nämlich ein interessantes Zeichen gegen die SUV-Coupés von Mercedes-Benz, Audi oder BMW, das den Franzosen keiner zugetraut hat. Auf 4,59 Meter Länge präsentieren sie ein schickes Außendesign und ein adrettes Interieur ohne Firlefanz. Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck, die empfehlenswerte Ausstattungsvariante Intens hält viele Annehmlichkeiten bis hin zur Lenkradheizung bereit, und die Bedienung ist in einem Mix aus Touch und Tasten besser zu verstehen als andernorts. Leider sind das Gebläse laut, der Bildschirm träge und die mangels Übersichtlichkeit notwendige Rückfahrkamera insbesondere des Nachts diesig. Im Übrigen verdient sich der Arkana gute Noten. Die vorderen Sitze sind langstreckentauglich, hinten ist bis 1,80 Meter Körpergröße alles in Ordnung. Der Kofferraum ist wegen des schräg abfallenden Hecks kein Lademeister, aber zumeist ausreichend aufnahmefreudig. Fahrwerk und Lenkung machen ihre Sache brauchbar, ihre Abstimmung passt in ein Bild, das sportlicher aussieht, als es fährt.

Wir haben uns im Arkana wohler gefühlt als erwartet. Wahrscheinlich wird der schnittige Renault ein Außenseiter bleiben, aber er steht eben nicht an jeder Ecke. 37.220 Euro kostet der sympathisch zubereitete Testwagen, das ist im Konkurrenzumfeld auch einen zweiten Blick wert.

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