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#Frage am Freitag: Wie können wir zu Hause selbst Haare schneiden?

Frage am Freitag: Wie können wir zu Hause selbst Haare schneiden?

„Wieso, weshalb, warum?“ ist in der kollektiven Kindheitserinnerung unserer Redaktion der dauerhafte Lieblingsohrwurm gewesen, Karla Kolumna mit ihren tausend Fragen unser Vorbild. Denn ja: Wir sind wandelnde, redaktionelle Klischees, die es lieben, neugierige Fragezeichen an die Enden ihrer Sätze zu setzen. Jeden zweiten Freitag wollen wir ab jetzt ehrliche Antworten zu Themen wie „Sollten alle Menschen vegan werden?“ oder „Was passiert eigentlich in einer Krise?“ bekommen – und das von Menschen, die es wissen sollten. Wir fragen Expert*innen und lassen sie Zusammenhänge erklären.

Aber nicht nur! Weil wir Fragen mindestens genauso gerne beantworten wie wir sie stellen, geben wir auch selbst ehrliche Antworten – zu Fragen, die ans Eingemachte gehen. Habt ihr Fragen, die euch schon ewig im Kopf herum kreisen? Dann schreibt uns an [email protected]! 
Da sind wir nun wieder: mitten im Lockdown. Die Gastronomie kann nur ein To-Go-Geschäft anbieten, der Einzelhandel ist geschlossen und auch die Friseursalons können keine Kund*innen empfangen. Das stellt so manch eine*n vor eine große Herausforderung: die lange Mähne mit den kaputten Spitzen ist nicht mehr zu bändigen, der Pony ragt so langsam komplett über die Augen und versperrt die Sicht, der Ansatz ist kaum noch zu ertragen oder die Haarspitzen kitzeln in den Ohren. Nun muss also selbst Hand angelegt werden – oder besser doch nicht? Wir wollen uns ja unsere Frisuren auch nicht zerstören. Genau deshalb haben wir für unsere Frage am Freitag mit einem Profi gesprochen.

Lukas Mayer ist Frisör und Inhaber des Salons Hutter & Mayer in München. Er arbeitet gemeinsam mit seinem Partner Dominik und seinem Team seit Jahren dafür, dass Kund*innen bestens beraten werden und den Salon glücklich verlassen. Denn darum geht es bei einem professionellen Friseurbesuch ja: mit Rat und Tat zur Seite stehen und helfen, Wohlfühl-Looks zu finden. Aktuell nicht so einfach, so mitten im Lockdown und auch Hutter & Mayer hat geschlossen. Wir freuen uns sehr, dass Lukas sich die Zeit genommen hat, uns ein paar Tipps zu geben, wie wir die Zeit bis zum nächsten Friseurbesuch überbrücken können. Ganz ohne Komplettrasur.

Ganz grundsätzlich: Was sagst du zum Thema Haare zu Hause selbst schneiden?

Lukas: Grundsätzlich empfehle ich für jeden der auf sein Äußeres Wert legt und sich einen guten Friseur leisten kann, natürlich immer den Besuch beim Friseur. Trotzdem verstehe ich es auch, dass sich nicht jeder einen Haarschnitt für viel Geld leisten kann oder will. Für diese besondere Lockdown-Zeit gebe ich euch für Mit Vergnügen mein Know-How für einen akzeptablen Haarschnitt zu Hause weiter.

Gibt es Tipps, wie man die Zeit bis zum nächsten Friseurbesuch auch ohne Schere gut überbrücken kann?

Die gibt es! Vor allem jetzt, wenn man viel im Homeoffice sitzt oder sowieso nicht wirklich oft rausgeht oder etwas vorhat, kann man seine Haare mit bestimmten Ritualen sehr schonen.
Erstens: Haare nicht zu oft waschen, denn das schadet unserer Haarstruktur. Man kann sich das so vorstellen: Eine Frau mit schulterlangen Haaren wäscht sich jeden Tag die Haare, weil sie am nächsten Tag schon wieder fettig sind. Der Grund dafür ist, das unser Talg, der auf dem Kopf produziert wird, eigentlich nur eine natürliche Schutzfunktion für Kopfhaut und Haare ist. Wäscht man die jeden Tag ab, sendet unser Körper das Signal, dass wir noch mehr Talg brauchen und die Talgproduktion wird angeregt. Im Gegenzug dazu sind die Spitzen ja meistens nicht fettig, man wäscht sie aber doch mit – sprich die Spitzen werden immer trockener und der Ansatz fettet schnell nach. Normales Haar sollte nicht öfter als zwei bis drei Mal pro Woche gewaschen werden. Bei etwas feineren Haaren drei Mal die Woche. Außerdem ein mildes Shampoo verwenden, kein krasses Pflegeshampoo oder eine „Tiefenreinigung“ und unbedingt versuchen, nur den Ansatz zu waschen – nicht die Längen und Spitzen. Nach zwei oder drei Monate merkt man, dass sich die Haare umgestellt haben. Und wer mag schon gern jeden Tag Haare waschen? Wenn eure Haare doch mal zu fettig aussehen und ihr gepflegt aussehen wollt, dann greift doch zum Trockenshampoo. Das müsst ihr meistens nur aufsprühen und abrubbeln.
An alle Sportler*innen, die sich ohne waschen unwohl fühlen: Lasst doch einfach das Shampoo weg. Wascht und spült euch am Kopf gründlich mit warmem Wasser, das genügt.
Zweitens: Ein guter Conditioner vermindert die Gefahr, dass euer Haar splisst oder brüchig wird. Somit könnt ihr es auf jeden Fall besser aushalten bis zum nächsten Besuch beim Friseur.

Wenn man aber nun doch zu Hause die Schere in die Hand nehmen will: Welche Tipps kannst du geben?

  1. Haare waschen und gründlich kämmen. Es ist wichtig, die Haare im gewaschenen und gekämmten Zustand zu schneiden. Schneidet man im trockenen Zustand, ist die Gefahr da, die Haare nicht wirklich gut kämmen zu können und das ist auf jeden Fall sehr wichtig für eine schöne gerade Grundlinie.
  2. Mittelscheitel ziehen. Der Mittelscheitel ist wichtig für die Aufteilung und nur wenn ihr die Haare in diesem Zustand schneidet, ist es am Ende auch egal, welchen Scheitel ihr tragt, weil die Haare auf beiden Seiten gleich lang sind. Schneidet ihr wirklich alleine, würde ich euch empfehlen den Mittelscheitel bis zum Nacken zu ziehen, um zwei gleiche Abschnitte zu haben.
  3. Ihr kämmt beide Seiten nach vorne zum Schlüsselbein und versucht euren Kopf in einer geraden und natürlichen Haltung zu halten und schneidet die Spitzen ab. Bei stark lockigem Haar bitte immer vorsichtig sein – lockige Haare springen durch die Bewegung. Also lieber ein bisschen weniger schneiden.
  4. Habt ihr jemanden, der das Ganze macht, könnt ihr den hinteren Teil der Haare auch am Rücken schneiden. Dafür bitte den Kopf nach unten beugen (ihr schaut einfach auf den Boden). Ganz wichtig: nochmals gründlich kämmen und wenn es viele Haare sind, könnt ihr euch den Hinterkopf auch in mehrere Sektionen aufteilen. Die Seiten werden wieder in normaler Haltung (Kopf gerade) vorne am Schlüsselbein gekämmt und geschnitten.

Für einen Haarschnitt zu Hause empfehle ich wirklich nur die äußersten Spitzen zu schneiden. Stufen würde ich euch nicht raten selber zu schneiden und kürzere Frisuren oder Bobs sind einfach zu kompliziert und ihr werdet danach nicht glücklich sein.

Was für Utensilien braucht man? 

Unabdingbar sind ein Kamm und eine Haarschneideschere – günstige Haarschneidesets gibt es in einigen Drogeriemärkten. Bitte nicht mit einer Papierschere oder ähnlichem die Haare schneiden.

Danke Lukas für deine Tipps! 

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