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#Frische Luft bis in die Gruft

Frische Luft bis in die Gruft

Heute muss es mit diesem Text sehr schnell gehen, denn es steht ein großer Hausputz an. Wir wollen uns nämlich an den Mondkalender halten, der uns laut der Aktuellen verspricht: „Steht der Mond im Sternzeichen Fische, gehen Reiningsarbeiten, außer Fensterputzen, leicht von der Hand. Auch Wäsche wird heute mit wenig Waschmittel sehr sauber.“ Das müssen wir ausnutzen, um vielleicht doppelt so schnell fertig zu werden wie üblich. Aber gut, dass Fensterputzen nicht dabei ist, das hassen wir nämlich.

Jörg Thomann

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Die Spitzenkandidaten der Parteien zur Bundestagswahl werden zum Putzen kaum kommen, die haben gerade anderes zu tun. Und ausgerechnet in der ihm eigentlich wohlgesinnten Bild-Zeitung muss Armin Laschet aus der Feder des Fitnesstrainers Detlef D. Soost nach einem Auftritt über sich lesen: „Man hat manchmal gespürt, wie seine Stressresistenz nachlässt, weil er körperlich nicht fit ist. Das könnte an zu wenig Sport liegen.“ Wenn Laschet durchs Hochwassergebiet gejoggt wäre, hätte man ihm das aber auch wieder verübelt. Dazu passt jedenfalls das Lebensmotto, das im Goldenen Blatt der Mediziner Dietrich Grönemeyer formuliert: „Turne bis zur Urne“, rät er. Was wir noch ergänzen würden durch „Trab bis ins Grab“ und „Frische Luft bis zur Gruft“.

Wahltaktisch fahrlässig

Ganz andere Ziele verfolgt der durchtrainierte Christian Lindner, der Bunte gesteht: „Tatsächlich ist mein größter Wunsch an das Leben auch nicht, einmal Minister in der Regierung zu sein. Sondern bald zwei, drei oder vier Mädchen oder Jungs zu haben.“ Sympathisch, aber wahltaktisch womöglich fahrlässig: Am Ende scheut sich das Wahlvolk noch, ihm durch seine Stimmen wertvolle Familienzeit zu rauben. Dass Lindner nicht erst klein anfangen will, sondern gleich von zwei, drei, vier Kindern spricht, dünkt uns übrigens recht FDP-typisch; einer seiner Vorgänger wollte ja aus dem Stand heraus stolze 18 Prozent erreichen.

Schätzt seine Frau jetzt wieder mehr: Jörg Draeger


Schätzt seine Frau jetzt wieder mehr: Jörg Draeger
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Bild: dpa

Nicht gekleckert, sondern geklotzt hat auch der Fernsehmoderator Jörg Draeger, und zwar auf dem Feld der Romantik. Draeger hat, wie Bild berichtet, „seiner Frau eine 20-seitige (!) Liebeserklärung geschrieben. ,Den Brief schenke ich ihr zum 60. Geburtstag. Ich habe mich gerade neu in meine Frau verliebt und möchte sie wieder mehr schätzen‘“, teilt er mit. Das sollten Sie, werte Leserinnen und Leser, als Ansporn nehmen: Erlauben Sie Ihren Partnern, sich mindestens so geschätzt zu fühlen wie Jörg Draegers Frau, und legen Sie los. 20 Seiten sind die Vorgabe, eine Schriftgröße von mehr als 16 Punkt ist ebenso verboten wie der Kniff, freigebliebene Seiten mit gepressten Blumen zu füllen.

Dem Kegelklub entronnen

Bevor man seiner großen Liebe derart Respekt erweisen kann, muss man sie natürlich zuerst einmal finden. Der Entertainer Bernd Stelter erzählt Frau im Spiegel, wie ihm das nach einem Karnevalsauftritt gelang. Anschließend sei er „in die Fänge eines Damen-Kegelklubs geraten, der mich engagieren wollte. Meine Frau war mir zum Glück vorher aufgefallen, und ich meinte zu ihr: ,Entschuldigung, ich versuche diesem Damen-Kegelklub zu entkommen, darf ich Sie kurz als meine Freundin ausgeben?‘“ Wer diese letztlich erfolgreiche Strategie auch einmal ausprobieren möchte und gerade keinen Damen-Kegelklub zur Hand hat: ein Junggesellinnen-Abschied tut es vermutlich auch.

Schon glücklich zusammen sind Peter Maffay und seine Partnerin Hendrikje Balsmeyer, die an ihrem Mann, wie sie in Gala erzählt, vor allem dessen Bodenständigkeit schätzt: „Wenn ich dich in einer Villa vorgefunden hätte, wäre ich gleich wieder gegangen.“ Villenbesitzer dürfen sich da durchaus diskriminiert fühlen und um den Wert ihrer Immobilien bangen. Seinerseits diskriminiert fühlen könnte sich Maffay durch seine Tochter, denn im Kinderzimmer, verrät Balsmeyer der Bild-Zeitung, darf er nicht singen: „Anouk singt gern selbst. Sie möchte eigentlich auch nicht, dass ihr Vater singt. ‚Ich singe hier.‘ Da hat sie eine klare Regel definiert. Aber sie hat kürzlich eingestanden, dass Peter besser singt als sie.“ Das immerhin ist nett von ihr, in zwei Jahren aber könnte Anouk das schon anders sehen. Dann wäre sie ja auch schon vier.

Andere Sorgen hat Michelle Hunziker, denn sie plagt sich, wie das Echo der Frau reportiert, mit einer Trypophobie – einer „Angst vor Oberflächen mit unregelmäßigen kleinen Löchern und Wölbungen. Beispielsweise vor dem Anblick von Schwämmen oder angefressenen Blättern ekelt sich Michelle Hunziker geradezu.“ Keinerlei Angst vor unregelmäßig gewölbten Oberflächen hingegen zeigt Daniela Katzenberger, die im Neuen Blatt mit dem Satz zitiert wird: „Cellulite ist wie die Gurke auf dem Cheeseburger – keiner mag sie, aber trotzdem gehört sie irgendwie dazu.“ Ein netter Vergleich, doch leider nicht ganz stimmig: Die Gurke lässt sich nämlich ganz leicht entfernen.

Damit muss es für heute genug sein, denn der Mond, wie gesagt, ruft zum Hausputz. Leider müssen wir ganz alleine ran: Unsere Töchter, denen wir ebenfalls einen Schwamm in die Hand drücken wollten, klagten beide über einen akuten Anfall von Trypophobie.

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