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#Ukraine-Liveticker: Cherson um mehr als zwei Meter überschwemmt

UKRAINE-LIVEBLOG : Cherson steht mehr als zwei Meter unter Wasser – Pegel steigend

Viele Menschen nach Dammbruch auf der Flucht +++ Gouverneur: Russen beschießen Ammoniak-Pipeline nahe Charkiw +++ Forscher: Ukrainekrieg verursacht so viele klimaschädliche Emissionen wie Belgien +++ alle Entwicklungen im Liveblog

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KIRA KRAMER
Kira Kramer
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms erwarten die ukrainischen Behörden im Gebiet Cherson weiter steigende Wasserstände. Bis Donnerstagvormittag werde das Wasser noch um einen Meter ansteigen, sagte der Sprecher der Chersoner Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Zugleich sagte er, dass der Staudamm weiter breche, weshalb das Wasser noch steigen könne. Das Wasser fließt aus dem Stausee über die schwer beschädigte Staumauer ab.

In der Großstadt Cherson stieg das Wasser laut Behörden um mehr als zwei Meter, die ersten Etagen von Gebäuden sind überschwemmt. Die Evakuierung der Bewohner laufe, hieß es. Teils waren Helfer in der Region in Booten unterwegs auf der Suche nach Menschen, die womöglich auf Dächern ihrer überschwemmten Häuser ausharren, um gerettet zu werden. In sozialen Netzwerken gab es Videos von Menschen, die verzweifelt auch ihre durchnässten Hunde, Katzen und anderen Haustiere in Sicherheit bringen wollten.

KIRA KRAMER
Kira Kramer
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat das Rüstungsunternehmen Almas-Antey verpflichtet, schneller seine Fertigungskapazitäten für Luftabwehrsysteme zu erhöhen. Die Produkte von Almas-Antey würden benötigt und zeigten hohe Effizienz im Gebiet des militärischen Sondereinsatzes, sagt Schoigu laut seinem Ministerium bei einem Besuch einer Almas-Antey-Fabrik unter Bezug auf die russische Bezeichnung des Kriegs in der Ukraine. Das Unternehmen stellt Raketensysteme wie die Modelle S-300 und S-400 her, die unter anderem zum Abschuss von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern genutzt werden. In der Mitteilung von Schoigus Ministerium wird ein Manager von Almas-Antey mit den Worten zitiert, das Unternehmen sei mit der Lieferung seiner Produkte bereits den Planungen voraus.
KIRA KRAMER
Kira Kramer
Auch die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision ist nach der Zerstörung des ukrainischen Staudamms Kachowka vor Ort im Einsatz. Zusammen mit Partnern verteilen Mitarbeiter  Hilfsgüter wie Lebensmittel und Hygienesets. Die Organisation rechnet damit, dass etwa 16.000 direkt betroffene Menschen das von den Flutwellen überschwemmte Gebiet verlassen werden. Dies sei aber wahrscheinlich nur vorübergehend der Fall, erklärte Chris Palusky, Einsatzleiter in der Region. „Viele Menschen wollen möglichst bald zu ihren Häusern zurückkehren und rechnen mit wieder sinkenden Wasserständen“, so Palusky.
KIRA KRAMER
Kira Kramer
Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. „Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive“, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.
KIRA KRAMER
Kira Kramer
Die Ukraine warnt vor den Folgen des Dammbruchs auf die Landwirtschaft im Süden der Ukraine. Nicht nur würden große Anbauflächen überflutet, sondern andere auch von der Bewässerung abgeschnitten, so das Landwirtschaftsministerium. Diese Felder könnten sich im kommenden Jahr in Wüsten verwandeln, weil die Wasserversorgung für 31 Bewässerungssysteme in den Gebieten Dnipro, Cherson und Saporischschja gekappt worden sei. 2021 versorgten diese Systeme demnach 584.000 Hektar Anbaufläche mit Wasser. Dort seien rund vier Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten geerntet worden. Das Ministerium schätzt zudem, dass rund 10.000 Hektar Felder allein auf der rechten, von der Ukraine kontrollierten Uferseite in der Oblast Cherson überflutet würden. Deutlich mehr Anbauflächen würden auf der linken, von Russland kontrollierten Fläche unter Wasser stehen.
NICOLAS KURZAWA
Nicolas Kurzawa
Chinas Handel mit Russland ist auf den höchsten Stand seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine gestiegen. Der Handel zwischen beiden Ländern erreichte im vergangenen Monat nach offiziellen Angaben aus Peking einen Umfang von 20,5 Milliarden Dollar (knapp 19,2 Milliarden Euro), die chinesischen Importe aus Russland hatten dabei einen Wert von 11,3 Milliarden Dollar.

Chinas Exporte nach Russland kletterten im Mai um 75,6 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Handelsvolumen nach Angaben des chinesischen Zolls einen Rekordwert von 190 Milliarden Dollar erreicht. Bei einem Treffen im März vereinbarten Chinas Staatschef Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin einen Ausbau auf 200 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Bereits jetzt ist China Russlands wichtigster Handelspartner.

Wegen der westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Kriegs wendet sich Moskau verstärkt anderen Handelspartnern zu. Am Dienstag hob die Weltbank den Ausblick für die Entwicklung der russischen Konjunktur in diesem Jahr deutlich an – das liegt unter anderem auch am gestiegenen Handel mit China im Energiebereich. Die Weltbank geht nun nur noch von einem Rückgang der russischen Wirtschaft um 0,2 Prozent aus, nachdem sie im Januar noch ein Minus von 3,3 Prozent vorausgesagt hatte.
KIRA KRAMER
Kira Kramer
In der Damm-Stadt Nowa Kachowka sind russischen Angaben zufolge bis zu 100 Menschen in den Wassermassen eingeschlossen. Rettungseinsätze für diese Menschen liefen, sagt der von Russland eingesetzte Bürgermeister, Wladimir Leontjew, der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Mehr als 30.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömten aus dem Stausee, dessen Damm in der Nacht zu Dienstag geborsten war. Das Ausmaß der Katastrophe sei riesig, sagt Leontjew laut der Agentur Ria. In einem Nationalpark seien Tausende Tiere verendet. In seiner Stadt drohe die Gefahr von Seuchen. Aus Kreisen der Einsatzkräfte verlautete Ria zufolge, ein Friedhof, sowie eine Sammel- und eine Desinfektionsstelle für Tierkadaver seien überflutet.
KIRA KRAMER
Kira Kramer
Die von Russland eingesetzten Behörden in Teilen der Oblast Cherson werfen Ukraine den Beschuss von Flutgebieten vor. Einige Infrastruktur sei dadurch beschädigt worden, sagt der Gouverneur der besetzten Gebiete, Wladimir Saldo, im russischen Fernsehen. „Der Beschuss ist eher chaotisch als gezielt.“ Russland müsse darauf reagieren, indem die Zerstörung der ukrainischer Waffen auf der rechten Uferseite des Dnipro „maximiert“ werde. Die Angaben zum Beschuss durch die Ukraine lassen sich unabhängig nicht kontrollieren. Zuvor hatte die Ukraine russischen Truppen vorgeworfen, Evakuierungsgebiete anzugreifen.
SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
In der nordukrainischen Oblast Sumy sind nach Angaben des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bei einem russischen Drohnenangriff zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilt Jermak auf Telegram mit. Eine Drohne vom iranischen Typ Schahed habe ein Privathaus zerstört und einen Brand ausgelöst. Die russischen Streitkräfte hätten das Gebiet an der Grenze in der Nacht und am Morgen mehrfach beschossen, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.
SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
Hunderttausende Menschen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch den Bruch des Kachowka-Staudammes und die Überschwemmungen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. „Die Zerstörung eines der größten Wasserreservoirs der Ukraine ist absolut vorsätzlich geschehen“, teilt er auf Telegram mit. „Hunderttausende Menschen haben keinen normalen Zugang zu Trinkwasser.“

SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro in der Südukraine haben die russischen Besatzer den Notstand in dem von Russland kontrollierten Teil der Region Cherson verhängt. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste.
SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
Der ukrainische Generalstab hat die Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes als russisches Kriegsverbrechen bezeichnet. Ziel sei es gewesen, den Vormarsch der ukrainischen Truppen in der Region zu verhindern, teilte der Stab am Mittwoch in seinem Morgenbulletin in Kiew mit. Das Wasser aus dem Kachowka-Stausee fließt über die zerbrochene Staumauer weiter ab und flutet weite Teile der Region im Süden der Ukraine.

80 Ortschaften liegen der Zone. Das Gebiet wird zum großen Teil von russischen Truppen kontrolliert, die Ukraine hatte im vergangenen Jahr die Gebietshauptstadt Cherson wieder eingenommen und will auch den Rest der Region von der Besatzung befreien.

In den überfluteten Ortschaften stieg auch am Mittwoch weiter das Wasser. Ukrainische und russische Medien zeigten überflutet Häuser und Ortschaften. Menschen brachten sich watend im Wasser in Sicherheit. Rettungskräfte trugen ältere Menschen, die nicht laufen können, auf Händen ins Trockene. Tausende verloren in der vom Krieg erschütterten Region ihr Hab und Gut. Die russischen Truppen waren am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert.
SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
Nach Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums ist der Kachowka-Staudamm am Dienstag um 3 Uhr nachts (Ortszeit) gebrochen. Bis 12 Uhr sei dann der gesamte östliche Teil sowie ein Großteil der Wasserkraftanlage weggespült worden. Da der Kachwoka-Stausee zum Zeitpunkt des Dammbruchs sehr hoch gefüllt war, hab sich eine besonders große Wassermenge anschließend flussabwärts ergossen.

Das 120 Kilometer entfernte Atomkraftwerk Saporischschja ist laut dem täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums nicht unmittelbar durch den sinkenden Pegel im Stausee gefährdet. Der derzeit gut gefüllt Kühlteich des AKW speist sich aus dem See, durch den auch der Fluss Dnipro fließt. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat Kraftwerk noch für mehrere Monate Kühlwasser.

Die Briten erwarten, dass sich der Zustand des Damms in den kommenden Tagen weiter verschlechtern wird, was zu weiteren Überschwemmungen führe.

SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.
SIMON HÜSGEN
Simon Hüsgen
Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine werden in den nahe gelegenen Überflutungsgebieten nach Angaben der russischen Besatzer mindestens sieben Menschen vermisst. Dies sagt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka, die in unmittelbarer Nähe des zerstörten Damms liegt, laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.

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