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#Fünf Männer, die die Bundestagswahl entscheiden

Fünf Männer, die die Bundestagswahl entscheiden

Wenn Deutschland in diesen Tagen in die sprichwörtliche heiße Phase nicht nur des Sommers, sondern auch des Wahlkampfes eintaucht, dann kommt es auf fünf Männer an. Es sind fünf Männer, die in der Öffentlichkeit kaum jemand kennt. Sie sind keine Parteisoldaten, nicht einmal Politiker. Sie halten keine Reden, und man sieht sie nicht im Fernsehen.

Und doch läuft alles, was die Bevölkerung von den Parteien sieht, ob Plakate oder Werbespots, Anzeigen in den sozialen Medien, auf Youtube und sogar die Parteitagsstrategie, über ihren Schreibtisch. Diese fünf Männer – hier ist das Patriarchat noch intakt – leiten die Werbeagenturen, die die Parteien im Bundestagswahlkampf beraten.

Für sie ist Wahlkampf Handwerk, eine Dienstleistung. Sonst gestalten sie Werbung für Großkonzerne wie Bayer, für den DFB oder für Initiativen wie den Berliner Mietendeckel. Jetzt werden sie dafür bezahlt, Wahlkampf zu machen. Wie gut sie ihr Handwerk beherrschen, wird mit darüber entscheiden, wer dieses Land in den nächsten vier Jahren regiert.

Großer Einfluss

Wie gut sie sich mit den Parteigeschäftsführern verstehen, wird beeinflussen, wie Steuerpolitik und Klimaschutz in den kommenden vier Jahren aussehen. Wahlkampf ist nicht nur der Kampf um beste Politik. Wahlkampf ist auch der Kampf, wessen Maschinerie am besten geölt ist. Er ist eine Managementaufgabe.

Für diesen Text habe ich alle im Bundestag vertretenen Parteien kontaktiert. In einigen Fällen konnte ich mit dem Hauptgeschäftsführer oder Generalsekretär der Partei sprechen, in einigen mit dem Geschäftsführer der Agentur, in manchen Fällen auch mit beiden.

AfD nicht gesprächsbereit

Die AfD, die zuletzt keine Agentur in Deutschland gefunden hat und mit einer schweizerischen zusammengearbeitet hat, war zu keinem Gespräch bereit und teilte mit: „Angesichts der vielfachen Angriffe gegen unsere Partei und jeden, der sie unterstützt, sind wir bestrebt, unsere Vertragspartner zu schützen. Wir geben daher grundsätzlich keine Informationen über sie heraus.“

Die Agenturen, für die sich die Parteien entschieden haben, könnten unterschiedlicher kaum sein. CDU und FDP setzen auf Dickschiffe, die SPD und die Linke auf spezialisierte Agenturen. Die Grünen haben, wie schon im vergangenen Bundestagswahlkampf, eine eigene Projektagentur gegründet. CDU und SPD haben neue Partner, FDP und Linke arbeiten seit Jahren und Jahrzehnten mit der gleichen Agentur.

„Wir haben tägliche Abstimmungen in Videokonferenzen, telefonisch und auch physisch“, beschreibt Christoph Kahlert die Zusammenarbeit mit der CDU. Er leitet die Agentur Serviceplan Reputation. Das habe sich grundlegend geändert, fährt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak fort. „Früher haben wir präsentiert, was wir uns vorgestellt haben. Dann wurde eine entsprechende Werbeagentur beauftragt. Wochen später kam die Agentur mit einem Konzept.“

Christoph Kahlert, Gründer und Managing Partner von Serviceplan, denkt darüber nach, wie er für die Unionsparteien verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann.


Christoph Kahlert, Gründer und Managing Partner von Serviceplan, denkt darüber nach, wie er für die Unionsparteien verlorenes Vertrauen zurückgewinnen kann.
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Bild: Serviceplan

Agiles Arbeiten und kurze „Sprints“

Heute sei die Zusammenarbeit schnelllebiger. Kahlert lässt Schlagworte des agilen Arbeitens fallen, in dem Teams in kurzen „Sprints“ Projekte abarbeiten. Ein Projekt war der digitale Parteitag der CDU, den die Agentur binnen sechs Wochen auf die Beine gestellt hat.

Ähnlich klingt es bei den anderen Werbern: „Wir ziehen uns nicht zurück und halten dann eine Pappe mit unserer Idee hoch“, sagt Andreas Mengele, der sich für die Agentur Heimat um die FDP kümmert. Es werde „kollaborativ und iterativ“ gearbeitet, viele Workshops.

Andreas Mengele, macht mit seiner Agentur Heimat Wahlkampf für die FDP.


Andreas Mengele, macht mit seiner Agentur Heimat Wahlkampf für die FDP.
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Bild: privat

„Wir tauschen uns täglich mit den Teams der SPD aus“, sagt Raphael Brinkert. „Vom Generalsekretär über die Parteivorsitzenden bis hin zum Kanzlerkandidaten.“ Von Juli an säßen Mitarbeiter mit im Willy-Brandt-Haus. Spricht er über den Generalsekretär, ist Lars Klingbeil einfach nur Lars.

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