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#„Für Atommüll gibt es Lösungen“

„Für Atommüll gibt es Lösungen“

Herr Gadowski, Sie holen sich mit Herrn Abendroth mal eben einen Manager von einem der größten Zulieferer der Welt ins Unternehmen. Wollen Sie etwa in die Automobilproduktion einsteigen?

Sven Astheimer

Verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung.

Gadowski: Nein, ganz bestimmt nicht. Die Automobilindustrie ist eine riesige, sehr etablierte Branche, die gerade durch die Elektrifizierung und Vernetzung schon im totalen Umbruch steckt. Wir wollen bei der nächsten Disruption dabei sein. Und die wird in der Luftfahrt stattfinden. Dort hat sich sehr lange nicht viel verändert. Aber jetzt werden durch neue Technologien und Materialien ganz neue Anwendungen möglich. Deshalb setzen wir auf dieses Feld und wollen in der Entwicklung ganz vorne dabei sein.

Warum holen Sie für dieses Projekt ausgerechnet einen Automobilmanager?

Gadowski: Weil die Muster in beiden Branchen sehr ähnlich sind: Das Auto entwickelt sich zum fahrenden Computer, und die neuen Fluggeräte werden fliegende Computer sein. Ich habe angefangen mit dem Internet, damals entstand etwas Neues, Digitales. Jetzt kommt die nächste Welle, in der Hard- und Software miteinander verbunden und alle Prozesse digitalisiert werden. Zudem stehen beide Branchen vor einer umfassenden Elektrifizierung, die Sicherheitsanforderungen sind jeweils sehr hoch, und es muss in großen Serien produziert werden. Auch die Anforderungen an das Management von Lieferketten und der Kosten sind ähnlich.

Herr Abendroth, Sie heben also einfach vom Boden in die Luft ab?

Abendroth: Das wird nicht einfach werden. Ich muss noch vieles lernen und mir Dinge aneignen. Aber ein paar gute Voraussetzungen bringe ich mit, und die Rahmenbedingungen sind ideal.

Lukasz Gadowski ist Gründer und Investor.


Lukasz Gadowski ist Gründer und Investor.
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Bild: obs

Wie hat Lukasz Gadowski Sie überzeugt, damit Sie Continental verlassen?

Abendroth: Es gab zwei wesentliche Gründe. Zum einen war für mich das Gefühl wichtig, dass ein großes gegenseitiges Vertrauen besteht. Lukasz Gadowski denkt langfristig; er zieht auch in schwierigen Phasen ein Vorhaben durch und bringt es ins Ziel. Zum anderen habe ich ihn gefragt: Bist du bereit, selbst si­gnifikant zu investieren und mit mir im Dialog zu erarbeiten, wie das neue Thema aussieht? Irgendwann hat er ja gesagt. Sie sehen schon, das Ganze hat sich entwickelt.

Sie kamen zu Conti, um als Technikchef den Autozulieferer zu einem Softwarekonzern umzubauen. Ist diese Mission tatsächlich schon abgeschlossen? Oder haben Sie sie abgebrochen?

Abendroth: Nein, ich bin nicht von Continental geflohen. Ich war bis zum letzten Arbeitstag voll im Dienst. Ich bin mir sicher, dass Continental auf einem guten Weg ist und ich meinen Teil dazu beitragen konnte. Jetzt war für mich einfach der richtige Zeitpunkt gekommen, und ich sehe mich im richtigen Alter, mit meiner gesammelten Erfahrung noch mal etwas komplett Neues zu wagen. Ich habe mich immer danach gesehnt, irgendwann mal eine Gesamtverantwortung zu übernehmen und eine Marke mit dem Fokus auf Technik zu formen. Das ist genau meine Leidenschaft.

Sie geben aber die sichere Konzernwelt auf. Weil Sie denken, dass Start-ups die Zukunft gehört?

Abendroth: Ich habe beide Welten kennengelernt und mich schon sehr, sehr bewusst entschieden. Die Risiken sind grundsätzlich bei einem Start-up größer. Das muss man gut abwägen. Aber ich glaube, dass wir für unsere Pionierarbeit aktuell ein nahezu optimales Umfeld haben. Wir fangen auch nicht auf der grünen Wiese an. Team Global bringt ein tolles Portfolio mit, in dem es schon viele innovative Technologien gibt, deren Synergien wir identifizieren und erschließen können. Ein Start-up-Unternehmen kann und muss sich auf eine Sache fokussieren, dann kann es klappen. Und ich glaube, wir können den Unterschied in der Luftfahrt machen und dadurch der ganzen Industrie einen Impuls geben.

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