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#Fußball-Manager für schwere Momente

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Fußball-Manager für schwere Momente

Die Bilder von Hans-Joachim Watzke auf leeren Tribünen mit verschränkten Armen, die Stirn oberhalb der Maske in Falten gelegt, sind während der vergangenen Monate zu einem wiederkehrenden Motiv der Fußball-Bundesliga geworden. Die Botschaft dieser Szenen aus den TV-Berichten ist immer gleich: Hier sitzt ein nachdenklicher Mann mit viel Verantwortung, der in schwierigen Tagen vor großen Herausforderungen steht. Wenn gejubelt wird, zeigen die Regisseure andere Menschen, Spieler, Trainer.

Der 61 Jahre alte Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist das Gesicht der schweren Momente. Er ist dann der Mann, dessen Klub die Champions League zu verpassen droht. Der Mann, der rätselhaft wankelmütige Leistungen eines mit großartigen Spielern besetzten Teams ertragen muss. Der über Trainerwechsel sinniert – und das alles inmitten der Pandemie. „Wenn du in 22 Heimspielen jeweils 4 Millionen Euro einbüßt, dann sind das 88 Millionen“, sagt er über die wirtschaftliche Lage seines Klubs.

Eigentlich plante Watzke, sich im nächsten Jahr aus der Geschäftsführung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA zurückzuziehen und ein etwas ruhigeres Leben zu führen, doch die Krise hat ihn bewogen, umzudenken. Ende März verlängerte er seinen Vertrag bis Ende 2025. Der gebürtige Sauerländer hat seine Führungsrolle beim BVB im Jahr 2005 übernommen, als der Verein akut von der Insolvenz bedroht war. In der Folge gewann Dortmund Meisterschaften und Pokale, erreichte das Finale der Champions League und wurde zur zweiten Kraft im deutschen Fußball.

„Das ärgert uns“

Nun will Watzke den Verein erst verlassen, wenn die durch die Pandemie entstandenen Schäden halbwegs behoben sind. Und dabei verfolgt er eine klare Strategie. Die Dortmunder hätten die Option, ein, zwei wertvolle Spieler zu verkaufen, um die Fehlbeträge zu kompensieren – die Transferwerte von Jadon Sancho und Erling Haaland werden jeweils auf mehr als 100 Millionen Euro taxiert. Oder sie können sich Geld leihen.

Watzke tendiert „ganz klar in die zweite Richtung“, sagt er. Der BVB brauche „eine starke Mannschaft, und dann müssen wir sehen, dass wir das in den nächsten Jahren wieder aufholen“. Wobei dieses Aufholen wahrscheinlich nicht so schnell gehen wird wie erhofft.

Gerade jetzt, zur pandemischen Unzeit, droht erstmals seit dem Jahr 2015 eine Saison ohne Champions League. 30 bis 35 Millionen Euro würden verlorengehen, wenn die Dortmunder nicht unter die ersten vier der Tabelle kommen. „Das ärgert uns, aber es bereitet uns keine existentiellen Sorgen, weil wir in der Vergangenheit gut gewirtschaftet haben“, sagt Watzke.

Ähnlich gelassen betrachtet er den Kurs der BVB-Aktie, der mit Pandemiebeginn abstürzte und sich seither nur langsam erholt. „Man kann ja nicht ernsthaft glauben, dass es in einer Branche, deren Geschäftsmodell für mehr als ein Jahr komplett wegbricht, zwischenzeitlich keinerlei Kursabschläge geben wird“, sagt er in Anspielung auf die Geisterspiele.

Der Ärger über die wechselhaften Leistungen der Mannschaft war in der vorigen Woche nach einer Heimniederlage gegen Frankfurt allerdings derart groß, dass Watzke kurzerhand vor der Mannschaft eine kleine Rede hielt. „Es hat mir einfach gereicht, und dann werde ich auch mal deutlich“, schildert er. Man dürfe das nicht inflationieren, aber in diesem Falle hatte er „das Gefühl, dass die Spieler zugehört haben“.

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