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#Gallery Weekend 2021: 11 Highlights, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet

Gallery Weekend 2021: 11 Highlights, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet

An diesem Wochenende findet traditionell – wie immer Ende April – das Berliner Gallery Weekend statt. Anders als sonst wird ein Großteil der Veranstaltungen in diesem Jahr digital stattfinden (müssen), einen Teil der insgesamt 49 teilnehmenden Galerien kann man mit negativem Corona-Test und vorheriger Terminbuchung aber trotzdem besuchen.

Es wird sicherlich nicht so unbeschwert und gesellig ablaufen, wie erhofft, aber dass sich die Veranstalter*innen allergrößte Mühe gegeben haben, um zu zeigen, dass die Kunstszene weiterlebt und die Berliner Galerien noch da sind, seht ihr beim ersten Blick ins Programm.

Wir haben es angeschaut und wollen euch 11 Highlights empfehlen. Wie immer gilt: Achtet auf euch und andere oder schaut euch Kunst vom Sofa aus an!

1. Tower to the People von Bjørn Melhus

Bjørn Melhus bespielt zum Gallery Weekend den Nordturm des Frankfurter Tors mit SOS-Lichtsignalen im Morse-Code in der Nacht. Anwohner*innen aus den umliegenden Wohnungen sind dazu angehalten, zahlreich via Lichtsignal aus ihren Wohnungen zu antworten und auf diese Weise ihre Solidarität zu zeigen. Wir sind gespannt, ob das kleine Spektakel funktioniert und werden uns das Ganze am Wochenende draußen anschauen.

2. Gallery Weekend Live Tours – online

Da die Galerien selbstredend nicht voll ausgelastet sein können, haben sich die Macher*innen des Kunst-Events eine tolle Sache überlegt. Am Samstag und Sonntag habt ihr die Möglichkeit an verschiedenen Gallery Weekend Live Tours teilzunehmen. Ihr schaltet euch einfach von zu Hause digital per Zoom in die Galerien und könnt an den Führungen (vorwiegend in deutscher Sprache) teilnehmen. Eine Anmeldung braucht ihr nicht, cool!

3. Lone Haugaard Madsen in der FAHRBEREITSCHAFT

Im großen Teilelager der FAHRBEREITSCHAFT in den Räumen der haubrok foundation könnt ihr aktuell die Arbeiten „raum #384 – nyt“ der Künstlerin Lone Haugaard Madsen anschauen. Sie hat eine raumgreifende Installation aus Materialien geschaffen, die sie zufällig vor Ort in der FAHRBEREITSCHAFT, zum Beispiel auf dem Dachboden, gefunden hat. Durch die Form der Präsentation entsteht in diesem Zuge quasi wie von selbst auch ein spannendes Portrait des Ortes. Klingt sehr spannend!

4. Rebecca Horn in der Galerie Thomas Schulte

In der Galerie Thomas Schulte könnt ihr zum Gallery Weekend und darüber hinaus eine Soloschau von Rebecca Horn besuchen. Die Galerie zeigt mehrere Installationen sowie die kinetische Wandarbeit „Die Neuerscheinung“ der Künstlerin, die einst Professorin an der Berliner Universität der Künste war. Mit „Die Neuerscheinung“ will Horn existenzielle Widersprüche verdeutlichen, die in immer wiederkehrenden Bewegungen stecken. Es geht um die Gleichzeitigkeit von Schönheit und Monotonie, um das Sehen und das Unvermögen zur Erkenntnis.

5. DIE BALKONE im Prenzlauer Berg

Bereits zum zweiten Mal findet das Ausstellungsprojekt DIE BALKONE, in diesem Jahr kuratiert von Övül Ö. Durmusoglu und Joanna Warsza, in Prenzlauer Berg statt. Über das komplette Gallery Weekend hinweg verwandeln rund 40 Kunstschaffende in den Kiezen Fenster und Balkone in temporäre Ausstellungsflächen. Damit wollen die Initiator*innen vor allem eins: Die Geschichte sowie das Image des Viertels hinterfragen und neu denken. Plant also am Wochenende einen ausgiebigen Spaziergang ein und schaut ab und zu mal an den Fassaden doch, denn es gibt es einiges zu entdecken. Hier geht’s zur Map mit den Balkonen.

6. Gerwald Rockenschaub bei Mehdi Chouakri

In der Galerie Mehdi Chouakri wird derzeit Minimal Art des österreichischen Künstlers Gerwald Rockenschaub ausgestellt, die sich als Crossover aus Kunst, Design, Medien und Alltagswelt zusammenfassen lässt. Starren Regeln und Kategorien entzieht sich Rockenschaub, stattdessen schöpft er aus einem schier unendlichen Pool künstlerischer Möglichkeiten und Techniken. Die Schau „sentimental braindance / allure selec +“ zeigt nun Werke seiner Anfänge aus den 1980er Jahren, die in den Dialog mit aktuelleren Arbeiten von ihm treten. Cool!

7. Ashley Hans Scheirl bei CRONE

Ashley Hans Scheirl zeigt bei CRONE Skulpturen, aber auch Gemälde, die als ausdrucksstarke Collagen daherkommen und zwischen verschiedenen Genres und Stilmitteln changieren. Wir sehen Elemente aus dem Grafikdesign, aber auch des abstrakten Expressionismus. Ihre Werke sind, wie der Titel „Currencies of De*Capital Delirium“ anklingen lässt, eine bewegende Auseinandersetzung mit der (manchmal ja auch sehr abstrakten) Finanzpolitik, dem Kapitalismus und dem permanenten Wandel von Identitäten. Die Solo-Ausstellung solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

8. Gerrit Frohne-Brinkmann in der Galerie Noah Klink

Die Installationen von Gerrit Frohne-Brinkmann erinnern an die Cyber-Romantik aus Filmen wie „[email protected] für Dich“von 1998. Alte Computer, Relikte aus den 90er und 2000er Jahren, werden hier nämlich zu Ausstellungsobjekten gemacht, die uns allen irgendwie noch bekannt vorkommen werden. Der Titel der Ausstellung, „ILOVEYOU“, ist eine Referenz an das Jahr 2000, als sich unter dem Namen „Loveletter“ ein E-Mail-Virus rasant verbreitete und Schäden in Millionenhöhe angerichtet hat. Der Clou: Frohne-Brinkmann hat die Rechentürme von damals wieder zusammengesucht und sie erneut mit der Malware des Virus bespielt. Präsentiert werden sie auf einem pinken Flokati. Wie poppig!

9. Gruppenschau „L’Invitation au voyage“ bei Esther Schipper

Sarah Buckner, Cui Jie, Cordula Ditz, Almut Heise, Hannah Höch, Leiko Ikemura, Tala Madani, Isa Melsheimer, Sojourner Truth Parsons, Paula Rego, Shahzia Sikander, Tsai Yi-Ting, Yeesookyung: Diese 13 Künstler*innen zeigen bei Esther Schipper ihre Arbeiten, die sich zwar in ihren Darstellungen und Medien (Figuren, Szenen, Landschaften) unterscheiden, aber im Grunde genommen einem gemeinsamen Thema widmen. Sie tangieren alle auf ihre Weise die Grenzen der Wirklichkeit und gewähren Einblick in eine fantastische Welt, die nur an der Schwelle zum Realen existiert.

10. Sophie Gogl bei KOW

14 überdimensional große und verschieden gestaltete Tondos (Jars) hängen in der Galerie KOW derzeit von der Decke. Sie stammen von der Künstlerin Sophie Gogl aus Tirol und sollen vor allem eins: Fragen aufwerfen und Gedanken zulassen. Fragen, die sehr intim sind, die wir zumeist mit uns selber aushandeln, aber die zugleich so sinnbildlich für unsere Zeit und unsere aller Leben stehen. Mit der Schau will Gogl darauf aufmerksam machen, dass wir ständig dazu angehalten sind, das zu verschieben, was wir eigentlich wollen, sollten oder uns vielleicht wünschen. Dass wir zu wenig Spielraum haben. Wie das alles zusammengeht? Haben wir auch noch nicht ganz begriffen. Deshalb schauen wir uns das am Wochenende mal genauer an und sind danach hoffentlich schlauer.

11. Annabel Daou bei Tanja Wagner

„a year like any other“ heißt die Ausstellung von Annabel Daou, die jetzt bei Tanja Wagner zu sehen ist, deren Papierarbeiten vor allem eine Suche nach einer Antwort auf die Frage ist, was eigentlich von einem Jahr bleibt? Dafür nimmt sie auf 365 Fragmente verschiedener Ereignisse Bezug. Notizen, Wörter und Sätze über das, was irgendwo auf der Welt innerhalb eines Jahres passiert hat, setzt sie in einen neuen Zusammenhang. Was zunächst wie pures Chaos aussieht, folgt in Wirklichkeit einer sich sukzessiv einstellenden Ordnung. So entsteht Geschichte, beschreibt die Künstlerin in einem Interview. Begleitend dazu gibt es zudem noch eine Videoarbeit.

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