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#Versprechen des Corona-Impfgipfels: Enttäuschung und Termin-Ansturm

Versprechen des Corona-Impfgipfels: Enttäuschung und Termin-Ansturm

Das Versprechen der Bundeskanzlerin, die Impfpriorisierung im Juni aufzuheben, wird für viele mit einer großen Enttäuschung enden. Schon jetzt ist absehbar, dass der Ansturm auf die Termine zu einer Überlastung aller Impfkapazitäten führen und wochenlanges Warten zur Folge haben wird. In Berlin werden jetzt Impftermine für die erste Juliwoche vergeben. Es müssten also Unmengen von Impfstoffen kommen, die Privatärzte und die Betriebsärzte in vollen Umfang verimpfen dürfen, wenn das zweite Versprechen der Bundesregierung aufgehen soll: dass jeder bis zum Ende des Sommers und vor der Bundestagswahl ein Impfangebot bekommen haben soll.

Stattdessen aber verschickt das Bundesgesundheitsministerium auch nach wochenlangen Verhandlungen eine weitere Mitteilung, dass die Privatärzte vorerst nicht einbezogen werden könnten, weil die technischen Probleme bei der Praxiszuordnung und Impfmeldung noch immer nicht geklärt sind. An der Ungleichbehandlung der Privatpatienten stört sich niemand, an der Ungleichbehandlung Geimpfter und Nicht-Geimpfter dafür umso mehr, wie sich beim Impfgipfel von Bund und Ländern gezeigt hat.

Waren die Menschen nicht lange genug eingesperrt?

Dabei war spätestens seit der Stellungnahme des Ethikrats von Anfang Februar klar, dass es aus rechtlicher Sicht keine Rechtfertigung dafür gibt, die Grundrechte für alle zweifach Geimpften weiter einzuschränken. Wieso war man in Berlin auf dieses Szenario und seine gesellschaftlichen Folgen in Gestalt von Impfneid, nachlassender Disziplin und sozialem Sprengstoff nicht vorbereitet? Warum soll es nun noch bis Ende Mai dauern, bis Geimpfte und Genesene keine Tests mehr brauchen?

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In den Alters- und Pflegeheimen sitzen viele Menschen, die absehbar nicht mehr viele Monate und Jahre vor sich haben. Waren Sie nicht lange genug eingesperrt? Die im Dezember und Januar mit dem Vakzin von Biontech geimpften vulnerablen Gruppen brauchen spätestens im Juni und Juli eine Auffrischungsimpfung. Es sieht nicht so aus, als gebe es auch dafür schon eine Strategie. Denn die Impfzentren werden mit den nicht-priorisierten Impflingen überlastet sein.

Die Wahl entscheidet sich in den nächsten Monaten

Es wäre nötiger denn je, eine wirksame Taskforce zu haben, die die strategische Planung längst bekannter Szenarien in die Hand nimmt. Es gibt seit gut einem Jahr kaum noch ein Erkenntnisproblem, aber eine zunehmende Handlungsunfähigkeit.

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Die Leidtragenden sind im Übrigen auch die Jungen. Wenn es so ist, dass die Inzidenzen bei den älteren Schülern zuweilen über 300 liegen, dann wäre es höchste Zeit, sich für die Lehrer der weiterführenden Schulen und die älteren Schüler, dann auch für Hochschullehrer und Studenten eine Impfstrategie zu überlegen. Wenn in Klassenräumen getestet wird, kann auch in Schulräumen geimpft werden. Es wäre nicht das erste Mal; Pockenimpfungen zur Auffrischung fanden auch in Schulen statt. Die Jungen waren lange solidarisch und sind es noch, irgendwann müssen auch sie erkennen können, dass Bildung in diesem Land angeblich mit Vorrang behandelt wird.

Die Regierung riskiert mit ihren Ankündigungen, denen keine genauen Pläne folgen, zweierlei: Die Gerichte werden ihr und ihren Entscheidungsgremien zuvorkommen. Sollte sich das Impfchaos verlängern oder noch verstärken, wird in der Bevölkerung die Lust an der Abwahl um sich greifen. Das Ergebnis der Bundestagswahl wird sich deshalb in den kommenden Monaten entscheiden. Noch ist es nicht zu spät, entschlossen und überlegt zu handeln.

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