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#Wirtschaftssanktionen könnten deutsche Sparer treffen

Wirtschaftssanktionen könnten deutsche Sparer treffen

Die verschärften Sanktionen gegen Russland könnten auch für deutsche Sparer Auswirkungen haben. Die europäischen Tochtergesellschaften der russischen Sberbank werden „wahrscheinlich“ zahlungsunfähig, erklärte die Europäische Zentralbank (EZB) in der Nacht zum Montag. Die österreichische Bankenaufsicht belegte die Bank daraufhin mit einem Zahlungsmoratorium. Mit relativ attraktiven Zinssätzen auf Tagesgeld und Festgeld hatte die Sberbank in den vergangenen Jahren auch um deutsche Sparer geworben.

Aufgrund der „Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihren Ruf“ habe die mehrheitlich vom russischen Staat kontrollierte Sberbank „erhebliche Einlagenabflüsse hinnehmen“ müssen, teilte die EZB mit. Sie ist der Ansicht, dass „die Bank in naher Zukunft möglicherweise nicht in der Lage sein wird, ihre Schulden oder sonstigen Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu begleichen“. Massenabhebungen hätten zu einer „Verschlechterung der Liquidität“ der Bank geführt und „es gibt keine verfügbaren Mittel“, die eine „realistische Chance“ auf eine Wiederherstellung der Liquidität böten.

Betroffen sind demnach die in Österreich ansässige Sberbank Europe AG sowie ihre Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien. Die Sberbank Europe AG hat auch eine Niederlassung in Deutschland. Sie ist vollständig im Besitz der russischen Muttergesellschaft, deren Mehrheitsaktionär die russische Regierung ist. Der EZB zufolge hatte die europäische Tochter zum Jahresende 2021 eine Bilanzsumme von 13,6 Milliarden Euro.

Einlagen bis 100.000 Euro abgesichert

Die Bank erklärte in einer Mitteilung am Montag, sie wolle ihre Kunden schützen und die kritischen Funktionen der Bank aufrecht erhalten. „Wir unternehmen alle Anstrengungen und unterstützen die Behörden uneingeschränkt, damit diese ihre Befugnisse einsetzen können, um diese beispiellose Situation im Sinne der Kunden zu meistern“, sagt Sonja Sarközi, CEO der Sberbank Europe.

Die Sberbank Direct, ein Ableger der Sberbank Europe sammelte auch in Deutschland Geld bei Privatanlegern ein, und lockte die Kunden zuletzt mit Zinszahlungen von bis zu 1,5 Prozent. Da die Europatochter ihr Hauptquartier in Wien hat, fällt sie unter die österreichische Einlagensicherung. In der Europäischen Union sind grundsätzlich alle Einlagen bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt.

Schlangen an den Geldautomaten

Die Sberbank gehört zu den größten Banken Russlands. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag hatten die USA die Sberbank zusammen mit anderen russischen Banken mit Sanktionen belegt. Daraufhin war es in Russland und mehreren EU-Ländern zu langen Schlangen vor Sberbank-Filialen gekommen, als Kunden massenhaft ihre Ersparnisse abheben wollten.

Als Folge der EZB-Warnung verhängte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Zahlungsmoratorium über die Bank. Die Sberbank Europe AG darf demnach mindestens bis einschließlich Dienstag „keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen“. Die einzige Ausnahme vom Zahlungsmoratorium gibt es für Einleger, die zur Sicherung des „nötigsten täglichen Bedarfs“ maximal 100 Euro pro Tag abheben dürfen. Zugleich wurde betont, dass Einlagen bis 100.000 Euro weiterhin durch das europäische Einlagensicherungssystem besichert sind.

Am Samstag hatten die westlichen Staaten die Bank als Teil der Sanktionen gegen Moskau vom internationalen Swift-Finanzsystem ausgeschlossen. Der Swift-Ausschluss soll die russische Wirtschaft hart treffen: Die betroffenen Banken können nicht mehr mit Geldhäusern in anderen Ländern kommunizieren. Dies wird Zahlungs- und Warenströme verlangsamen oder ganz verhindern.

Teil der Sanktionen ist auch, dass die russische Zentralbank an den westlichen Finanzmärkten keine Transaktionen zur Stützung ihrer Währung mehr machen kann. Deshalb stürzte der russische Rubel am Montag gegenüber dem Dollar um 27 Prozent auf 114,33 Rubel je Dollar ab. Auch der Euro verlor wegen der Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs an Wert.

Angesichts der internationalen Spannungen stiegen die Rohstoffpreise auf den Weltmärkten kräftig. Die Ölpreise legten um rund fünf Prozent zu, Weizen stieg um acht Prozent, und auch Aluminium und Nickel verzeichneten einen deutlichen Anstieg.

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