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#„Ganz Deutschland ist Eintracht-Fan“

„„Ganz Deutschland ist Eintracht-Fan““

Es knistert. Es brodelt. Es ist heiß. Sehr heiß sogar. 34 Grad in Sevilla, Hauptstadt Andalusiens, Hauptstadt des Fußballs – zumindest in dieser Woche. Das Finale in der Europa League sprengt alle Dimensionen. Annähernd 150.000 Fans aus Schottland und Deutschland verwandeln die 700.000- Einwohnerstadt in einen riesigen Schmelztiegel. Das große Finale prägt das Stadtbild.

An diesem Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Europa League und bei RTL) wird es angepfiffen – und es gibt gute Nachrichten von der Eintracht. Jesper Lindström ist beim Abschlusstraining dabei gewesen. Den Dänen zieht es zurück in die Startelf. Der flinke Skandinavier, zuletzt wegen einer Muskelverletzung nicht einsatzbereit, fühlt sich fit für den Kracher gegen die Rangers.

Frankfurt gegen Glasgow, Tradition gegen Tradition. Ein Finale wie gemalt. Versehen mit einer Botschaft an die Fans, verschickt am Nachmittag von der im Anflug auf Sevilla befindlichen Mannschaft. „Dieser Ort soll für Eintracht Frankfurt ein ganz besonderer werden. Schon im Rahmen unseres Auswärtsspiels bei Real Betis haben wir die Schönheit dieser Stadt und die Gastfreundschaft der Andalusier mitbekommen. Doch wir reisen nicht mit Urlaubsgefühlen nach Spanien. Wir sind uns der großen Chance für den Klub und für uns alle bewusst.“

Weiter heißt es: „Gegen einen großen Klub und eine starke Mannschaft des Rangers FC gilt es, alles zu geben, um erstmals seit 42 Jahren den Pokal wieder nach Frankfurt zu holen. Wir freuen uns auf dieses Endspiel, das alles verkörpert, was den Fußball einzigartig macht. Die Stimmung im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán wird gigantisch werden. Wir wissen, dass unser größter Trumpf hinter uns stehen wird. Eure Unterstützung hat uns bis ins Finale getragen. Wir wissen: Ihr seid da! Wir spüren Eure Energie! Und wir holen uns das, was wir alle gemeinsam verdient haben. Genießt das Finale!“

Trainer Oliver Glasner hat alles so wie immer gemacht. Die letzte Übungseinheit vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte seit 42 Jahren fand wie sonst auch in Frankfurt statt. Ein Modell, das in dieser außergewöhnlichen Europa-League-Kampagne vorzüglich funktioniert hat. In allen zwölf bisherigen Spielen ist die Eintracht ungeschlagen geblieben. Rekord.

Die Eintracht, bei der Tuta seinen Vertrag am Dienstag bis zum 1. Juli 2026 verlängert hat, was Glasner am Abend bei der Pressekonferenz im Finalstadion als „tolles Zeichen für uns“ wertete, will auch Spiel Nummer 13 erfolgreich absolvieren. Es wäre die Krönung. Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt – dieser Traum beseelt alle. Die Mannschaft, den Verein, die Stadt. Ja, sogar das ganze Land. „Wir haben in Deutschland eine Euphorie entfacht“, sagen unisono Glasner und Torhüter Kevin Trapp. „Ganz Deutschland ist Eintracht-Fan.“

Gekommen, um zu vollenden. Unter diesem Motto haben sie es bei der Eintracht 2018 gemacht, als es im Jahr zuvor nicht gelungen war, den DFB-Pokal gegen Dortmund zu gewinnen. Aber gegen die Bayern. Die Kampagne damals war von Erfolg gekrönt. Und wieder heißt es: Gekommen, um zu vollenden. Mit dem Jürgen. Für den Jürgen. In diesem Jahr.

Es ist ein spezielles Jahr. Am 10. März ist Jürgen Grabowski, der größte aller Eintracht-Spieler, im Alter von 77 Jahren gestorben. „Wenn wir den Pokal holen, sollten wir ihn Jürgen widmen“, sagt Karl-Heinz Körbel. Natürlich ist auch der „treue Charly“, der Rekordspieler der Bundesliga, beim Spiel der Spiele in Sevilla dabei.

So wie Tausende andere, die den Adler im Herzen tragen. In Sevilla kann Historisches passieren. 42 Jahre nach dem UEFA-Pokalsieg im Duell mit Borussia Mönchengladbach will die Eintracht den Cup holen. Für die Spieler wäre es der Gipfel ihrer Karriere, für den Trainer auch. Glasner könnte der zweite österreichische Coach nach dem großen Ernst Happel werden, der einen internationalen Titel gewinnt. Glasner kann Geschichte schreiben. Doch er will sich davon nicht verrückt machen lassen. Voller Fokus aufs Finale.

Schauen vor dem Showdown: Frankfurter Spieler am Tag vorm Endspiel im Stadion


Schauen vor dem Showdown: Frankfurter Spieler am Tag vorm Endspiel im Stadion
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Bild: dpa

Um auf der „Road to Sevilla“ auf die richtige Spur zu kommen, musste sich die Eintracht strecken. Trapp erinnert sich: „Wir haben in der letzten Sekunde ein Tor gegen Antwerpen geschossen und gewonnen. In Piräus haben wir in der letzten Sekunde das Tor geschossen, um den Gruppensieg klarzumachen. Wir haben im Rückspiel gegen Betis Sevilla in der 120. Minute den Ausgleich gemacht und sind dadurch ins Viertelfinale gekommen.“

Und dann? „Dann dieser Ausnahmezustand in Barcelona. Und danach das Halbfinal-Rückspiel zu Hause gegen West Ham.“ Trapp wirkt jetzt noch geflasht. „Das hat alles übertroffen, was ich bisher an Stimmung erlebt habe. Wir haben uns das Finale absolut verdient und wollen den ganz großen Traum wahr werden lassen.“

Mit diesen Aufstellungen könnten beide Mannschaften ins Spiel gehen.


Mit diesen Aufstellungen könnten beide Mannschaften ins Spiel gehen.
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Bild: F.A.Z.

Die Mannschaft dafür steht. Anstelle von Jens Petter Hauge soll Lindström von Beginn an sprinten und wirbeln. Das allein wird aber nicht reichen. Trapp weiß, dass es neben dem „Fußballerischen unsere ganz große Stärke ist, was für einen Teamgeist und Spirit wir haben“. Die Eintracht wird, wie schon beim 3:2 in Barcelona und beim 2:1 in London, in Weiß auflaufen.

Vorstandssprecher Axel Hellmann weiß, warum: „Wir haben Europa in Weiß gerockt. Wir werden als bestia blanca betitelt. Wir müssen einfach in Weiß spielen.“ Djibril Sow spricht aus, was wohl alle in der Mannschaft fühlen. „Das Herz klopft schon seit fast zwei Wochen. Man merkt das in der ganzen Stadt. Alle sind heiß.“ Vorhang auf für ein heißes Fußballfinale. In diesem Jahr. An diesem Mittwoch.

Warmwerden bei großer Hitze: Frankfurter Fans am Dienstag in Sevilla


Warmwerden bei großer Hitze: Frankfurter Fans am Dienstag in Sevilla
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Bild: Ilkay Karakurt

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