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#Gaza: Verlängerung der Feuerpause steht auf der Kippe

Gestern Abend tauschten Israel und die Hamas noch Gefangene und Geiseln aus. Am Morgen meldet die Armee den Abschuss einer Rakete aus dem Gazastreifen.

Die zähen Verhandlungen im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine abermalige Verlängerung der Feuerpause haben kurz vor Ablauf der Frist angedauert. Am frühen Freitagmorgen war zunächst weiter unklar, ob die seit genau einer Woche andauernde Waffenruhe vorerst aufrechterhalten wird oder die Kämpfe wieder losbrechen.

Die israelische Armee bestätigt Medienberichte über Luftalarm nahe der Grenze zum Gazastreifen. Rund eine Stunde vor Ablauf der siebentägigen Waffenruhe sei eine Rakete aus dem Gazastreifen vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen worden. Die Armee teilte der Agentur AFP mit, es sei der zweite Raketenbeschuss in der Feuerpause gewesen. Eine erste Rakete sei nur einige Minuten nach Beginn der Waffenruhe am 24. November abgefeuert worden.

Wenige Stunden vor Ablauf der Frist entließ die israelische Gefängnisbehörde nach palästinensischen Angaben als Teil des Abkommens erneut 30 palästinensische Häftlinge, nachdem die Hamas am Vortag weitere acht israelische Geiseln freigelassen hatte.

Blinken mahnt Israel

US-Außenminister Antony Blinken forderte Israels Führung mit deutlichen Worten auf, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es „zwingend erforderlich“, dass es sich an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken bei einem erneuten Besuch in Israel. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er nach einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Israel müsse vor der Wiederaufnahme größerer Militäreinsätze humanitäre Pläne zum Schutz der Zivilbevölkerung vorlegen, die weitere Opfer auf ein Minimum reduzierten, forderte Blinken. In den Plänen sollte etwa genau festgelegt werden, in welchen Gebieten Zivilisten im südlichen und zentralen Gazastreifen sicher seien. Die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur wie von Krankenhäusern, Kraftwerken und Wasserversorgungsanlagen müsse vermieden werden.

Unterdessen berichtete der Palästinensische Rote Halbmond, seit Beginn der Waffenruhe hätten 310 Lastwagen mit Hilfsgütern erfolgreich den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens erreicht. Auf diese Weise konnten wichtige Güter wie Lebensmittel, Babynahrung und Decken für Tausende Menschen in Not bereitgestellt werden, hieß es auf X (vormals Twitter). Allein am Vortag hätten 56 Lastwagen mit Hilfsgütern die Stadt Gaza und die nördlichen Gebiete des Küstengebiets erreicht. Insgesamt kamen demnach seit Beginn der Feuerpause mehr als 1000 Lkw mit Hilfsgütern im gesamten Gebiet an.

Weitere Geiseln und Palästinenser frei

Derweil ließ die Hamas aus dem Gazstreifen zunächst zwei israelische Frauen frei, am Donnerstagabend dann weitere sechs Israelis. Sie sollten medizinisch untersucht werden, bevor sie anschließend in Krankenhäusern ihre Familien treffen, wie das Militär mitteilte. Nach Angaben aus dem Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu handelte es sich um vier Frauen sowie eine 18-Jährige und ihren 17 Jahre alten Bruder. Die beiden arabisch-israelischen Geschwister waren aus einer Beduinenstadt im Süden des Landes entführt worden.

Die im Gegenzug von Israel auf freien Fuß gesetzten 30 Palästinenser seien in Ost-Jerusalem sowie im Westjordanland von ihren Familien empfangen worden, berichteten in der Nacht zum Freitag palästinensische Medien. Demnach handelte es sich um acht Frauen sowie 22 männliche Jugendliche unter 19 Jahren. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums hatte zuvor auf der Plattform X von sieben Frauen sowie 23 männlichen Jugendlichen gesprochen.

Das Emirat Katar hatte gemeinsam mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas die Feuerpause und den Austausch von zivilen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vermittelt. Die ursprünglich für vier Tage vereinbarte Feuerpause war um drei Tage verlängert worden. Die in dem Konflikt vermittelnden Länder Ägypten und Katar bemühten sich um eine nochmalige Verlängerung der Feuerpause.

Israel vermutet, dass sich noch rund 145 Geiseln in Gaza befinden. Darunter sollen sich allerdings nur noch 15 Frauen und Kindern befinden. Deshalb war es fraglich, wie lange das bisherige Prozedere, bei der Frauen und Kinder im Gegenzug für eine Verlängerung der Feuerpause freigelassen werden, noch fortgesetzt werden kann.

Couragierter Zivilist von Soldaten erschossen

Unterdessen starb ein Zivilist, der bei dem Terroranschlag in Jerusalem die Attentäter beherzt angriffen hatte und versehentlich von israelischen Soldaten erschossen worden war. Er sei einen Tag vor seinem 38. Geburtstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, berichteten mehrere israelische Medien am Donnerstagabend.

Der Mann habe gesehen, wie die Attentäter an einer Bushaltestelle auf Menschen schossen, sei aus dem Auto gesprungen und habe mit seiner eigenen Waffe auf die Angreifer geschossen. Auch die Soldaten eröffneten das Feuer auf die Palästinenser, hielten jedoch auch den Mann irrtümlicherweise für einen Attentäter und schossen auf ihn, hieß es. Die Hamas reklamierte den Terroranschlag später für sich.

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