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#Geklonte Kampfdoggen: Hirnverbrannter Sci-Fi-Katastrophenfilm begeistert mit 101 Minuten absurder Hunde-Action

Als wäre ein Brückenunglück nicht genug, stellt eine Horde mörderischer Doggen den Opfern im Katastrophenfilm Project Silence nach. In Cannes feierte der aberwitzige Film Premiere.

Jedes Jahr wird von der Presse in Cannes der Palm Dog Award für die beste Hunde-Leistung beim altgedienten Filmfestival vergeben und nach dem Katastrophen-Kläffer Project Silence braucht es einen Ensemble-Preis!

Falls ihr euch wundert, was geklonte Killer-Doggen beim Arthouse-Spektakel schlechthin zu suchen haben: Der südkoreanische Blockbuster läuft in den Genre-affinen Midnight Screenings, wo in der Vergangenheit die Zombie-Mär Train to Busan das Publikum gruselte. Project Silence erzählt im Prinzip dieselbe Story, nur mit einer Brücke statt eines Zuges und den aufs Killen abtrainierten Vierbeinern statt Zombies.

Ein Brückenunglück kommt selten allein in dem Sci-Fi-Katastrophenfilm

Auch diesmal wird die Erziehungsberechtigung eines viel beschäftigten Vaters durch eine Katastrophe auf den Prüfstand gestellt. Lee Sun-kyun (aus Parasite und dem Cannes-Horror Sleep), Krisenmanager eines Präsidentschaftskandidaten, fährt mit seiner Tochter eines nebeligen Abends zum Flughafen. Ein Tiktoker hat jedoch andere Pläne. Für einen Livestream rast er mit seinem knallgelben Sportwagen über die 800 Meter lange Incheon-Brücke und löst eine Massenkarambolage aus.

Ebenfalls auf der Brücke: Ein Transport von Top-Secret-Klon-Fellnasen, die mit Chips im Kopf fern gesteuert werden. Deckname: Project Silence. Die Bergung der Bestien-auf-Knopfdruck geht schief, die Brücke droht einzustürzen und als wäre das nicht Gefahr genug, erleiden die Soldaten auf vier Pfoten eine Fehlfunktion. Plötzlich stehen alle Überlebenden auf ihrer Hit-List.

Project Silence

Zunächst einmal gebührt Regisseur Kim Tae-gon und seinem Team Lob. Erstens dafür, dass sie einen Katastrophenfilm über eine einstürzende Brücke mit Todes-Hündchen anreichern (Roland Emmerich could never!). Zweitens dafür, dass sie der Verlockung eines größeren Monsters widerstehen. Die Killermaschinen schüchtern ein, aber unterscheiden sich abgesehen von ihrem zu null tendierenden Körperfettanteil nur minimal von den entleinten Schoßtierchen, die man Mittwochfrüh in einer beliebigen Berliner Fußgängerzone antrifft.

Ebenso erfrischt die Begrenztheit des Schauplatzes. Telefonate führen in die Außenwelt, aber das hanebüchene Katastrophen-Szenario von Project Silence spielt sich auf einem kleinen Abschnitt der Brücke ab. Bei Nacht schleichen die Überlebenden durch Autowracks, suchen im Laderaum von Reisebussen Schutz und müssen auch sonst mit dem auskommen, was ihnen vor Ort gegeben ist. Keine großangelegte Stadt-Zerstörung, keine einstürzenden Hochhäuser, nur ein paar Fremde, eine Meute rachsüchtiger Viecher, fertig ist der Film.

Project Silence hält, was er verspricht

Der lächerlich ernste Action-Spaß profitiert von einem der wahllosesten Ensembles der jüngeren Katastrophen-Filmgeschichte, darunter besagter Polit-Fixer, eine erstklassige Golfspielerin und ihr Caddy, ein halbseidener Abschleppfahrer und der in den Wahnsinn abdriftende Tierfreund, der Project Silence erfunden hat.

Project Silence

Gemeinsam schmieden sie ständig neue Pläne für die zunehmend absurden Herausforderungen, mit denen das Drehbuch sie beschmeißt: Massenkollision, wankende Brückenpfeiler, haarige Tötungsmaschinen und Untätigkeit der Behörden. Denn ein südkoreanischer Blockbuster wäre kein südkoreanischer Blockbuster ohne das fahrlässige und/oder böswillige Katastrophen-Management der Regierung.

Inszeniert wird die kaltschnäuzige Action mit einer alles durchsetzenden Zweckdienlichkeit. So austauschbar wie der Film aussieht, so versessen hetzt das Drehbuch zur nächsten Eskalationsstufe. Project Silence fehlt der Stilwille und sozialkritische Biss von Filmen wie Train to Busan oder Bong Joon-hos The Host. Ein paar originelle, praktische Tierhorror-Effekte hätten ebenfalls nicht geschadet. Aber letztendlich hält Project Silence, was er verspricht. Mords-Hunde jagen Menschen auf einer einstürzenden Brücke. Ob sich Auguste und Louis Lumière sowas vor 120 Jahren erträumt haben?

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