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#Gemeinsam gegen den Rest der Welt

Gemeinsam gegen den Rest der Welt

Der Tross, der übers Wochenende verteilt vom Verbandsgelände in Las Rozas vor den Toren Madrids abreiste, war gewaltig. Rollkoffer und Taschen wurden samt ihren Besitzern auf den Weg zum Aeropuerto Madrid-Barajas gebracht. So viele, dass der Eindruck entstand, sämtliche Fußballspieler des Landes Spanien würden sich aufmachen zu einer Expedition von nie da gewesenem Ausmaß.

Dem war nicht so, die Reiseziele der einzelnen Akteure unterschieden sich deutlich. Der größere Teil der Gruppe, 23 Spieler, flog gen Süden nach Sevilla, wo Spaniens Selección an diesem Montagabend ihr erstes Spiel der Europameisterschaft gegen Schweden (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, im ZDF und bei MagentaTV) bestreitet. Die anderen 17 dagegen traten die Heimreise an. Es waren alles Mitglieder des sogenannten B-Kaders, den Nationaltrainer Luis Enrique nach den Ereignissen der vergangenen Woche vorsorglich ins Hauptquartier beordert hatte.

Die große Frage bei den Spaniern war: Wer würde es letztlich ins Aufgebot schaffen? Oder besser gefragt: Wer würde überhaupt zur Verfügung stehen? Hinter Spanien liegt eine turbulente Vorbereitung. Alles begann mit einem positiven Corona-Test von Mannschaftskapitän Sergio Busquets. Der Mittelfeldspieler des FC Barcelona begab sich umgehend in Quarantäne, ein weiterer, zunächst positiver Test bei Diego Llorente bestätigte sich nicht. Auch alle anderen Tests fielen negativ aus. Alles kein Problem also? Mitnichten.

Die Spieler konnten tagelang nicht gemeinsam trainieren, es gab nur individuelle Einheiten und virtuelle Besprechungen als Vorsichtsmaßnahmen, und im Land begann parallel dazu eine heftige Debatte, die sich um die Behandlung von Spitzensportlern im Zusammenhang mit der Impfpriorisierung drehte. Seitens des spanischen Verbandes RFEF wurde moniert, man habe sich bei der nationalen Gesundheitsbehörde schon vor drei Monaten um die Impfung der Nationalspieler bemüht, um eben solche Fälle wie jetzt den von Busquets zu vermeiden. Man sei aber abgewiesen worden mit dem Verweis auf die Dringlichkeit, andere Bevölkerungsgruppen zu impfen.

Kein Diplomat: Spaniens Trainer Luis Enrique


Kein Diplomat: Spaniens Trainer Luis Enrique
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Bild: EPA

Nach dem positiven Test des Kapitäns lenkte die Behörde ein, was aber sofort zu massiver Kritik aus Politik und Gesellschaft führte. Die katalanische Politikerin Aina Vidal äußerte ihr Unverständnis besonders scharf. Bei der Nationalmannschaft handele es sich lediglich um elf Männer, die gegen einen Ball träten, sagte sie. In Spanien haben bisher knapp 45 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung bekommen. Zu wenige aus Sicht von Vidal, um die Nationalspieler vorzuziehen. Nationaltrainer Luis Enrique, selbst nicht unbedingt mit Eigenschaften für eine spätere Diplomatenkarriere ausgestattet, antwortete auf seine Weise. „Gleichmut ist eine der schärfsten Waffen“, rief er Vidal nach.

Am Freitag rückten im spanischen Quartier dann die Mediziner an, um alle Nationalspieler zu impfen, die bisher noch keine Immunisierung bekommen hatten. Den Impfstoff durfte sich jeder aussuchen, was ebenfalls kritisch begleitet wurde. Luis Enrique hatte nach dem langen Hin und Her der Behörden dann ein Problem mit dem Impftermin, der seiner Meinung nach viel zu nah am Auftaktspiel der Europameisterschaft gegen Schweden lag. „Mich würde es sehr ärgern, wenn ich auf einen Spieler wegen möglicher Impfreaktionen verzichten müsste“, sagte er.

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