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#Gestrandet, getestet und teilweise separiert

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Gestrandet, getestet und teilweise separiert



Ein Flugzeug von British Airways startet am Montagmorgen vom Flughafen Berlin Brandenburg in Richtung London.

Bild: EPA

Wegen der neuen Variante des Coronavirus ist die Einreise von Passagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen gestoppt worden. Hunderte Reisende mussten die Nacht am Gate verbringen. Wie es weitergeht, ist offen. Ein Überblick.

Nach einem Zwangsaufenthalt auf dem Flughafen Hannover für 62 Passagiere aus Großbritannien hat sich ein Fluggast als Covid-19-positiv herausgestellt. Weitere Labortests sollten nun klären, ob der Passagier sich mit der neuen, besonders ansteckenden Variante des Coronavirus infiziert habe, teilte die Region Hannover am Montag mit. Der betroffene Fluggast und die Begleitpersonen würden nun in einem Quarantäne-Transport zu ihrem Zielort gebracht. Dort müssten sie „separiert“ werden.

Wegen der neuen Variante des Coronavirus ist die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen am Sonntagabend zunächst gestoppt worden. Ab Mitternacht untersagte Deutschland ohnehin Flüge aus dem Vereinigten Königreich. Am Flughafen Hannover durften insgesamt 63 Passagiere zunächst nicht einreisen, 62 mussten getestet werden, ein Fluggast flog nach London zurück. Für die Reisenden waren Feldbetten aufgestellt worden. „Unser Ziel war zu verhindern, dass die neue Virusart unbemerkt nach Niedersachsen einzieht“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau.

„Keine Begeisterung“

Am Frankfurter Flughafen kamen am Sonntag vom Nachmittag bis in den frühen Abend insgesamt fünf Flugzeugen aus Großbritannien an. Um 20:25 Uhr erreichte der letzte Flieger aus London Heathrow den größten deutschen Flughafen. Abflüge nach Großbritannien waren zu dem Zeitpunkt bereits annulliert worden. Nach Angaben eines Sprechers des Flughafenbetreibers Fraport wurden Reisende mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft aufgefordert, im Transitbereich einen Corona-Test abzulegen. Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit konnten den Flughafen direkt verlassen, müssen sich aber in fünftägige Quarantäne begeben. Maschinen aus Großbritannien waren zuvor zu einem separaten Gate umgeleitet worden, um eine Ansteckung mit anderen Passagieren zu verhindern.

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Mehrere hundert Passagiere waren einem Sprecher der Bundespolizei zufolge von den Tests betroffen. Etwa 120 von ihnen konnten bis zum späten Abend an dem Testzentrum, das ein Unternehmen am Flughafen betreibt, nicht mehr getestet werden. Nach Angaben der Bundespolizei mussten einige von ihnen bis zum Montagmorgen am Gate warten. Sie wurden dort von der Bundespolizei und den Airlines mit Nahrungsmitteln und Feldbetten versorgt. Das habe bei den Passagieren „keine Begeisterung“ ausgelöst, so der Sprecher. Am frühen Montagmorgen waren seinen Angaben zufolge immer noch rund 100 Passagiere der Maschinen aus Großbritannien an dem Gate. Im Laufe des Tages würden aber sicherlich alle getestet werden und erhielten ein Testergebnis. Personen mit einem positiven Testergebnis würden den Gesundheitsämtern übergeben. Sie kommen nach Angaben des Sprechers der Bundespolizei in ein spezielles Hotel am Flughafen in Quarantäne.

Zum Schutz vor der als besonders ansteckend geltenden neuen Mutation des Coronavirus dürfen nun zunächst bis zum 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen. Der Frankfurter Flughafen ist der mit Abstand größte Verkehrsflughafen in Deutschland. An- und Abflüge finden derzeit aufgrund der drastisch eingebrochenen Passagierzahlen nur an Terminal 1 statt. Die Zahl der Passagiere liegt in diesem Jahr (Zahlen bis Ende November) rund 73 Prozent unter derjenigen von 2019. Zuletzt war die Zahl der Flugverbindungen aufgrund des Ferienverkehrs wieder leicht gestiegen.

Rund 50 Passagiere aus Großbritannien mussten nach Angaben der Bundespolizei unterdessen die Nacht zum Montag im Transitbereich des Münchner Flughafens verbringen. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag sagte, mussten die betroffenen Passagiere ihr Testergebnis abwarten, bevor sie nach Deutschland einreisen durften. „Ein Großteil“ der 50 Fluggäste habe aber bis zum Montagvormittag das Ergebnis erhalten und den Transitbereich verlassen können, betonte der Sprecher.

Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden landete am Sonntagabend ebenfalls eine Maschine aus London. An Bord waren 134 Passagiere, die nach einem negativen Corona-Schnelltest alle nach Deutschland einreisen durften, wie eine Mitarbeiterin des Flughafens am Montag auf Anfrage sagte. Gegen Mitternacht verließ zudem eine vorerst letzte Maschine nach Großbritannien den Flughafen.

Auch in Stuttgart landete die vorläufig letzte Eurowings-Maschine aus London-Heathrow am Sonntagabend um 21.15 Uhr. Die knapp 150 Passagiere seien in Kleingruppen zum Corona-Testzentrum im Terminal West begleitet worden – und müssten nun trotz komplett negativer Testergebnisse auf Anordnung des zuständigen Landratsamts Esslingen allesamt in Quarantäne. Es sei sehr gesittet zugegangen, betont ein Sprecher des Flughafens Stuttgart; spätestens durch die Besatzung seien die Passagiere informiert worden über die neue Regelung. „Wir beobachten, dass sich die Reisenden im Vorfeld sehr gründlich informieren“, stellt der Sprecher fest. Unangenehme Überraschungen gebe es daher praktisch nicht mehr. Wie es nun weitergeht, vermag er nicht abzuschätzen. Die einzigen Flüge von und nach Großbritannien, die es überhaupt noch gibt – einmal pro Tag mit Eurowings – sind jedenfalls vorläufig annulliert.

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