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#Gesunkene Geburtenrate: Viel Jugendkult, wenig Nachwuchs

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Aus dem neuen Jugendkult spricht das schlechte Gewissen verlorener Generationen. Sie haben gerne viel Jugend um sich, wollen aber nichts dafür tun.

Nicht einmal mehr auf die Einwanderung ist Verlass. Die Geburtenrate in Deutschland ist stark zurückgegangen, auf einen Stand von 2009, nicht weit von den Jahren entfernt, als Deutschland zu den Schlusslichtern in Europa gehörte. Gestiegen war die Rate in den Jahren vor der Corona-Pandemie, weil viele Familien der Einwanderer so veranlagt sind wie die meisten einheimischen Familien noch in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts.

Gestiegen war sie aber auch, weil die Ansprüche junger Ehepaare an die Betreuung mehr Beachtung gefunden hatten. Die Kinderbetreuung bleibt angesichts der jüngsten Zahlen eine vordringliche Aufgabe, die andere Länder besser gelöst haben als (West-)Deutschland.

Mehr Geld heißt nicht mehr Kinder

Ob dazu auch die finanzielle Versorgung gehört, wie die Kindergrundsicherung unterstellt, ist fraglich. Sie mag ein relevanter Faktor sein. Wirklich plausibel ist die Gleichung „mehr Geld bringt mehr Kinder“ aber nie gewesen. Die geburtenstarken Jahrgänge haben sicher damit zu tun, dass es damals „aufwärts“ ging. Danach aber waren Fragen der Gleichberechtigung und ein ichbezogener Wohlstands­genuss wichtiger als das (finanzielle) Teilen mit Kindern.

Das Argument, das jetzt zur Erklärung der sinkenden Rate herangezogen wird, ist selbst ein Zeichen dieses kulturellen Wechsels. Dass in Deutschland weniger Kinder in die Welt gesetzt würden, weil die so krisengeschüttelt und CO2-verpestet sei, werden Familien mit Migrationshintergrund erstaunt zur Kenntnis nehmen. Es gab Zeiten und gibt Weltgegenden, die den umgekehrten Weg weisen: Kinder bedeuten Zukunft. Je mehr, desto reicher – wenn auch nicht unbedingt materiell.

Von dieser Einsicht sind große Teile der deutschen Gesellschaft und Politik weit entfernt, sehen darin womöglich sogar ein Zeichen des Zurückgebliebenseins. Aus dem neuen Jugendkult, in dessen Auswüchsen sicher nicht nur Wolfgang Thierse eine Form von grassierender Altersdiskriminierung sieht, spricht indes das schlechte Gewissen verlorener Generationen. Sie haben gerne viel Jugend um sich, wollten aber nichts dafür tun.

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