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#Goethe-Institut: Den Abbau nennen wir Umbau

Die Klagen über den Kulturverfall waren groß, die Solidaritätsbekundungen taten gut, doch jetzt muss mit dem Sparkurs gearbeitet werden: Das Goethe-Institut zeigt sich auf seiner Berliner Jahrespressekonferenz pragmatisch.

Die Klatsche des Bundesverfassungsgerichts an die Adresse der Ampel wegen 60 Milliarden Euro umgewidmeter Haushaltsgelder hat auch ihr Gutes: Das Goethe-Institut muss sich nicht mehr für jeden gekürzten Euro, hundert gestrichene Stellen oder die angekündigte Schließung von neun Niederlassungen rechtfertigen. Über Nacht ist es wegen der Eselei der Bundesregierung zu einer der kleineren Baustellen geworden. Wenn schon die da oben so einen Mist machen, sinken die Klagen über die heruntergestufte deutsche Kulturarbeit auf Zimmerlautstärke. Entsprechend gelassen dankte die Spitze des Goethe-Instituts bei der Jahrespressekonferenz in Berlin für die mediale Unterstützung und zeichnete die Linien der „Transformation“ – vulgo: Sparprogramm – etwas schärfer nach. Tränen hätten da wirklich keinen Sinn mehr gehabt.

Paul Ingendaay

Europa-Korrespondent des Feuilletons in Berlin.

Dass der kommende Haushalt etwa dem von 2018 entspricht, hat Konsequenzen: weniger Programmarbeit, weniger Großprojekte, Aufgabe von Liegenschaften. Aber es muss nichts Schlechtes sein, die „Strukturkosten“ – fixe Ausgaben, die mit der klassischen Institutsidee als Kulturvertretung des Landes nun einmal gegeben sind – in den kommenden Jahren von 62 Prozent (Stand) auf 58 Prozent (Ziel) zu drücken. Den entscheidenden Hebel dafür hat das Goethe-Institut längst durch die noch engere Zusammenarbeit mit Frankreich umgelegt. Dank einer Vereinbarung von 2019 entstehen gemeinsame Institute und geteilte Kosten, 2024 etwa in Glasgow und Bischkek (Kirgisistan).

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