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#Betörende Klänge und innere Dämonen

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Betörende Klänge und innere Dämonen

Montaigne aus Australien hat es nicht geschafft: Sie ist nicht im Finale in Rotterdam dabei, und sie war auch am Dienstagabend beim ersten Halbfinale nicht wirklich dabei. Von den 39 Teilnehmern reiste nur die Delegation aus Down Under nicht zum 65. Eurovision Song Contest (ESC) an, wegen Corona. Zu gefährlich. Die Sängerin, die eigentlich Jessica Alyssa Cerro heißt, war nur zugeschaltet worden, nachdem ihr Auftritt von einem Band eingespielt worden war. Die Fünfundzwanzigjährige hatte es unter Live-Bedingungen und den wachsamen Augen der Europäischen Rundfunkunion (EBU) schon vor zwei Monaten aufgenommen.

War dies nun ein Nachteil für sie? Vielleicht. Ihr Uptempo-Song „Technicolour“ wollte nicht recht zünden. Auf der Bühne in der Ahoy-Arena und vor allem vor großem Publikum hätte sie vielleicht mehr aus sich und ihrem Lied herausgeholt. So aber ist Australien erstmals nicht im Finale. Fünfmal war das seit Abba-Zeiten ESC-verrückte Land bisher seit 2015 dabei, viermal gab es einen Top-Ten-Platz. In diesem Jahr kam das vorzeitige Aus. Montaigne sollte schon 2020 ihr Land in Rotterdam vertreten, natürlich mit einem anderen Lied.

TIX singt die eingängige Power-Ballade „Fallen Angel“.


TIX singt die eingängige Power-Ballade „Fallen Angel“.
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Bild: AP

Geschafft allerdings hat es „Norwegens größter Popstar“, TIX, wie sich Andreas Haukeland aus Bærum nennt. Schon seit der Schulzeit trug der Achtundzwanzigjährige den Spitznamen „Tics“, weil er am Tourette-Syndrom litt und Tics hatte. Daraus machte er später die Kunstfigur TIX, mit viel Pelz, Sonnenbrille und Stirnband. Von ihm stammt auch die eingängige Power-Ballade „Fallen Angel“, die an die kanadische Rockband Saga denken lässt. Auf der Bühne trägt er zudem Flügel und Ketten, an denen er seine „inneren Dämonen“ führt. Zu ihnen gehören, wie erst kürzlich verriet, mit Suizidgedanken. Der teils düster wirkende Song ist dennoch eingängig und durchaus bombastisch – und das erfolgsverwöhnte Norwegen ist nun wirklich auch keine Überraschung in einem ESC-Finale.

Zweite Chance im zweiten Corona-Jahr

Überhaupt blieben die Überraschungen im stark besetzten ersten Halbfinale weitgehend aus. Dass es Vasil aus Nordmazedonien nicht schaffen würde, war klar. Der 36 Jahre alte Sänger mit bulgarischen Wurzeln hatte das wenig eindrucksvolle „Here I Stand“ im vergangenen Jahr geschrieben, als er von der Absage des ESC erfuhr. Als sein großer Traum geplatzt sei, habe er das Lied geschrieben, mit dem er nun dieses Jahr sein Land vertreten sollte. Er bekam also eine zweite Chance und konnte sie im zweiten Corona-Jahr wieder nicht nutzen.

Dass es hingegen Russland schaffen würde, war ebenso klar. Oder vielleicht auch nicht – das lange auch beim ESC übermächtig erscheinende Riesenreich war zuletzt ins Straucheln geraten: 2018 war Julija Samoilowa im Halbfinale ausgeschieden, sie kann allerdings als ein Opfer der Krim-Besetzung gelten. Manischa wiederum passt so gar nicht ins sonst staatlich verordnete Konzept. Die 29 Jahre alte Sängerin aus Tadschikistan ist eine Aktivistin, die sich für die Rechte von Frauen und auch von LGBTQ und gegen Fremdenfeindlichkeit und häusliche Gewalt einsetzt. Sie ist Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingskommissariat und wurde im Vorfeld von konservativen Kräften in ihrer Heimat stark angefeindet.

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