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#Grand Theft Auto VI: Zehn Jahre Warten auf einen Werbespot

Der Trailer für „Grand Theft Auto IV“ bricht innerhalb von 24 Stunden einen umkämpften Youtube-Rekord. Auch ein mehr als 30 Jahre alter Tom Petty-Song profitiert vom Hype um den neuen Teil der Räuberpistole.

Die Enttäuschung der Entwickler von Rockstar Games war spürbar, als der erste Trailer zum neuen Teil der „Grand Theft Auto“-Reihe vorzeitig im Netz erschien. Kurz darauf veröffentlichte Rockstar in einer Flucht nach vorn den Trailer auf seinen eigenen Kanälen und brach damit einen Sturm los. Innerhalb von 24 Stunden brachte es der Trailer auf mehr als 100 Millionen Ansichten und stieß damit ein Video des Youtubers Jimmy „MrBeast“ Donaldson vom Thron. Schneller passieren diese Marke nur Musikvideos, die des­wegen als eigene Kategorie geführt werden. Den Trailer für „GTA VI“ haben somit schon so viele Menschen gesehen wie den ersten Trailer des fünften Teils in zwölf Jahren.

Gregor Brunner

Redakteur in der Wirtschaft.

Benjamin Fischer

Redakteur in der Wirtschaft.

Die Spiele begeistern seit 1997 Millionen von Spielern mit ihren Räubergeschichten, schrulligen Figuren und riesigen Spielwelten. Auch sind sie bekannt für treffsichere Persiflagen des Zeitgeistes. Der Trailer zeigt wieder viele Referenzen zu echten Begebenheiten, etwa ein schwer geschminkter Krimineller vor Gericht oder eine alte Frau, mit zwei Hämmern bewaffnet, die Drohungen in die Kamera spricht – beides Anspielungen auf Videos aus dem US-Bundesstaat Florida, in dem das Spiel stattfinden soll.

Die Begeisterung um den 90-sekündigen Werbespot wird getrübt durch Sorgen, dass das Spiel durch Weggänge von langjährigen Verantwortlichen der Serie und Druck des Verlegers Take Two Interactive kulturelle Relevanz einbüßen könnte. Rockstar-Mitgründer Dan Houser und Schreiber Lazlow Jones, die maß­geblich an den Geschichten vergangener Teile mitarbeiteten, verließen das Studio 2020. Der Verleger Take Two macht immer wieder von sich reden, indem er die Themen Diversität, Gleichstellung und In­klusion gleich einer Monstranz vor sich herträgt.

Spieler befürchten dadurch eine Einschränkung der kreativen Freiheit der Entwickler. Üblicherweise sind die „GTA“-Spiele nicht scheu mit scharfzüngigen Witzen über alle gesellschaftlichen Gruppen. Ein Bloomberg-Bericht deutete im vergangenen Jahr darauf hin, dass gewisse Personengruppen vor Satire geschützt werden sollen.

Börse zunächst skeptisch

Börsianer waren zunächst nicht begeistert von den Geschehnissen um den Trailer. Nach Veröffentlichung brach der Aktienkurs von Take Two zunächst um rund 6 Prozent ein, erholte sich aber bald wieder leicht. Dafür könnte es mehrere Gründe geben: Zum einen zeugt die Vorabveröffentlichung durch einen Eindringling davon, dass Rockstar ein schon länger bestehendes Problem mit Sicherheitslücken nicht in den Griff bekommt.

Weiterhin hatten sicherlich viele mit kurzfristigen Profiten gerechnet. Da das Spiel aber erst 2025 und ausschließlich für die Konsolen Xbox Series X und Playstation 5 erscheinen soll, wird der ziemlich sichere Geldsegen erst mittelfristig in die Ta­schen von Rockstar und Take Two gelangen. Ebenso ist noch nichts über die langfristigen Profitaussichten bekannt. Seit seiner Veröffentlichung 2013 brachte der fünfte Teil der Reihe Rockstar jährlich Beträge im oberen dreistelligen Millionenbereich ein, wie Analysten vermuten. Nicht durch Verkäufe des Spieles selbst – auch wenn sich dieses hartnäckig in den Listen der bestverkauften Spiele hält.

Die sogenannten Shark Cards, die Spielwährungen im Onlinemodus von GTA V einbringen, sind ein Dauerbrenner. Der Modus wird seit Jahren mit Inhalten versorgt, um Spieler bei der Stange zu halten. Um Inhalte freizuschalten, braucht es virtuelles Geld, das entweder langwierig erspielt oder durch die „Shark Cards“ für echtes Geld eingekauft werden kann. Der Modus dürfte fortgesetzt werden, aber fehlende Informationen lassen Anleger von Käufen zurückschrecken.

Tom Petty-Song im Höhenflug

Über den Hype um den Trailer freuen sich derweil schon heute die Nachfahren des 2017 verstorbenen Musikers Tom Petty und der Musikkonzern Universal Music sowie der Verlag Wixen Music Publishing. Denn musikalisch unterlegt ist der Trailer mit „Love Is A Long Road“, ein 1989 veröffentlichter und im Vergleich zu Hits wie „American Girl“ oder „Free Fallin’“ eher unbekannter Song Pettys. Letzterer hat auf Musikstreaming-Marktführer Spotify derzeit fast 640 Millionen Streams. „Love Is A Long Road“ kam zuletzt erst auf etwas mehr als 12 Millionen – aber im Zuge des Trailers steigen die Abrufe enorm.

Songs in Filmen, Serien oder auch Games zu platzieren – sogenannte Synch-Deals – ist ein lukratives Geschäft für die Musikindustrie. Entsprechend umkämpft sind potentiell aussichtsreiche Platzierungen. Mitte des vergangenen Jahres war etwa Kate Bushs ebenfalls mehr als 30 Jahre alter Song, „Running Up That Hill“, durch die Netflix-Serie „Stranger Things“ zu ei­nem Streaming-Hit geworden.

Im Falle von Tom Petty und GTA gibt es übrigens eine Vorgeschichte: Im 2004 erschienenen „GTA: San Andreas“ konnten Spieler auch den Petty-Song „Runnin’ Down A Dream“ hören.

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