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#Das ist die Höhe

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„Das ist die Höhe“

Wer einen Wohnwagen an ein Auto hängen will, stellt schnell fest: Die Höhe des Kugelkopfs der Anhängerkupplung über dem Erdboden fällt je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich aus. Vor allem die wegen ihrer stabilen Konstruktion als Zugfahrzeuge beliebten großen SUV und Geländewagen sind zugunsten der erwünschten Fähigkeit, auch abseits fester Wege fahren zu können, mit mehr Bodenfreiheit ausgestattet. Der Kugelkopf sitzt infolgedessen in der Regel höher. Die Folge ist, dass in den meisten Fällen ein Wohnanhänger in angekoppeltem Zustand nicht ganz waagerecht steht – hinter dem Geländewagen zeigt die Nase mehr oder weniger steil bergauf, hinter einem flachen Personenauto kann es manchmal sogar leicht nach unten gehen. Das sieht nicht nur scheußlich aus, sondern beeinflusst auch die Stützlast und damit das Fahrverhalten ungünstig.

Kein Wunder also, dass manche Besitzer von Geländewagen auf Abhilfe sinnen. Zwar gibt es spezielle Off-Road-Wohnwagen wie den von Volker Lapp entwickelten Expeditionstrailer, die sind aber teuer und im Vergleich zu herkömmlichen Caravans weniger komfortabel. Für die gewöhnlichen Anhänger ist der naheliegende Gedanke, sie einfach mit größeren Rädern auszustatten.

Das erhöht zugleich abseits von festen Straßen die Bodenfreiheit, ist aber oft nicht ohne umfangreiche Arbeiten an der Karosserie umzusetzen, weil die großen Räder nicht in die Radhäuser passen, und vor allem ist es nicht zulässig. Denn die Größe von Felgen und Reifen ist Bestandteil der Zulassung, die Bremsanlage des Anhängers ist auf sie abgestimmt. Höherlegen mithilfe von Distanzstücken (Spacern) an der Achse funktioniert manchmal, und wird auch von einigen Spezialisten angeboten, der TÜV kann dann aber eine Ablastung verlangen, was die ohnehin dürftige Zuladung der Wohnwagen weiter verringert.

In der hauseigenen Werkstatt wird die gesamte Einheit aus Achse und Zugeinrichtung entfernt





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Eriba Touring Troll
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Wohnwagen fürs Gelände

Einen völlig anderen Weg geht das Unternehmen Wohnmobile United aus Friedrichsdorf im Taunus, das neben allerlei geländefähigen Wohnmobilen auch eine höhergelegte Variante des Eriba Touring Troll im Programm hat. „Der Troll eignet sich für den Umbau besonders, weil er im Gegensatz zu anderen Wohnwagen einen stabilen Rohrrahmen hat“, sagt Willi Klose, der die Technik ausgetüftelt hat und im Unternehmen als Techniker für den Eriba Offroad zuständig ist. Um ihm eine erweiterte Geländetauglichkeit zu verpassen, ist freilich einiger Aufwand notwendig: In der hauseigenen Werkstatt wird die gesamte Einheit aus Achse und Zugeinrichtung entfernt und durch eine eigens dafür entwickelte deutlich stabilere Konstruktion ersetzt. Außerdem sei der Durchmesser der Bremstrommel größer, erklärt Klose. Bei der Gelegenheit wird die Deichsel auch gleich 20 Zentimeter länger, der Troll landet damit bei exakt 5,99 Meter. „Dadurch läuft er ruhiger, sagt Klose“, ansonsten sei für den Fahrer kein Unterschied zum Original zu spüren.

Der vergleichsweise leichte Troll läuft ohnehin ruhig und bietet mit seinem Aufstelldach im heruntergeklappten Zustand (aufgestellt sollte man nur Schrittgeschwindigkeit fahren) einen im Vergleich zu anderen Wohnwagen geringen Luftwiderstand, das Leergewicht von je nach Modell mindestens 940 Kilogramm steigt aber um rund 100 Kilo. Das ist locker zu verschmerzen, denn das zulässige Gesamtgewicht beträgt nun dank der neuen Zugvorrichtung 1800 Kilogramm statt nur 1300 für das Original.

Die hohe Zuladung ist der eine, die größere Bodenfreiheit der andere Gewinn. Die Achse bringt 10 Zentimeter, weitere 15 werden mit der nun möglichen größeren Bereifung erreicht. Montiert sind am Offroad Geländereifen der Dimension 225/75 R 16 statt der serienmäßig kleineren 14-Zöller. Die groben Stollen sind für den Anhänger nicht unbedingt notwendig, sie sehen aber hinter dem Geländewagen besser aus. Der Lohn der Mühen: Der Touring Troll hat nun 52 Zentimeter Bodenfreiheit und einen besseren Böschungswinkel. Alles kommt 25 Zentimeter höher, für die Kupplung bedeutet das nun 52 Zentimeter. Allerdings steigt die Gesamthöhe damit auch auf nun 2,50 Meter mit eingeklapptem Dach.

Der Aufstieg zieht weitere Änderungen nach sich, so werden die serienmäßigen Kurbelstützen durch stabilere ersetzt. Umgebaut werden seit rund fünf Jahren neue und gebrauchte Eriba Touring Troll der Serie 530 bis 550. Etwa zwei Dutzend jährlich sind es, sagt Klose. Der Preis für den Umbau ist jetzt auf 7900 Euro erhöht worden. Ursache seien die gestiegenen Kosten für die Teile, heißt es Und es steckt eine Woche Arbeit in der Werkstatt darin.

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