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#Die andere Seite der Medaille

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Die andere Seite der Medaille

Die olympischen Befindlichkeiten der Japaner bestimmen sich durch zwei Zahlenreihen: die Entwicklung der neuen Infektionen mit dem Coronavirus in Tokio und die Medaillentriumphe der japanischen Sportler. Beide Reihen werden in Japan aufmerksam registriert, beide Reihen weisen aufwärts. Doch es scheint zur Halbzeit der Spiele, als dass die Covid-Zahlen die für Japan wichtigeren Rekorde brechen – im negativen Sinne.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Das Land, das sich nicht so gut wie asiatische Nachbarstaaten wie Südkorea oder Taiwan, aber erheblich besser als das Gros der westlichen Staaten gegen das Virus gestemmt hat, erlebt einen Anstieg der Infektionen in bisher nicht bekannter Größenordnung. Erstmals erreichte die Zahl der Neuinfektionen in dieser Woche mehr als 10.000 an einem Tag. Die Delta-Variante des Virus bricht sich Bahn in einer Bevölkerung, die erst zu rund 27 Prozent voll durchgeimpft ist. In Deutschland sind es mehr als 50 Prozent. Mediziner warnen vor einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems in der Hauptstadt, die erstmals und wiederholt mehr als 3000 Neuinfektionen an einem Tag meldete.

Hälfte der Zielvorgabe erreicht

Die Regierung weitet den Virusnotstand räumlich und zeitlich aus. Das Virus breitet sich zuvörderst in Tokio und Umgebung aus, in der größten Bevölkerungsballung des Landes. Das wäre aller Wahrscheinlichkeit nach auch ohne die Olympischen Spiele so.

Den Covid-Zahlen steht ein warmer Medaillenregen gegenüber, der in den ersten Tagen der Spiele über Japan herniederging und der die Gastgeber unter die ersten drei der Medaillenwertung führte. Aktuell sind es 15 Goldmedaillen für Japan und damit die Hälfte der Zielvorgabe, die das japanische NOK einst vor der Pandemie gesetzt und in der Pandemie zurückgezogen hatte. Der Glanz des Metalls verdeckt die menschlichen Dramen, die japanische Sportler dem Heimatland schon boten. Da ist die Judoka Funa Tonaki, die im Judo bis 48 Kilogramm die erste Goldmedaille für Japan knapp verfehlte und direkt danach in die Kameras sprach: „Meine Schwäche wurde offenbart.“ Das erste Gold für Japan holte dann Naohisa Nakato in der Klasse bis 60 Kilogramm, der sich fast entschuldigte: „Es war kein attraktiver Kampf, aber so ist mein Judo.“

Beliebtes Fotomotiv: die fünf Ringe am Olympiamuseum in Tokio


Beliebtes Fotomotiv: die fünf Ringe am Olympiamuseum in Tokio
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Bild: Patrick Welter

Da ist die Schwimmerin Yui Ohashi, die über 200 und 400 Meter Lagen Gold holte. Tomoru Honda, der überraschend Silber über 200 Meter Schmetterling erschwamm. Der überragende Turner der vergangenen Jahre, Kohei Uchimura, der vom Reck abrutschte und sich fragte, ob es das mit dem Turnen jetzt gewesen sei. Jun Mizutani und Mima Ito, die gegen China die erste Goldmedaille im gemischten Tischtennisdoppel erkämpften. Zweifaches Judo-Gold für die Geschwister Uta und Hifumi Abe. Die Tennisspielerin Naomi Osaka, die erst das Olympische Feuer im Stadion entzündete und dann in der dritten Runde ausschied. Olympisches Gold im Skateboarding für Yuto Horigome in seiner Heimatstadt und für die erst 13 Jahre alte Momiji Nishiya. Und natürlich das Softball-Gold der Japanerinnen.

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