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#Günzburg: Bei der Fotovoltaik ist in Günzburg noch viel Luft nach oben

„Günzburg: Bei der Fotovoltaik ist in Günzburg noch viel Luft nach oben“




Beim Günzburger Wirtschaftsforum sprechen Experten über die Möglichkeiten beim Ausbau von Fotovoltaik. Klar ist: Viel Potenzial wird noch nicht genutzt.

Durch den Krieg in der Ukraine hat das Thema Energiewende in tragischer Weise neue Schubkraft erhalten. Welche Potenziale haben die Stadt Günzburg, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie die heimischen Unternehmen beim Ausbau der Fotovoltaik? Bei der Planung des 10. Günzburger Wirtschaftsforums mit den Vorträgen dreier Referenten war es bei diesem Thema vorwiegend um den Klimaschutz gegangen. Aktuell nutzt Russland Öl und Gas auch als politische und kriegerische Waffe. Umso drängender sei der Auftrag, sich unabhängiger von Despoten zu machen und fossile Energieträger möglichst rasch durch erneuerbare zu ersetzen, betonten Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Daniela Fischer, die Klimaschutzmanagerin der Stadt, bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums vor etwa 100 Gästen im Forum am Hofgarten.

Günzburg habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein. Bereits 2030 soll der Stromverbrauch in Günzburg zu 100 Prozent über erneuerbare Energien abgedeckt werden. Derzeit seien es etwa 60 Prozent, erklärte der Oberbürgermeister, der im Übrigen kein Hehl daraus machte, dass ihm die Entwicklung in der Ukraine Angst mache.

Legoland Günzburg verbraucht jährlich etwa zehn Megawatt Strom

Daniel Eisel arbeitet am Technologie- und Förderzentrum TFZ in Straubing. In seinem Vortrag betonte er, Fotovoltaikanlagen seien in aller Regel „hoch wirtschaftlich“ – für Hausbesitzer wie für Betriebe. Einige ihrer Daten hatten das Legoland und die Firma Kalka dem Referenten zur Verfügung gestellt. Der Lego-Park hat demnach auf einer Fläche von etwa sechs Hektar rund 2600 Parkplätze. Würden die mit Fotovoltaikanlagen überdacht, könnten allein damit rund acht Megawatt Strom erzeugt werden – der Freizeitpark verbraucht jährlich etwa zehn Megawatt. In weniger als sieben Jahren, so Eisel, hätten sich die Investitionen amortisiert.

In noch kürzerer Zeit, nämlich in weniger als drei Jahren, hätten sich die Investitionen bei Kalka gerechnet. Die Firma verfügt über etwa 2000 Quadratmeter Dachfläche. Würde sie mit Fotovoltaikanlagen bestückt, könnte auch noch der Elektrofuhrpark der Firma mit günstigem Strom „betankt“ werden.

400.000 Quadratmeter Dachfläche in sechs Günzburger Gewerbegebieten

In den sechs Günzburger Gewerbegebieten gebe es etwa 400.000 Quadratmeter Dachfläche, erklärte Eisel weiter. Würden nur 50 Prozent für Fotovoltaikanlagen genutzt, könnten rund 40 Megawatt Strom erzeugt werden, bislang seien es nur 27 Megawatt. Schon mit der Hälfte der Dachflächen könnte die Stromproduktion also verdoppelt werden.

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Nicht nur Dächer und Fassaden haben nach Angaben Eisels ausbaufähiges Potenzial. Günzburg verfüge über rund 140 Hektar Wasserflächen, etwa in Form von Seen. Würden nur fünf Prozent mit schwimmenden PV-Anlagen belegt, könnten 10,5 Megawatt Strom erzeugt werden. Eine weitere Chance biete Agri-PV. Dabei würden Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen so installiert, dass die Grundstücke weiter bewirtschaftet werden können. Eisel: „Wir nehmen der Landwirtschaft also nichts weg.“ Etwa 2500 Hektar könnten allein im Raum Günzburg auf diese Weise für die Stromproduktion gewonnen werden. Das Fazit des Referenten: „Solar ist ökonomisch und ökologisch ein Gewinn.“ Und die Fotovoltaik sei eine Investition in die Zukunft.

Stromerzeugung für fünf bis sieben Cent

Felix Steber ist Geschäftsführer der Firma Öko-Haus in Weiler bei Eppishausen. Er erläuterte in seinem Vortrag die vielfältigen Möglichkeiten, die Fotovoltaikanlagen bieten. Der Referent: „Es gibt für alles eine kreative Lösung.“ Auch Steber hob auf den wirtschaftlichen Vorteil von Ökostrom ab. Im günstigsten Falle könne Strom für fünf bis sieben Cent erzeugt werden, ein Bruchteil dessen, was Strom derzeit für Normalverbraucher kostet.

Die Runde der Referenten beschloss Thomas Dullinger von der gleichnamigen Steuerberatungskanzlei in Leipheim. Wie so oft im Steuerrecht gebe es auch in Sachen Fotovoltaik „einige Fallstricke“. Das sollte Unternehmer aber nicht von Investitionen in die Fotovoltaik abhalten. „Für Betriebe ist es oft einfacher als für Privatpersonen“, erklärte Dullinger. Wichtig sei aber, sich frühzeitig bei einer Steuerberatung kundig zu machen, denn: „Es gibt viele Hürden, aber auch viele Vorteile.“ Musikalisch umrahmt wurde das Wirtschaftsforum vom Gitarren-Duo Hannes Mühlfenzel und Michael Distler.

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