Nachrichten

#„Ha, ha, das ist wunderbar“

Inhaltsverzeichnis

„Ha, ha, das ist wunderbar“

Wie das so ist in der Formel 1: Da wird ein schönes Theater aufgezogen um vermeintlich illegale Vorteile der Konkurrenz. Irgendwann sieht sich der Internationale Automobil-Verband (FIA) genötigt einzuschreiten – und dann ändert sich doch nichts: Red Bull ist auch mit dem neuen, nun weniger flexiblen Heckflügel auf einer permanenten Rennstrecke das Maß der Dinge beim Sprint über eine Runde.

Verpassen Sie keinen Moment

Sichern Sie sich F+ 3 Monate lang für 1 Euro je Woche und lesen Sie alle Artikel auf FAZ.NET.

JETZT F+ LESEN


Max Verstappen gewann am Samstag das Qualifying für den Großen Preis von Frankreich an diesem Sonntag (15.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky) vor Lewis Hamilton und dem diesmal starken Valtteri Bottas (beide auf Mercedes). „Ha, ha, das ist wunderbar, das hat so einen Spaß gemacht“, rief Verstappen via Bordfunk seinem Team zu.

15.000 Zuschauer, auf die weiträumigen Blöcke der Tribünen rund um die Piste von Le Castellet verteilt, erlebten bei 30 Grad Celsius, Bratwürsten und Stimmung machenden Rhythmusgruppen auf den Rängen die Fortsetzung des Zweikampfes um den Fahrertitel mit Hamilton. Vor dem siebten Grand Prix der Saison führt der Niederländer mit 105 Punkten die Fahrerwertung vor dem siebenmaligen Engländer (101) an. „Das ist nicht die einfachste Strecke für uns, wir hatten Probleme am Freitag, aber jetzt ist das Gefühl großartig. Aber Punkte gibt es erst am Sonntag. Wir müssen versuchen die 25 Punkte zu gewinnen, die wir in Baku (Unfall nach Reifenschaden/d. Red.) verloren haben“, sagte Verstappen.

Vettel: „Ich hatte Probleme“

Verstappen sitzt die Mercedes-Phalanx im Nacken. Denn sein Teamkollege Sergio Perez, glücklicher Sieger des Rennens von Aserbaidschan, blieb eine halbe Sekunde über der Bestzeit des WM-Kandidaten im eigenen Team. Als Vierter kann er, sollten beide Mercedes beim Start vorne bleiben, Verstappen nicht den Rücken frei halten und die Aufgabe erfüllen, für die er von Red Bull verpflichtet wurde.

Auch Sebastian Vettel war nicht zufrieden nach seinem starken Auftritt als Zweiter des Rennens von Baku. Der Heppenheimer landete auf Position zwölf. „Ich hatte Probleme mit den Vorderreifen, sorry“, rief der viermalige Weltmeister via Funk seinem Renningenieur zu. Er verpasste den Sprung unter die besten Zehn um 0.15 Sekunden. „Wir tun etwas schwer hier. Es war mehr drin“, sagte Vettel. „Das Auto ist ein bisschen auf das Rennen abgestimmt. Es ist besser auf Rang elf oder zwölf zu stehen und den Reifen wählen zu können.“

Sein Teamkollege bei Aston Martin, Lance Stroll, wurde nur 19. Was indirekt mit Vettels Landsmann Mick Schumacher zusammenhing. Weil der Kanadier im ersten Durchgang lange nicht zurechtkam, ein Runde abbrach, versuchte er in letzter Minute in die Gänge zu kommen. Doch ein Fahrfehler von Schumacher führte zwanzig Sekunden vor Ablauf der Zeit zu einem Abbruch des Qualifyings. Der Deutsche landete mit seinem Haas in der Leitplanke, unverletzt, aber verärgert entstieg er dem Boliden.

Stroll musste vom Gas gehen und aufgeben. Sein Teamchef senkte derweil den Kopf. „Sehr enttäuschend, Lance war auf einer guten Runde“, sagte Otmar Szafnauer: „Aber er hat seinen Anteil. Er ist vorher über das Streckenlimit hinausgefahren. Die Runde wurde gestrichen.“ Für Schumacher änderte sich dagegen wenig. Denn vor der Crashtour fuhr der Sohn des siebenmaligen Champions so schnell, dass er erstmals 15. im Qualifying wurde.

„Tja, man bekommt den Kuchen“, sagte Schumacher dem TV-Sender SKY, „darf ihn aber nicht essen. So fühle ich mich.“ Er ließ Nicholas Latifi im Williams, Kimi Räikkönen im Alfa und den zweiten Haas-Piloten Nikita Mazepin hinter sich. Mehr war nicht drin. Für Yuki Tsunoda schon; der fixe Japaner hing mit seinem schnellen Alpha Tauri schon nach wenigen Minuten in der Streckenbegrenzung. Schon wieder. Letzter. Sein Teamkollege Pierre Gasly startet als Sechster aus der dritten Reihe. Dicke Luft bei Alpha Tauri?

Der Druck auf den schnellen Debütanten, sein Tempo zu kontrollieren, wird wachsen. Auch aus dem Thema der Woche ist die Luft noch nicht raus. Der indirekte Vorwurf des Reifenherstellers Pirelli, für die plötzlich aufgetretenen Reifenschäden beim Rennen in Baku an den Autos von Stroll sowie Verstappen seien die Rennställe Aston Martin und Red Bull verantwortlich, führte zu heftigen Protesten. Beide Teams beteuerten, der Luftdruck in den Pneus habe nicht nur am Start den Vorgaben von Pirelli entsprochen, sondern zu jeder Zeit. Ein geringerer Reifendruck vergrößert die Auflagefläche der Gummis und erhöht die Haftung am Asphalt.

Stimmen die Angaben der Teams, dann läge dem Form- und Fassungsverlust der beiden linken Hinterreifen nach rund 30 Runden, beide Autos prallten unkontrollierbar in die Leitplanken, wohl eine Konstruktionsschwäche zugrunde. Denn Pirelli schloss die Einwirkung von Trümmerteilen oder scharfen Kanten auf der Strecke in Aserbeidschan aus. Der Streit lässt sich nicht eindeutig klären, weil der Internationale Automobil-Verband (FIA) als Regelbehörde und laut Aufgabe neutrale Instanz die Angaben über den Druckzustande nach dem Start nicht überprüfen kann.

Die Teams erhalten zwar Daten von einem Reifensensor, aber die FIA hat kein Zugriffsrecht auf diese Informationen. Erst im nächsten Jahr wird ein Einheitssensor verpflichtend. Solange will die Verkehrspolizei die Ventile versiegeln, mit Wärmebildkameras auf die den Druck beeinflussenden Temperaturen schauen und Stichproben vornehmen, um Manipulationen zu entlarven. Damit sich, aus welchem Grund auch immer, diese gefürchteten Unfälle nicht wiederholen, hatte Pirelli den Mindestdruck schon für das Training am Freitag angehoben.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!