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Haken dran

Bis vor wenigen Jahren sah es noch so aus, als würden die Wohnmobile den Wohnwagen das Wasser abgraben, die Zulassungszahlen für das Haus auf Rädern waren stark rückläufig, die Häuser mit Rädern und eigenem Motor waren gefragt. Jetzt boomen beide, der Wohnwagen hat eine Renaissance. Das Fahren mit ihm im Schlepp mag schwieriger sein, aber am Ziel angekommen, spielt diese Art des Caravanings ihren großen Vorteil aus: Dank des abkoppelbaren Autos lässt sich das Urlaubsziel viel besser und einfacher erkunden als mit einem dicken Wohnmobil.

Doch die Anreise birgt Einschränkungen. Zunächst sind nicht mehr als 100 km/h erlaubt, wobei der TÜV den entsprechenden Aufkleber gutheißen muss, neue Wohnwagen haben die 100er-Zulassung aber ab Werk. Ohne bleibt es bei 80 km/h. Das ist übrigens auch das Limit auf Landstraßen, 100er-Aufkleber hin oder her. Wer durch Frankreich fährt, darf sich auf Autobahnen freuen: Es gibt keine besondere Beschränkung für Gespanne, sondern es gilt die allgemeine von 130 km/h (bis 3,5 Tonnen).

Doch das kann natürlich schnell viel zu schnell sein, vor allem, wenn äußere Faktoren wie Seitenwind dazukommen. Wenn der Wohnwagen ins Schlingern gerät, kann es ungemütlich werden, da hilft nur ein kurzes starkes Bremsen, bevor es zu spät ist und der Anhänger kippt. Das ist dann immer unweigerlich ein Totalschaden.

Ohne Frage ist das Fahren mit Wohnwagen etwas ganz anderes als Solo-Fahren, und nicht umsonst darf die Kombination Auto und Anhängsel zusammen zunächst nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegen. Für alles andere braucht man entweder den Anhänger-Schein BE, der rund 1000 Euro kostet, mit Fahrstunden und Prüfung, oder man erweitert die B-Lizenz auf 4,25 Tonnen, was in einem Tageskurs ohne Prüfung geschehen kann. Nicht darum kümmern müssen sich alle, die vor 1999 ihre Fahrerlaubnis erworben haben. Diese gilt nach wie vor bis 7,5 Tonnen.

Dauert in der Regel fünf Stunden

Wer sich erstmals einen Wohnwagen anschafft oder sich mit einem Gespann unsicher fühlt, dem ist auf jeden Fall ein Wohnwagen-Sicherheitstraining ans Herz zu legen. Und auch alte Hasen lernen etwas, das Können wird vertieft. Zu den wichtigsten Anbietern solcher Trainings gehört der ADAC, in den verschiedenen Fahrzeug-Sicherheits-Zentren des Automobilklubs können solche Kurse, die in der Regel gut fünf Stunden dauern, bundesweit absolviert werden. Termine finden sich hier.

Die Kurse finden auch während der Pandemie statt, unter den entsprechenden Regeln, wobei der Großteil ohnehin im Freien stattfindet, die Theorie im Saal am Anfang ist stark verkürzt, das meiste wird draußen erklärt, auch dann müssen alle Teilnehmer Masken tragen. Die Redaktion hat an einem Training im Fahrsicherheitszentrum Augsburg teilgenommen, fünf Gespanne waren vor Ort, ein angemeldeter Teilnehmer war nicht gekommen. Gefahren wird stets mit der eigenen Kombination, größer als zehn Gespanne ist die Übungsgruppe auf keinen Fall. Unser Trainer ist Gunnar Meggle, der seit mehr als 20 Jahren mit der Thematik befasst ist, und er fragt die Teilnehmer als Erstes, was sie sich von dem Tag erwarten. Alle bis auf einen sind schon gestandene Caravaner, dennoch glauben sie, dass sie das Training noch weiterbringen wird. Einer möchte vor allem richtig bremsen, um es in einer Notsituation schon einmal getan zu haben, ein anderer will endlich rückwärtsfahren lernen, ein Dritter hat vor Jahren schon einmal an einem Training teilgenommen, hat jetzt aber einen neuen, größeren Wohnwagen mit Tandemachse und möchte ein Gefühl dafür bekommen. Auf Nachfrage geben aber alle zu, mit dem Rückwärtsfahren Probleme zu haben. Die Frauenquote bei solchen Trainings liegt übrigens bei 40 Prozent. An unserem haben nur Männer teilgenommen.

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