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#Was Verbraucher jetzt über die Zinsen wissen müssen

Die Europäische Zentralbank hält die Leitzinsen stabil und wird sie früher oder später wieder senken. Was bedeutet das für Bauwillige und Sparer?

Was hat die EZB am Donnerstag über ihren weiteren Kurs verraten?

Im Januar lässt die EZB die Leitzinsen unverändert. Der Einlagensatz, der auch für die Sparzinsen eine Rolle spielt, liegt weiter bei 4 Prozent, die Inflation bei 2,9 Prozent. Der EZB-Rat sagt, es sei noch zu früh, um über Zinssenkungen zu diskutieren. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos aber hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde schon den Sommer als möglichen Termin für eine erste Zinssenkung genannt. Am Freitag schreibt die Investmentbank Goldman Sachs, sie rechne mit sinkenden Leitzinsen schon im April. Das wäre recht früh – aber irgendwann im Jahresverlauf dürfte die erste Zinssenkung vermutlich kommen.

Was heißt das für die Sparzinsen?

Bei den Sparzinsen ist die Entwicklung unterschiedlich. Die Angebotszinsen fürs Tagesgeld, mit denen manche Banken um neue Kunden werben, steigen zum Teil noch weiter. So lockt beispielsweise die schwedische Ikano Bank, die mit Ikea verbandelt ist, jetzt mit 4,21 Prozent auf Tagesgeld für Neukunden bis zum 31. Juli. Manche Sparkassen und Volksbanken hinken bei der Zinswende noch hinterher und dürften ihre Tagesgeldzinsen auch noch etwas anheben.

Hingegen ist bei den Zinsen der überregionalen Institute für Festgeld schon wieder eine leichte Abwärtsbewegung zu beobachten. Und zwar besonders stark bei längeren Laufzeiten wie Festgeld auf fünf Jahre.

Sollte man jetzt noch schnell Geld länger anlegen?

Ganz dumm ist das sicherlich nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen für die längerfristige Geldanlage weiter steigen, ist nicht sehr hoch. Wer Geld für einige Zeit entbehren kann und es nicht am Kapitalmarkt investieren will, fährt mit den aktuellen Festgeldzinsen von mehr als 3 Prozent im Jahr für Anlagen auf ein oder zwei Jahre vermutlich nicht schlecht. Im Internetvergleich von Biallo rangiert aktuell für Festgeld auf ein Jahr die tschechische J&T Direktbank mit 4,2 Prozent ganz oben, die deutsche VW Bank bietet immerhin 3,75 Prozent.

Genau kennt die Zinsen der Zukunft natürlich niemand; es kann da auch noch Überraschungen geben. Aber es sieht im Moment nicht so aus, als ob man in absehbarer Zeit viel mehr Zinsen bekommen wird als jetzt. Mit den Zinssätzen können Sparer rechnerisch endlich wieder die Inflation schlagen. Die Renditen von Aktien freilich sind zumindest auf längere Zeit in aller Regel höher.

Was heißt der EZB-Kurs für die Börsen?

In den zurückliegenden Monaten hat die Erwartung an den Finanzmärkten, dass die Notenbanken bald die Zinsen senken könnten, beflügelnd auf die Kurse gewirkt. Auch wenn es mit dem deutschen Aktienindex Dax nicht immer nur bergauf ging und beispielsweise die erste Börsenwoche im neuen Jahr sehr schwach war, profitierten Aktien tendenziell. Ulrich Stephan, der Chefanlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, gibt allerdings zu bedenken: Wenn die Erwartungen der Finanzmärkte auf frühe Zinssenkungen diesseits und jenseits des Atlantik in diesem Jahr enttäuscht werden, kann das noch für Turbulenzen sorgen: „Das gilt sowohl für die Bond- als auch die Aktienmärkte.“

Sollen Bauwillige lieber noch auf sinkende Zinsen warten?

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