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#Happy Birthday, Sully!

Happy Birthday, Sully!

George H.W. Bush, der 41. Präsident der Vereinigten Staaten, war 2018 schon sehr gebrechlich. Als dann seine Frau Barbara im Frühjahr starb, zog Sully bei dem Dreiundneunzigjährigen ein. Der Zweijährige wich dem Mann im Rollstuhl nicht von der Seite, er öffnete ihm die Tür, schaltete das Licht ein und wieder aus und nahm sogar Telefonate für den einst mächtigsten Mann der Welt entgegen. Sully trauerte auch sehr um sein Herrchen, als es im November desselben Jahres starb.

Peter-Philipp Schmitt

Bushs beigefarbener Labrador Retriever, der von der Organisation Vet-Dogs ausgebildet worden war, um sich um Kranke zu kümmern, trägt seinen Namen zu Ehren eines Manns, der das Unmögliche möglich gemacht und 155 Menschen vor dem sicheren Tod gerettet hat: Chesley B. „Sully“ Sullenberger III. Der Pilot, nach dem nicht nur Hunde benannt wurden, sondern auch der Film „Sully“ von Clint Eastwood und mit Tom Hanks in der Hauptrolle, wurde ein Held wider Willen.

Darum auch hieß sein Buch über den Beinaheabsturz von US-Airways-Flug 1549 „Highest Duty“. Es war seine oberste Pflicht, den Airbus 320 sicher zu landen, nachdem beide Triebwerke durch einen Vogelschlag ausgefallen waren – und sei es auf dem Hudson mitten in New York. Dass Sullenberger an Bord blieb, bis alle das Flugzeug verlassen hatten und auf Booten und Fähren in Sicherheit waren, war für einen altgedienten Kapitän natürlich Ehrensache.

Führte mit einem Airbus A320 eine Notwasserung auf dem Hudson River vor Manhatten durch: Chesley Sullenberger


Führte mit einem Airbus A320 eine Notwasserung auf dem Hudson River vor Manhatten durch: Chesley Sullenberger
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Bild: Reuters

Er kämpfte sich zweimal durch sein volllaufendes Flugzeug

In Köln, nur wenige Monate später, erzählte Sullenberger als Erstes von seinen Fehlern, die er an jenem 15. Januar 2009 begangen hatte. „Dies ist, äh, Cactus fünfzehn neununddreißig“, habe er nach seinem Notruf „Mayday! Mayday! Mayday! …“ doch tatsächlich zu dem Fluglotsen im Tower gesagt. Unter normalen Umständen kann allein eine vom Cockpit falsch durchgegebene Flugnummer zu einer Katastrophe führen. Der Fluglotse Patrick Harten aber wusste genau, um welchen Flug es sich handelte. Und als „1549“ nach nur dreieinhalb Minuten von seinem Radar verschwunden war, gab es für Harten auch keinen Zweifel: Kapitän Sullenberger und 154 weitere Menschen waren über New York abgestürzt und allesamt tot.

Dass das 75 Tonnen schwere Flugzeug auf dem Hudson erfolgreich notgewassert war, konnte zunächst niemand glauben, der es nicht gesehen hatte. Obwohl der Koloss zu versinken drohte, kämpfte sich Sullenberger noch zweimal durch sein volllaufendes Flugzeug, um sicherzugehen, dass nur noch er an Bord war. Seinen Mantel gab der Durchnässte danach wie selbstverständlich einem frierenden Passagier – die Außentemperatur lag bei minus sechs Grad Celsius. Noch Stunden nach seiner Rettung war ihm nichts wichtiger, als zu erfahren, ob auch alle das Unglück überlebt hatten. Was nicht ganz einfach war, denn Crew und Passagiere waren an beide Ufer des Flusses gebracht worden. Erst nach vier Stunden erreichte Sullenberger die erlösende Nachricht.

„Offen gestanden glaube ich, dass der Selbstmord meines Vaters einer der Gründe dafür ist, warum ein Menschenleben für mich ein so hohes Gut darstellt“, schreibt Sullenberger in seinem Buch. Drei Kapitel sind Flug 1549 gewidmet, die restlichen 16 handeln von seiner Kindheit und Jugend in Denison in Texas, von seinen ersten Flugstunden als Sechzehnjähriger, der Zeit beim Militär, der Adoption seiner Töchter Kate und Kelly und eben auch von dem Suizid seines Vaters, dessen Familie ursprünglich aus Deutschland kam und Sollenberger hieß.


Notlandung im Hudson River
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Heldenhaft ins Wasser gesetzt

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Video: reuters

„Sully“, der an diesem Samstag 70 Jahre alt wird, wurde mit Ehrungen überhäuft. Fünf Tage nach seiner Heldentat durfte er schon mit seiner Ehefrau Lorrie an der Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten teilnehmen. Barack Obama habe seiner Frau Lorrie damals gesagt, sie solle darauf achten, dass das alles ihrem Mann nicht zu Kopf steige. „Die Leute halten ihn vielleicht für einen Helden“, antwortete sie, „aber schnarchen tut er noch immer.“

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