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#Harte Arbeit für Hansi Flick

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Harte Arbeit für Hansi Flick

Deutschland wechselt ja relativ selten den Bundestrainer – Hansi Flick ist erst der elfte in einer überschaubaren Liste seit 1926. Die schwerste Aufgabe bei einem Antritt übernahm dabei 1990 Berti Vogts. Franz Beckenbauer, ohnehin die unumstrittene Lichtgestalt des deutschen Fußballs, hatte nach dem EM-Desaster 1984 – ein Scheitern in der Vorrunde reichte – Jupp Derwall abgelöst und Deutschland 1986 zu Platz zwei bei der WM und 1990 dann an die Spitze des Weltfußballs geführt.

Das Bild des Kaisers, wie er alleine über den Stadionrasen in Rom schritt, ist allen Fußballfans in Erinnerung. Solche Bilder hätte es auch aus Rio de Janeiro geben können, allein Joachim Löw mochte auf dem Höhepunkt seiner Karriere nach bereits acht Jahren als verantwortlicher Coach und zwei weiteren zuvor als Assistent von Jürgen Klinsmann nicht abtreten, sondern den Ruhm etwas genießen. Das aber geht selten gut im Sport.

Gemütlichkeit und Filz

Seinem Nachfolger hinterlässt Löw nun eine einfachere Aufgabe, als sie es 2014 gewesen wäre. Die Nationalmannschaft hat erfolglose Jahre hinter sich und ist in der Sackgasse gelandet. Das ist eine durchaus bekannte Ausgangssituation. So war es schon im Jahre 2000, als Rudi Völler einspringen musste und trotz Platz zwei bei der WM 2002 keinen Ausweg gefunden hatte.

So war es 2004, als Jürgen Klinsmann – mit seinem Assistenten Joachim Löw und dem Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff – übernahm und in seiner gewohnt forschen Art ankündigte, man werde künftig jeden Stein beim Deutschen Fußball-Bund umdrehen.

Dahinter und darunter hatte sich viel Gemütlichkeit und Filz eingenistet, und am Ende der Ära Löw darf man erstaunt feststellen, dass aus diesem revolutionären Ansatz nicht viel geblieben ist. Die aktuelle Situation rund um die Nationalmannschaft ähnelt der damaligen verblüffend, allenfalls der Deutsche Fußball-Bund gibt als Verband ein noch verheerenderes Bild ab als damals (und das war schon schlecht genug).

Flick war der Wunschkandidat für den zum Direktor Sport aufgestiegenen Oliver Bierhoff und damit für den DFB, das sollte bei allem Vorschusslorbeer für den über alle Maßen erfolgreichen früheren Bayern-Trainer zumindest vorsichtig stimmen. Als ehemaliger Assistenztrainer und als Sportdirektor des Verbandes kennt er zwar alle Problemstellen des DFB. Ob er willens ist, die nötigen Veränderungen anzugehen, bleibt die Frage. Dass er Konflikte nicht scheut, hat allerdings seine Auseinandersetzung mit Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic deutlich gemacht.

Für den neuen Bundestrainer spricht, dass er als Cheftrainer die Probleme des FC Bayern auf die Schnelle gelöst und den Verein zu Erfolgen geführt hat, von denen die Münchner unter seinem Vorgänger Niko Kovac mindestens so weit entfernt schienen wie die Nationalmannschaft derzeit von der Weltspitze. Und das Fundament des Nationalteams ist bei weitem nicht so brüchig, wie die Ergebnisse und vor allem die Spielweise seit 2014 es vermuten lassen, es ist wesentlich stabiler als das, was Klinsmann und Löw im Jahre 2004 vorfanden.

Eine Nationalmannschaft ist ein großes Puzzle aus vielen verschiedenen Möglichkeiten, das der Bundestrainer richtig zusammensetzen – und ganz wichtig – auch coachen muss. Beim FC Bayern hat Flick bewiesen, dass er dafür das nötige Händchen hat und trotzdem ein Faible für die Jugend besitzt. Vor allem der Austausch mit U-21-Trainer Stefan Kuntz, so er beim DFB bleibt, dürfte künftig ergiebiger werden. Den erfolgreichsten DFB-Trainer der vergangenen Jahre hat Flick in seiner Zeit als Sportdirektor schließlich selbst eingestellt.

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