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#Harte Reden, ruhige Demo

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Harte Reden, ruhige Demo

Es ist ein ganz anderes Bild als in der Woche zuvor, am Saalbau im Gallus. Wo am Maifeiertag Polizisten und Demonstranten aufeinander losgegangen sind, wo ein im Gesicht blutender Aktivist im Rettungswagen versorgt werden musste und, in einer Seitenstraße, ein Wasserwerfer zum Einsatz kam, ist die Atmosphäre am Freitagabend deutlich entspannter.

Immer mehr Menschen strömen am Freitag auf die Straßenkreuzung, die Abendsonne strahlt, man sieht die Fahnen mit dem schwarzroten Emblem der Antifa, es läuft Hip-Hop-Musik. Die Polizisten halten sich zurück.

Eigentlich wollen die Demonstranten, die ins Gallus gekommen sind, an diesem Abend die Gründung der antifaschistischen Bewegung vor 100 Jahren in Italien feiern, doch nach der eskalierten Maidemo geht es ihnen nun vor allem darum, ein Zeichen gegen den aus ihrer Sicht überzogenen Polizeieinsatz vom vergangenen Samstag zu setzen. Um kurz nach sechs Uhr hört man zum ersten Mal ihren Schlachtruf: „Alerta, alerta, antifascista.“

Bevor die Demonstration loszieht, spricht einer der Organisatoren mit Wut in der Stimme. Er klagt über die „prügelnden Demobullen“, ruft zum „Umsturz der kapitalistischen Verhältnisse“ auf. „Eine andere Sprache als Militanz verstehen die Nazis nicht“, brüllt er ins Mikrofon. Und erntet dafür viel Applaus.

Die Strategie geht auf

Weit mehr als 1000 Personen sind es, die sich kurz darauf auf den Weg machen. Über die Mainzer Landstraße ziehen sie in Richtung Hauptbahnhof. „Hanau war kein Einzelfall, Widerstand überall“, rufen sie. Und: „Alle zusammen gegen den Faschismus.“

Schon am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie bei dem Aufmarsch ein „abgestuftes deeskalierendes Konzept“ einsetzen werde. Tatsächlich demonstriert sie Distanz – ohne aber aus dem Blick zu verlieren, was in der Demo geschieht.

Auf der Mainzer Landstraße wird dann ein Bengalo gezündet, roter Rauch weht über den Köpfen. Als die rund 2000 Demonstranten, auf die der Zug inzwischen angewachsen ist, in die Düsseldorfer Straße einbiegen, lassen sie auf linker Seite rund ein Dutzend Einsatzwagen zurück, die wie an der Perlenkette aufgereiht in Höhe des Alten Polizeipräsidiums stehen. „Blut klebt an euren Händen“, skandieren die Teilnehmer aus dem Zug heraus. Die Polizei hört sich die Vorwürfe ungerührt an. Nimmt die Wut dahinter wahr. Ihre Deeskalationsstrategie geht auf.

Am Baseler Platz stockt der Zug, wieder werden Reden gehalten. Gegen halb neun Uhr laufen die Demonstranten dann weiter durchs Bahnhofsviertel. Und auch die Einsatzwagen mit Blaulicht setzen sich wieder in Bewegung. Diesmal blieb es friedlich.

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