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#Hausbesuch bei Markus Braun

Hausbesuch bei Markus Braun

Der 21. Januar 2017 war ein schwarzer Tag für Österreich. Bei der 77. Ausgabe des halsbrecherischen Hahnenkamm-Rennens in Kitzbühel kamen ein Italiener und zwei Franzosen auf das Siegertreppchen. Der beste Österreicher landete auf dem achten Rang. Eine mittlere nationale Tragödie. Unter den rund 50.000 Zuschauern des Spektakels befand sich an diesem Samstag auch der damalige Wirecard-Boss Markus Braun.

Ein Privatfoto, das damals entstand, zeigt ihn auf der Zuschauertribüne sitzend mit einem Freund und dessen Familie. Braun lächelt schüchtern in die Kamera. Der Manager und damalige Wirecard-Chef hat eine Abneigung gegen Massenveranstaltungen.

Urlaubsdomizil des gefallenen Wirecard-Chefs

Waren keine Geschäftspartner zu Gast, verfolgte er das Skirennen lieber von seiner noblen Privatloge aus. Schräg gegenüber der „Streif“, an der Nordseite des Leukentals, besitzt Markus Braun ein Chalet. Mit einem starken Flakfernrohr, wie es in der militärischen Variante auch im Krieg zum Einsatz kommt, konnte Braun das Treiben von seiner Terrasse aus entspannt beobachten. Nur dabei statt mittendrin, fernab vom Partygetöse. Auf Bilddokumenten aus dem Inneren, die der F.A.S. vorliegen, fällt sofort auf: Das Chalet sind vier Etagen Luxus pur. Zur Ausstattung gehören ein Weinkeller, ein Schwimmbad samt Wellnessbereich, ein Fitnessraum, vier Schlafzimmer, eine Bar – alles bequem per Aufzug erreichbar. Allein der loftähnliche Wohnbereich ist doppelt so groß wie eine durchschnittliche Zweizimmerwohnung. Die Aussicht ist ein Spektakel. Der Safe ist leer.

Der kurvenreiche Bichelnweg schlängelt sich oberhalb von Kitzbühel durch einen Wald und saftige Wiesen. Nach einer Weile biegt eine Teerpiste nach links ab, führt steil an einer Ansammlung von einem Dutzend Häusern vorbei. Diesen Hang am Fuß des Kitzbüheler Horns nennen die Einheimischen Sonnenhang. Wer sich in dieser Toplage eines der schmucken Holzhäuser im traditionellen Stil leisten kann, darf sich zumindest als kleiner Sonnenkönig fühlen. Von hier oben betrachtet, liegt einem die Welt zu Füßen.

Am Ende der schmalen Abzweigung, in einer Sackgasse, liegt das Urlaubsdomizil des gefallenen Wirecard-Chefs Markus Braun. Zu besseren Zeiten, vor seiner Inhaftierung, hielt sich der Manager hier regelmäßig auf – davon zeugten noch bis Januar herumstehende Aktenordner, Zeitschriften und Schränke voll maßgeschneiderter Anzüge.

Der Einzige, der hier jetzt noch ein- und ausgeht, ist der Gerichtsvollzieher. Bis Mitte Mai wurden insgesamt 26 Arrest- und Arrestprüfungsbeschlüsse vorgemerkt. Die bisher dokumentierten Wirecard-Geschädigten haben zwischen mehr als 10.000 Euro und mehrere Millionen Euro verloren, wie aus dem Grundbuchauszug hervorgeht. Aber diese Verluste der Kleinaktionäre sind nur ein Bruchteil des zweistelligen Milliardenschadens, den Wirecard angerichtet hat.

Großzügiges Schwimmbad mit Sauna und Dampfbad

Deshalb geht es nun darum, jeden Euro aus Brauns Vermögen in die Konkursmasse zu überführen. Eine Sicherheitspfändung dient der Dokumentation von beweglichen Vermögenswerten. Sie ist eine Vorstufe zur eigentlichen Pfändung und soll sicherstellen, dass der Schuldner keine Vermögensgegenstände beiseiteschafft. Erst wenn das Chalet und andere Besitztümer zu Geld gemacht wurden, haben die Geprellten eine Chance, wenigstens einen Teil ihrer Verluste mit Wirecard-Aktien zurückzubekommen.

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