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#Hawidere und Bourdieu – SocioKommunikativ

Hawidere und Bourdieu – SocioKommunikativ

Ende der längeren Pause: Die letzten Monate waren mit Auftragsforschung, die derzeit neben der teils bisserl umfangreichen Lehre einen großen Teil meiner Einkünfte ausmacht, mehr als ausgefüllt.  Sowohl klassische quantitative Forschung – in meinem Fall ist das meist die Analyse von Medieninhalten – als auch qualitativ, interpretative Arbeit brauchen Zeit. Das interpretative Projekt war eine inhaltliche Rückkehr in einen Themenkomplex zu dem ich vor meiner Zeit auf der Architektur gearbeitet habe und der durch meine eigenen Kids auch wieder verstärkt persönlich Aktualität erhalten hat: Digitale Kompetenzen, im konkreten Fall ging es darum wie  junge Erwachsene digitale Kompetenzen erwerben bzw. auch nicht und was im Verlauf ihrer Biografien geschehen ist. Besonders diese inhaltliche Rückkehr war intensiv, aber auch erfreulich und inhaltlich spannend. Mehr dazu in den nächsten Blogposts, ich werde anhand dieser beiden Projekte exemplarisch zeigen was die Unterschiede dieser Ansätze ausmachen.

Als Wiederaufnahme der Bloggerei aber ein kurzer Post zu einem Video über  Bourdieu, das seit Ende letzten Jahres über Youtube wieder zugänglich ist. Bourdieu war und ist für viele SozialwissenschafterInnen ein bedeutender Autor. Mich begleiten seine Werke seit Studienzeiten und machen viele Themen des sozialen Miteinanders verständlich und nachvollziehbar. An den „Feinen Unterschieden“ kam zu dieser Zeit niemand vorbei. Etwas das ich auch heute noch für gültig erachte. Bourdieus Werke sind teilweise etwas sperrig zu lesen, werden aber nach und nach zugänglicher und schärfen den Blick auf gesellschaftliche Verhältnisse.

Für SozialwissenschafterInnen war und sind die Auseinandersetzungen mit seinen Ansätzen und Theorien grundlegend und für viele, so auch für mich, ist er einer der ‘Heros’ des Feldes. Weshalb? Er hat Themen aufgegriffen hat, die gerne vermieden werden (z.B. die akademische Nabelschau in seinem Buch Homo Academicus). Er hat Empirie und Theorie systematisch verbunden hat und sich von Disziplinengrenzen nicht abhalten lassen. Sozialwissenschaften waren für Bourdieu nichts Theoretisch-abstraktes, sondern konkret und auch alltäglich. In der verlinkten Dokumentation wird greifbar, dass für Bourdieu seine wissenschaftliche Arbeit auch konkretes, alltägliches Handeln war und er seine Theorie auch zur Analyse seiner ganz persönlichen Praxis und Positionierung genutzt hat. Als akademischer Außenseiter mit keiner üblichen Sozialisierung vernetze er Themen und Anschauungen, wie auch Methoden und Theorien. Seine Praxeologie wurde neben anderen auch grundlegend für die praxistheoretischen Diskurse, die seit einigen Jahren die soziologischen Debatten durchziehen und für eine Aufhebung der Trennung zwischen Theorie und Praxis plädieren.

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