#Das pralle Leben
Inhaltsverzeichnis
„Das pralle Leben“
Vor einer spektakulären Bergkulisse greifen die Bösewichte aus der Luft an, feuern aus Maschinenpistolen, trudeln mit motorisierten Gleitschirmen über dem Abhang, rasen ineinander und explodieren mit einem gewaltigen Feuerball – direkt über dem britischen Geheimagenten und seiner schönen Begleiterin. Die Detonation löst eine ordentliche Lawine aus, reißt beide in die Tiefe, dann zischt und faucht es – Agent 007 zündet in „Die Welt ist nicht genug“ aus dem Jahr 1999 sein neuestes Gadget: Eine weiße, luftgefüllte Hightech-Stoffkugel umschließt in Sekundenschnelle Pierce Brosnan und Sophie Marceau alias Bond und Elektra und rettet sie vor dem qualvollen Lawinentod. Wieder einmal ist es James Bond, der die beste Technik hat: einen Superairbag, der nicht einfach plump aufpoppt, sondern die Protagonisten in einen weichen, sicheren Kokon hüllt, dessen Material eher an feinste Bettwäsche eines Luxushotels erinnert als an einen Sicherheitsplastiksack.
Airbags gibt es inzwischen für alle Lebenslagen, 1981 wurde einer zum ersten Mal in Deutschland in einer S-Klasse von Mercedes im Lenkrad eingebaut, einige Jahre später kam der Airbag auf der Beifahrerseite hinzu. Inzwischen findet im Auto bei einem heftigen Aufprall eine Art Airbag-Orgie statt – aus allen Richtungen schießen computer- und sensorgesteuerte Luftsäcke, um den Innenraum in eine vollgepolsterte Schutzhülle zu verwandeln. Aber auch außen am Auto können Airbags schützen – Volvo etwa entwickelte 2012 für das Modell V40 einen Airbag, der sich vor die Windschutzscheibe legt und den Kopf eines Fußgängers bei einem Unfall abfängt – durchgesetzt hat sich der wulstige Plastiksack in herkömmlichen Autos allerdings nicht. Automobilhersteller setzen inzwischen auf präventive Systeme wie Fußgängererkennung und automatische Notbremsassistenten. Am neuesten autonomen Liefervehikel von Nuro aus den USA aber kommt demnächst wieder ein Außenairbag zum Einsatz. Das Luftkissen sieht aus, als habe man eine Matratze vor das Fahrzeug geschnallt – zu sehen bekommt man es nur, wenn die Künstliche Intelligenz zur Kollisionsvermeidung mit einem Fußgänger versagt.
Eine Geschichte aus der aktuellen Ausgabe des Magazins der F.A.Z. „Frankfurter Allgemeine Quarterly“
Auch für Motorrad- und Fahrradfahrer, die im Straßenverkehr ohne Knautschzone unterwegs sind, gibt es zuverlässige Airbagsysteme. Für Motorradfahrer etwa wurden bereits vor vielen Jahren Schutzwesten entwickelt, die sich bei einem Crash aufblasen – der ADAC testete im Jahr 2020 verschiedene Systeme, die bereits für unter 1000 Euro zu haben sind. Die Smart Jacket von Dainese etwa kann unabhängig von anderer Schutzkleidung angelegt werden und bläst den Brust- und Rückenschutz in weniger als einer Zehntelsekunde auf. Die Airbagwestensysteme helfen bei einem Aufprall bei einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern. Will man im Falle eines Sturzes auch Hüfte und Beine schützen, zieht man die Motorradhose von CX Air Dynamics aus Frankreich an. Die Hose wird mit einer Sicherheitsleine am Motorrad angeschlossen und soll sich beim Abflug vom Bike aufblasen.
Aufprallschutz für die Hüfte für Senioren: Hip Guard von Helite
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Bild: Helite
Auch beim Fahrradfahren kann es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen – in den verstopften Innenstädten tobt der Kampf in engen Straßen, Autofahrer reißen plötzlich die Türen auf, E-Scooter kommen von allen Seiten. Unfälle mit Kopfverletzungen sind häufig – einen Fahrradhelm möchte allerdings nicht jeder tragen. Hier kommen futuristische Gadgets wie etwa der Hövding zum Einsatz, ein aufblasbarer Kopfschutz, der wie eine Haartrockenhaube aussieht.
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