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#Musk hat Twitter plötzlich wieder lieb

„Musk hat Twitter plötzlich wieder lieb“

Es ist ein Paukenschlag: Mit seinem abrupten Sinneswandel im Übernahmestreit um den Kurznachrichtendienst Twitter hat Elon Musk seinen Ruf, unberechenbar zu sein, einmal mehr unterstrichen. Musk will den Internetkonzern nun doch kaufen, und zwar zum Preis von 44 Milliarden Dollar, der im April vereinbart worden ist. Er hat dies Twitter in einem Brief mitgeteilt, ohne dabei finanzielle Zugeständnisse zu fordern.

Damit deutet nun alles darauf hin, dass er neben seinen Aufgaben als Vorstandschef des Elektroautoherstellers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX auch Eigentümer einer der bekanntesten Onlineplattformen der Welt wird. Und der Gerichtsprozess, in dem die von Twitter im Juli eingereichte Klage gegen ihn verhandelt werden sollte, wird sich voraussichtlich erübrigen. Im Vorfeld dieses Prozesses, der am 17. Oktober beginnen sollte, war eigentlich in dieser Woche eine eidesstattliche Aussage von Musk angesetzt.

Übernahme könnte sehr schnell passieren

Nach Ansicht von Beobachtern könnte die Übernahme nun sehr schnell über die Bühne gebracht werden, alle anderen Voraussetzungen wie die Genehmigung der Twitter-Aktionäre sind erfüllt. Es bleibt freilich eine Restunsicherheit, ob Musk womöglich versucht, sich Hintertüren aufzuhalten, und er hat es in seinem Brief zur Voraussetzung für den Vollzug der Transaktion gemacht, dass der Rechtsstreit beendet wird.


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Die Rechtsprofessorin Ann Lipton von der Tulane University in New Orleans sagte der F.A.Z., sie halte es nun für sehr wahrscheinlich, dass die Transaktion über die Bühne geht, aber Twitter werde alles tun, um sicherzustellen, dass es für Musk keinen Weg zurück gibt, bevor die Klage fallen gelassen wird: „Es gibt einfach viel Misstrauen zwischen den beiden Seiten.“ Twitter selbst hat bislang lediglich gesagt, die Übernahme weiter wie geplant zum vereinbarten Preis vollziehen zu wollen. Auch an den Finanzmärkten wurde Musks Brief als klares Indiz gewertet, dass das Geschäft nun wohl zustande kommt. Der Aktienkurs von Twitter stieg um 22 Prozent auf 52 Dollar und lag damit nicht mehr weit unter dem vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Aktie.

Spam-Konten als Vorwand?

Die angestrebte Übernahme wurde im April verkündet, aber schon nach wenigen Wochen weckte Musk Zweifel daran. Erst erklärte er das Abkommen für „vorübergehend ausgesetzt“, dann für ganz aufgehoben. Er beschuldigte Twitter, gegen Klauseln im Kaufvertrag verstoßen zu haben. Sein Hauptvorwurf war, dass das Unternehmen den Anteil von „Spam“- oder „Fake“-Konten, hinter denen keine echten Nutzer stehen, viel zu niedrig ausweise. Im Juli verklagte Twitter dann Musk, um den Vollzug der Transaktion zu erzwingen. Das Unternehmen beschrieb Musks Argumentation mit Spam-Konten als Vorwand und sagte, er wolle den Vertrag brechen, weil sich das Börsenumfeld eingetrübt habe und der Wert seines Anteils an Tesla und somit sein Vermögen erheblich geschrumpft seien.

Rechtsexperten stuften Musks Aussichten, aus einem verbindlichen Kaufvertrag herauszukommen, von Anfang an als sehr niedrig ein, und in den vergangenen Wochen entstand der Eindruck, dass seine Chancen weiter sinken. Die mit dem Fall betraute Richterin Kathaleen McCormick hat in Anhörungen zur Vorbereitung des Prozesses wiederholt zuungunsten von Musk entschieden. Das Verfahren brachte auch Dokumente ans Licht, die für ihn und sein Umfeld wenig schmeichelhaft waren, darunter Handy-Nachrichten zwischen ihm und anderen Figuren aus der Wirtschaft wie Springer-Chef Mathias Döpfner. Die eidesstattliche Aussage in dieser Woche hätte womöglich weitere unangenehme Enthüllungen gebracht.

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