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#Heftige Massenstürze beim Start der Tour de France

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Heftige Massenstürze beim Start der Tour de France

Jeder wusste, dass es am giftigen Schlussanstieg passieren würde. Jeder wusste, dass Julian Alaphilippe aus dem Sattel gehen und attackieren würde. Aber niemand konnte ihn aufhalten bei seinem unnachahmlichen Antritt knapp zwei Kilometer vor dem Zielstrich. Die Gestaltung der bretonischen Auftaktetappe der Tour war eine wie maßgeschneiderte Offerte für den leichtgewichtigen französischen Radhelden – und er nahm sie freudig an.

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Eine von Alaphilippes typischen Energieleistungen brachte der 108. Ausgabe am Samstag ein stimmungsvolles Amuse-Gueule mit einem Franzosen im Gelben Trikot des Führenden. Statt sich wie erwartet mit Alaphilippe im Rennfinale zu duellieren, konnten die Jungstars Wout van Aert und Mathieu van der Poel ihrem Kontrahenten im Weltmeistertrikot, der zudem von der exzellenten Arbeit seines Teams Deceunink-Qucikstep profitierte, nur nachschauen.

„Ich habe am Schlussanstieg früh versucht, einige Fahrer abzuschütteln. Jeder hat meinen Angriff erwartet. Als die Lücke dann aufging, habe ich alles reingelegt, um sie zu vergrößern“, sagte der Tagessieger, der schon zum 18. Mal in seiner Laufbahn das Gelbe Trikot anlegte. „Das ist sehr speziell und ich bin sehr stolz.“ Wie schon den in den vergangenen Jahren scheint der aufgrund seiner angriffslustigem Fahrweise enorm populäre Alaphilippe auch diese Tour-Ausgabe zu prägen.

Wunde auch bei Alaphilippe

Hinter Alaphilippe, der vor kurzem zum ersten Mal Vater geworden ist, kamen der Australier Michael Matthews (der ins Grüne Trikot schlüpfte) und der slowenische Topfavorit Primoz Roglic ins Ziel. Der gelbe Rausch um Weltmeister Alaphilippe nach 198 Kilometern zwischen Brest und Landerneau konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf der Strecke, ausgelöst von zwei heftigen Massenkarambolagen, zeitweise Chaos herrschte. Die Tour forderte ihren Rennfahrern schon am ersten Tag einen erheblichen Blutzoll ab. Auch Sieger Alaphilippe kam nicht unbeschadet durch, wie eine Wunde an seinem rechten Bein zeigte.

Das ewige Auf und Ab der hügeligen Landschaft in der Bretagne saugte schon am Samstag auf dem Weg nach Landerneau reichlich Energie, bevor es auf dem Schlussanstieg richtig zur Sache ging. Der Lohn für den Auftaktsieger, das Gelbe Trikot, lockte reichlich Fahrer an. Was die eh schon ausgeprägte Nervosität im Peloton im Kampf um die beste Positionierung weiter verstärkte.

Der erste Schreckmomente gab es 44 Kilometer vor dem Ziel. Der deutsche Profi Tony Martin, Pechvogel und Leidtragender zugleich, löste unverschuldet einen heftigen Massensturz aus. Die Straße glich kurzzeitig einem „Schlachtfeld“ aus aufgetürmten Rädern und Leibern. Was war passiert? Eine Zuschauerin posierte für Fernsehkameras mit dem Rücken zum heranrasenden Feld und hielt dabei ein selbstgebasteltes Schild über den Asphalt.

Martin, der zu diesem Zeitpunkt in vorderster Reihe auf der rechten Straßenseite fuhr, touchierte das Schild, wurde zu Boden gerissen und löste eine veritable Kettenreaktion aus. Die für den deutschen Rennfahrer Jasha Sütterlin (Team DSM) das bittere wie frühe Ende seiner Tour de France bedeutete. Tony Martin setzte das Rennen mit blutenden Wunden an Ellenbogen und Knie fort und kam mehr als 15 Minuten hinter dem Sieger ins Ziel.

Doch damit nicht genug. 7,5 Kilometer vor dem Ziel krachte es wieder heftig mit Dutzenden Fahrern, die zu Boden gingen, darunter auch der Deutsche André Greipel sowie dessen Teamkollege und viermalige Tour-Sieger Chris Froome (Team Israel Start-Up Nation). Der chaotische Auftakt verhagelte auch mehreren Klassementfahrern schon viel von ihren Ambitionen. So kassierten unter anderem Miguel Angel Lopez, Guillaume Martin, Steven Kruijswijk und der Schwabe Emanuel Buchmann schon einen Rückstand von 1:49 Minuten, Richie Porte liegt sogar schon 2:16 Minuten zurück.

Die Bretagne verfügt über eine reiche Radsporttradition in Frankreich und eine lange Geschichte bei der Tour. Schon zum vierten Mal nach 1952, 1974 und 2008 setzte sich der Tross von Brest aus in Bewegung. Bernard Hinault war der Bretone, der das Rennen mit fünf Gesamtsiegen besonders prägte. Schon Stunden vor dem Grand Départ standen die Zuschauer in der Hafenstadt Brest im dichten Spalier an der Strecke – nach der von Corona geprägten Ausgabe im Vorjahr kann die Tour wieder mit den altbekannten Bildern eines Massenevents aufwarten.

Julian Alaphilippe jubelt nach dem Sieg beim Auftakt der Tour de France.


Julian Alaphilippe jubelt nach dem Sieg beim Auftakt der Tour de France.
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Bild: dpa

Einen gelungenen Rennauftakt hatte das deutsche Team Bora-hansgrohe – überraschend mit Ide Schelling in der Hauptrolle. Bei seinem Tour-Debüt konnte das Küken im Teamaufgebot nicht an sich halten, schaffte es in die Fluchtgruppe des Tages und setzte sich später von dieser noch ab. Erst 30 Kilometer vor dem Ziel wurde der 23 Jahre alte Niederländer vom Feld gestellt, konnte sich aber mit dem Gewinn des gepunkteten Trikots des besten Bergfahrers mehr als nur trösten.

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