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Heidi Reichinnek erklärt ihre Tattoos

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Tattoos sind nicht nur eine Stilfrage. Mit ihrer Hilfe kann man auch kundtun, wer man ist und wo man politisch steht. Heidi Reichinnek, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, hat gleich mehrere politische Tattoos.

Zunächst war der linke ihr politischer Arm. Ihn ziert das Porträt von Sozialistin Rosa Luxemburg. Sie wurde 1919 von Freikorps ermordet und gilt bis heute als Heldin der Arbeiterbewegung. Daneben prangt ihr Zitat: „Eure ‚Ordnung‘ ist auf Sand gebaut.“ Luxemburg sei ihr politisches Vorbild, sagt Reichinnek im Gespräch mit dem Magazin „Bunte“. Sie habe Politik nicht als Selbstzweck verstanden, „sondern weil wir etwas für die Menschen erreichen wollen“. Ein weiterer Ausschnitt des Luxemburg-Zitats befindet sich daneben: „Die Revolution sagt: Ich war, ich bin, ich werde sein.“

Auf dem linken Oberarm trägt sie eine Abbildung der ägyptischen Pharaonin Nofretete mit Gasmaske. Die studierte Nahostexpertin lebte von September 2010 bis Juni 2011 in Kairo, während der Aufstände zu Beginn des Arabischen Frühlings. Daran erinnert das Tattoo, es symbolisiere die Rolle der Frauen, „aber auch die Rolle dieser Menschen, die so unglaublich frustriert waren, die sagten: ‚Wir gehen jetzt auf die Straße, egal was passiert‘“.

Der linke Unterarm von Heidi Reichinnek mit einem Tattoo von Rosa Luxemburg
Der linke Unterarm von Heidi Reichinnek mit einem Tattoo von Rosa LuxemburgEPA

Inzwischen ist nicht mehr nur der linke Arm mit Tinte verziert. „Politik greift um sich, auch in meinem Leben“, erklärte Reichinnek vor einem Monat im Interview mit Anne Will. Auf ihrem rechten Unterarm trägt sie ein „Angry Woman“-Tattoo. Gestochen wurde es nach ihrer Rede gegen die AfD im Bundestag, die vor einigen Monaten für Furore sorgte. Reichinnek kritisierte leidenschaftlich die Abstimmung der CDU mit der AfD bei einem Antrag zur Migrationspolitik. Nicht alle fänden das „Angry Woman“-Tattoo passend, sie habe dafür „viel Hass abbekommen“. Frauen dürften auch böse, wütend sein, sagt Reichinnek. Sie nennt es ihr „Wir sind wieder im Bundestag“-Tattoo“. Ebenfalls auf dem rechten Arm trägt Reichinnek ein anatomisch aussehendes Herz, umrahmt von Nelken. Die Blume gilt als Symbol der Gewerkschaftsbewegung.

Nicht alle Tattoos sind politisch

Doch nicht alle von Reichinneks Tattoos sind politisch. Wie sie „Bunte“ im Frühjahr in einem Interview erzählte, habe sie auch ein Bild ihres früheren Katers tätowieren lassen. Ein neues Tattoo solle dazukommen: eine Hyäne. Die Tiere hätten „nur wegen ,König der Löwen‘ ein schlechtes Image“, sagte sie in Anspielung auf die drei Begleiter des Löwenschurken Scar in dem Disney-Film. Dabei seien es sehr fürsorgliche Tiere. Ihr Team habe ihr schon eine Hyänenpatenschaft geschenkt.

In einem „Stern“-Interview wurde Reichinnek gefragt: „Nie wieder Tattoos oder nie wieder Bundestagsreden halten?“ Sie sagte, sie müsse wohl auf die nächsten Tattoos verzichten, weil „ich muss, glaube ich, noch ein paar Mal reden“. Und Heidi Reichinneks Inhalte und Image kommen offenbar gut an: Sie ist laut aktuellem Insa-Politikerranking erstmals die beliebteste Politikerin Deutschlands.

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