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#Heilig‘s Blechle! Heidenheim in aller Munde



Fußball: Die ganze Region freut sich über den Bundesliga-Aufstieg der FCH-Kicker. Wo im Landkreis Dillingen die Freude besonders groß ist und mit wem Stürmer Stefan Schimmer einst gemeinsam beim TSV Wertingen kickte.

Gespräche zwischen Politikern aus den benachbarten Landkreisen Dillingen und Heidenheim hat es in den vergangenen Jahrzehnten etliche gegeben. Meistens waren es die Landräte, die zu einem gegenseitigen Meinungsaustausch einluden. Sollten sich in naher Zukunft der Dillinger Landrat Markus Müller und sein Kollege Peter Polta aus dem benachbarten Landkreis aus Baden Württemberg treffen, wird sicherlich auch über Fußball gesprochen. Seit dem Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Heidenheim ist die 50 000 Einwohner zählende Stadt an der Brenz in aller Munde. Sogar bundesweit.

Für Landrat Polta ist der FC Heidenheim der „herausragende sportliche Leuchtturm“ in der Region, zu der sich auch die Dörfer und Gemeinden im Bachtal zählen. Kein Wunder, dass sich deshalb auch Syrgensteins Bürgermeisterin Miriam Steiner nach dem Krimi im Fernduell am 34. und letzten Spieltag zwischen Heidenheim und dem Hamburger SV wie eine Schneekönigin freute. Dabei erlebte sie die Schlussminuten beim 3:2-Sieg des FCH in Regensburg lediglich auf dem Display am Handy mit, da sie zeitgleich bei den Tennis-Vereinsmeisterschaften des SV Altenberg auf dem Platz stand. Dass Heidenheim den Aufstieg packen würde, dessen waren sich Steiner und die anderen politischen Verantwortlichen innerhalb der VG Syrgenstein schon vor dem letzten Spieltag sicher. Sie ließen an den Infotafeln in den einzelnen Orten Plakate mit der Aufschrift „Frank Schmidt, wir sind stolz auf Dich und Deine Mannschaft!“ anbringen. Eine der Infotafeln steht in Bachhagel, dem Heimatort des Heidenheimer Erfolgstrainers. Zusätzlich wurde am Maibaum vor der Bachtal-Halle in Syrgenstein die blau-rote Fahne des FC Heidenheim gehisst. „Es ist nicht zu übersehen, für wen unser Fußball-Herz schlägt“, lächelt Steiner.

Die Bürgermeisterin ist schon jetzt voller Vorfreude auf das erste Heimspiel des insgesamt 57. Erstligisten und hofft, dass sie dafür Zeit hat und sich eine Eintrittskarte ergattern kann. Bei einem Fassungsvermögen von lediglich 15 000 Zuschauern in der Voith-Arena werde es für viele Fans schwierig beim Spielen wie zum Beispiel gegen Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig oder Eintracht Frankfurt an Tickets heranzukommen.

Beste Freunde seit Kindheitstagen: die beiden Wertinger Florian Eising (links) und FCH-Stürmer Stefan Schimmer.

Foto: x

Sollten sich der Aufsteiger von der Ostalb in der Beletage des deutschen Fußballs etablieren, müsse die Infrastruktur natürlich angepasst werden. Das weiß auch Thomas Schreitt, hauptberuflich als Vertriebsleiter beim FC Heidenheim beschäftigt. „Alle im Verein wissen, dass unser Stadion für die Erste Liga auf Dauer zu klein ist“, so der 34-Jährige, der in Dillingen wohnt und ehrenamtlich als Fußball-Abteilungsleiter beim frischgebackenen Bezirksliga-Aufsteiger SSV Glött fungiert. Wie man einen eventuellen Stadionausbau angehen kann, das, so Schreitt, müsse zwischen Verein und Stadt gut überlegt werden. Man sei diesbezüglich schon im Austausch.

Heidenheim feiert auch auf Mallorca

Am Mittwoch ist Schreitt von Stuttgart mit dem Flieger nach Mallorca der Mannschaft hinterhergeflogen. Auf der Balearen-Insel wird der Bundesliga-Aufstieg ausgiebig gefeiert. Eis ist schließlich der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Am Pfingstmontag waren die Aufstiegshelden noch bei der großen Fan-Party in der Voith-Arena dabei. Auch Florian Eising aus Gottmannshofen ist mit ein paar Freunden hingefahren, um dort seinen langjährigen Freund und ehemaligen Mitspieler Stefan Schimmer zu treffen.

Schon vor dem geglückten Aufstieg haben die Gemeinde Bachhagel und die VG Syrgenstein den Erfolg des 1. FC Heidenheim gewürdigt und an Infotafeln vor allem Trainer Frank Schmidt, der in Bachhagel wohnt, ihre Anerkennung für eine außergewöhnliche Saison in Form von Plakaten ausgedrückt.

Foto: Karl Aumiller

Beide haben einst beim TSV Wertingen gemeinsam in der F-Jugend mit dem Fußballspielen begonnen. Insgesamt acht Jahre spielten Eising und Schimmer zusammen in den TSV-Nachwuchsmannschaften, später auch noch einige Zeit beim FC Gundelfingen. Eising erinnert sich, dass Stefan als F-Jugendspieler sogar mal die Gelbe Karte gesehen hat. „Ich glaube, er hat damals gemeckert“, lacht der 28-Jährige. Dass er, Eising, „nur“ in der Bezirksliga spielt und sein langjähriger Kumpel künftig in der Bundesliga, das macht ihn alles andere als neidisch. Im Gegenteil: „Ich bin stolz auf das, was Stefan geschafft hat“, betont er aus vollem Herzen. Wie gut sich die beiden Freunde aus frühen Kindheitstagen kennen beweist die Tatsache, dass Stefan Schimmer seinen Kumpel Florian vor Kurzem gefragt hat, ob er sich vorstellen könne, bei seiner Hochzeit sein Trauzeuge zu sein. „Ich hab natürlich sofort ‘Ja´ gesagt“, schmunzelt der einstige Mitspieler Eising. Geheiratet werden soll 2024 nach Ablauf der kommenden Bundesliga-Saison auf Mallorca. Da dieser Termin noch weit weg sei, macht sich der Mitarbeiter bei einer großen Münchner Versicherung derzeit mehr Gedanken darüber, wie er eventuell an eine Dauerkarte für die bevorstehende Saison herankommen kann. „Die Nachfrage wird sicherlich groß sein“, schätzt Eising. In der vergangenen Zweitliga-Saison wurden 4 800 Dauerkarten verkauft.

Sie waren beim Aufstiegskrimi am Pfingstsonntag in Regensburg dabei und zeigten am Tag danach voller Stolz die Vereinsfahne des 1. FC Heidenheim: Justin Pertl (links) und dessen Vater Ralf Pertl zu Hause im Garten ihres Hauses in Landshausen.

Foto: Karl Aumiller

Zwei davon erwarben die Heidenheim-Fans Ralf Pertl und Sohnemann Justin aus Landshausen. „Natürlich wollen wir auch in Liga eins bei jedem Heimspiel dabei sein“, hofft Papa Pertl, dass er beim Dauerkartenvorverkauf, der am Schlossberg-Erlebnistag am Sonntag, 18. Juni, beginnt, wieder den Zuschlag bekommt. Der 55-Jährige wohnt übrigens Luftlinie nur etwa 150 Meter entfernt von FCH-Trainer Frank Schmid, den er des Öfteren im Supermarkt in Bachhagel beim Einkaufen trifft. Ab und zu unterhalten sich die beiden, natürlich werde über Fußball und den FC Heidenheim gesprochen. „Frank Schmidt hat immer ein offenes Ohr und ist sehr freundlich zu den Leuten“, verrät Ralf Pertl

Noch kein Heidenheim-Fanclub im Kreis Dillingen

Ob er sich Sorgen mache, dass der 1. FC Heidenheim in der Ersten Liga zum Prügelknaben werden könnte und bereits nach einem Jahr wieder absteigt? Absteigen werden der FC Bayern und Borussia Dortmund“, witzelt der Anhänger aus Landshausen, der gerne einem Fanclub des FCH beitreten würde, falls so einer im Landkreis Dillingen gegründet würde. Bisher gibt es insgesamt nur zwölf eingetragene FCH-Fanclubs. Der FC Bayern München zum Beispiel kann dagegen auf die stolze Zahl von 4513 verweisen. Trotz dieses gewaltigen Unterschieds spielen beide Vereine kommende Saison gegeneinander. Heilig´s Blechle Heidenheim! 

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