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#Heiter bis wolkig

Heiter bis wolkig

An möglichst grüner Mobilität feilt Toyota schon eine ganze Weile. Nun haben die Hybridpioniere das Ziel ausgerufen, bis zum Jahr 2050 den CO2-Austoß ihrer Fahrzeugflotte um 90 Prozent zu senken. Verglichen nicht mit aktuellen Werten, sondern denen von 2010 – aber immerhin. Technologische Experimentierfreude ist wenigstens ein gutes Zeichen, und die will das Unternehmen nun abermals mit der Weiterentwicklung der vierten Prius-Generation unter Beweis stellen. Auf Kundenwunsch und gegen einen Obolus von 3000 Euro bekommt der ein großflächiges Solardach verpasst.

Anna-Lena Niemann

Solarpanele sind bereits beim Vorgänger mitgefahren, doch da haben sie lediglich Energie für die Lüfter des Klimasystems spendiert. Jetzt soll die Sonnenenergie vor allem zusätzliche Reichweite in den Akku zaubern, je Tag bis zu fünf Kilometer. Bei 200 Sonnentagen im Jahr ergebe das jährlich etwa 1000 emissionsfreie Zusatzkilometer, rechnet Toyota vor. Im Laufe unserer Testphase sind die sonnigen Grüße allerdings nicht wirklich bis zum 8,8-kWh-Akku durchgekommen. An der Batterie- oder Reichweitenanzeige tut sich nichts, der Bordcomputer stellt nach einer guten Woche ein Plus von mauen 350 Wattstunden aus. Das trägt vielleicht über 2,5 Kilometer.

Geringe Sonnenausbeute

Wer seinen Wagen in der Garage, im Carport oder wie wir im Stadtviertel zwischen Alleen und Häuserschluchten parken muss, sollte seine Erwartungen also dämpfen. Denn in die Antriebsbatterie fließt nur Energie, wenn das Auto geparkt ist. Während der Fahrt, zum Beispiel auf der schattenlosen Autobahn, kann das Photovoltaikdach nur das Bordnetz unterstützen.

Eitel Sonnenschein: Das Solardach kann die elektrische Reichweite des Prius erhöhen – aber nur mit optimalen Parkbedingungen.



Bilderstrecke



Toyota Prius mit Solardach
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Heiter bis wolkig

Der Prius ist und bleibt als Plug-in-Hybrid aber auch ohne Hilfe von oben ein bemerkenswert sparsamer Zeitgenosse. Ein Verbrauch von 2,3 Litern Benzin plus 11 kWh Strom auf 100 Kilometer war selbst mit zügigen Passagen über die Autobahn drin. Das verdankt der Wagen auch seinen unverändert aerodynamischen Linien. Im Hybridmodus waren wir im Schnitt mit 4,6 Liter unterwegs. Im Stadtverkehr hat der Prius seine Fahrerin im reinen Elektromodus über 47 Kilometer gefahren, was schon recht ordentlich ist. An der Haushaltssteckdose dauert es gute drei Stunden, bis der Akku wieder geladen ist.

Als Vollzeit-Elektriker entfaltet der Wagen seine Stärken ohnehin am besten. Der Antritt ist flott genug für Stadt und Beschleunigungsstreifen, das stille Gleiten deutlich angenehmer als der Moment, da sich der 1,8-Liter-Benzinmotor einschaltet und dank des stufenlosen Automatikgetriebes erstmal zu heulen beginnt. Wer schneller als 135 km/h fahren will, muss das in Kauf nehmen, schneller fahren die beiden Elektromotoren allein nicht. Mit seiner vollen Systemleistung von 122 PS zieht der Prius bei 172 km/h generell einen Schlussstrich.

Kofferraum im Miniformat

Adaptive LED-Scheinwerfer überzeugen hingegen ebenso wie die Rückfahrkamera oder eine vermeintliche Kleinigkeit wie die induktive Ladeschale fürs Handy. Es sitzt sich komfortabel, die Übersicht ist gut, und der Prius bietet inzwischen auch fünf Sitzplätze und nicht mehr nur vier an. Was sich nicht geändert hat, ist der Kofferraum im Miniaturformat. Bei den Platzansprüchen des Lithium-Ionen-Akkus bleibt für Einkäufe oder Gepäck kaum etwas übrig. 360 Liter sind für ein Auto in diesem Format, 4,64 Meter lang und 1,76 Meter breit, und für einen Basispreis von 38.000 Euro reichlich wenig. Ob sich das bei der nächsten Generation ändert, ist fraglich. Mehr Raum gibt es dann aber vielleicht an anderer Stelle. In Japan teste man bereits, auch Motorhaube und Heckklappe in Solarpanele zu kleiden. Dann proben wir die Sonnenausbeute gerne noch einmal.

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