#Was passiert mit Maradonas Millionen?
Inhaltsverzeichnis
„Was passiert mit Maradonas Millionen?“
So göttlich seine Fußballkunst war, so weltlich war sein Privatleben. Diego Armando Maradona, der vor gut einer Woche im Alter von sechzig Jahren an einem Herzversagen starb, war in den achtziger Jahren einer der bestverdienenden Sportler der Welt. Seine Transfers zum FC Barcelona für umgerechnet 7,2 Millionen Euro und zum SSC Neapel für 12 Millionen Euro scheinen heute mickrig, galten damals aber als historisch, ebenso wie Maradonas Verträge mit den Vereinen.
Nach mehreren Sperren und dem Karriereende in Argentinien in den neunziger Jahren folgten lukrative Engagements als Trainer in Dubai und anderen Ländern, von Mexiko bis Weißrussland. Gleichzeitig verdiente Maradona während seiner Spielerkarriere und darüber hinaus Millionen mit Sponsoren wie Coca-Cola, Hublot und Puma sowie mit Verträgen über seine Namens- und Bildrechte. Laut „Celebrity Net Worth“ hat der Fußballstar Zeit seines Lebens rund 500 Millionen Dollar eingenommen. Das meiste soll er erst nach seiner aktiven Karriere verdient haben, nachdem er zwischenzeitlich nach eigenen Aussagen kurz vor der Pleite gestanden hatte.
Fragt sich, was von den Millionen noch übrig ist. Obwohl Maradona sich als einfachen Kämpfer gab und die Nähe zu den sozialistischen Regimen in Kuba und Venezuela suchte, war sein Lebensstil äußerst üppig und „kapitalistisch“. Er war bekannt für seine ausschweifenden Partys, seine Konsumfreude und auch für seinen Prunk. Maradonas Besitz umfasst mehrere Villen in verschiedenen Ländern, davon allein in Argentinien fünf Anwesen, die teilweise von Verwandten bewohnt werden.
Autos im Wert von Millionen
Sein Fuhrpark ist mehrere Millionen wert. Zur Flotte zählen neben Sportwagen auch ein Rolls-Royce Ghost, den er während seiner Zeit als Trainer in Dubai geschenkt bekam, sowie ein Panzerwagen Hunta Overcomer. Hinzu kommen Schmuck, Uhren und andere Luxusgüter, darunter ein 300.000 Euro teurer Diamantring – wie der Panzerwagen ein Geschenk aus Weißrussland, wo er kurzzeitig Ehrenpräsident von Dynamo Brest war.
Wo er auch hinkam, verdiente Maradona stattliche Summen und erhielt teure Geschenke, die längst nicht alle erfasst sind. Investitionen in Kuba, wo er ein Hotel kaufte, in Italien und anderen Ländern runden das Vermögen ab. Daneben hatte Maradona zum Zeitpunkt seines Todes mehrere laufende Verträge. Neben seinem Engagement als Trainer beim argentinischen Klub Gimnasia de La Plata stand er weiterhin bei Marken wie Puma, Konami und EA Sports unter Vertrag. In China unterhielt Maradona zudem mehrere Fußballschulen.
Maradonas Besitz umfasst mehrere Villen in verschiedenen Ländern. Sein Anwesen in Buenos Aires ist an seinem Todestag abgeriegelt.
:
Bild: AFP
Wie groß sein Vermögen zuletzt war, vermag wohl nicht einmal das Magazin „Forbes“ einzuschätzen. Laut den Schätzungen argentinischer Medien beläuft es sich auf rund 100 Millionen Dollar. Die argentinische Justiz steht nun vor der schwierigen Aufgabe, das Vermögen zusammenzutragen und zu beziffern. Für seine Fans mag das alles nebensächlich sein. Nicht so für Maradonas Erben. Und das sind nicht wenige. Auch in dieser Frage besteht keine Gewissheit. Maradona hatte mehrere Ehen und Liebschaften, aus denen Kinder hervorgingen.
Maradonna hinterlässt eine Kinderschar
Fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen sind offiziell anerkannt. Im vergangenen Jahr gab Maradonas Anwalt bekannt, dass es drei weitere Kinder in Kuba gebe. Sie sind das Resultat von zwei Liebschaften, die Maradona zwischen 2000 und 2005 pflegte, als er mehrmals auf der Insel war, um sich wegen seiner Suchtprobleme therapieren zu lassen. Noch drei weitere angebliche Kinder machten in der Vergangenheit ihren Anspruch geltend, doch Maradona verweigerte einen offiziellen Vaterschaftstest. Ein Erbschaftsstreit ist programmiert.
Und er dürfte bitter werden und die verschiedenen „Familienzweige“ Maradonas noch weiter auseinanderreißen. Einer von Maradonas angeblichen Söhnen soll bei der argentinischen Justiz gar die Exhumierung von Maradonas Leiche beantragt haben, um einen nachträglichen Vaterschaftstest zu machen. Vor seinem Tod befand sich Maradona bereits in einem Rechtsstreit mit seiner früheren Ehefrau Claudia Villafañe, in dem es um die Eigentumsrechte von über 400 Objekten aus seiner Vergangenheit als Fußballer ging. Maradona hatte Villafañe zudem wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Nach der Scheidung der beiden im Jahr 2003 hatte Villafañe einen Teil des Vermögens verwaltet.
Maradona 2008: Wie hoch sein Vermögen genau ist, ist schwer zu sagen, argentinische Medien schätzen es auf 100 Millionen.
:
Bild: EPA
Maradona sah den Konflikt kommen, der um sein Erbe entstehen könnte. Nachdem er es nicht geschafft hatte, alle seine anerkannten Kinder zu seinem 60. Geburtstag zu vereinen, wie es sein Wunsch war, veröffentlichte er ein Video. Darin sagte er, dass er niemandem etwas zurücklassen und sein gesamtes Vermögen spenden werde. Doch das ist in Argentinien nicht möglich. Das Gesetz sieht vor, dass zwei Drittel des Erbes zwangsläufig an die Hinterbliebenen gehen.
Juristen sprechen von einer sehr „komplexen Situation“ und rechnen damit, dass sich weitere angebliche Nachkommen melden. Als ob das nicht schon genug wäre, dürfte neben den Hinterbliebenen auch noch der italienische Fiskus seinen Teil einfordern. Maradona soll Italien zuletzt mehr als dreißig Millionen Euro Steuern geschuldet haben. Solange die Vermögenslage und die Erbsituation um den verstorbenen argentinischen „Fußballgott“ nicht klar sind, wird der Erbprozess nicht vorankommen. Maradonas fußballerisches Erbe ist für die Ewigkeit. Sein finanzielles könnte es ebenso werden.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.