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#Hertha-Trainer lässt seinem Frust freien Lauf

Hertha-Trainer lässt seinem Frust freien Lauf

Bruno Labbadia hatte sich seine Worte genau überlegt. Es komme sehr selten vor, dass er so etwas überhaupt mache, sagte der gefrustete Trainer von Hertha BSC. Nach der 1:4-Niederlage beim SC Freiburg tat er es dann aber. Labbadia knöpfte sich seinen Edeltechniker Matheus Cunha vor.

„Unterirdisch“ sei der Auftritt des brasilianischen Fußball-Nationalspielers in der ersten Halbzeit gewesen, sagte der 54-Jährige. „Er zieht sich selbst runter, bringt seine Leistung nicht, zieht die Mannschaft runter.“ Nach der deutlichen Pleite im Breisgau steht der mit großen Ambitionen gestartete „Big City Club“ nun tatsächlich erst mal unten drin. „Wir haben in der ersten Halbzeit gesehen, wie man es nicht machen soll. Das haben wir sehr gut gezeigt“, sagte Labbadia sarkastisch. „Wir haben uns null an taktische Vorgaben gehalten. Wir haben ein Gesicht gezeigt, das überhaupt nicht funktioniert. Der eine oder andere meint, dass er sein Ding allein durchziehen kann. Dafür habe ich kein Verständnis.“

Einmal mehr hatte sich im Schwarzwald-Stadion die Abhängigkeit der Berliner von Cunha gezeigt. Funktioniert der Brasilianer nicht, funktioniert offenbar auch die Hertha nicht. Nach seiner blutleeren Vorstellung nahm Labbadia den 21-Jährigen in der Pause runter. „Sein Auftritt in der ersten Halbzeit war ein No Go“, sagte Labbadia. „Weil er wichtig ist und den Unterschied machen kann, sprechen wir das seit Wochen an. Aber es wird eher schlechter. Warum das so ist, wissen wir nicht. Er ist noch jung, aber er muss es schleunigst verändern.“

Cunha gelobte rasch Besserung – auch wenn sein Kommentar auf Twitter als Kritik an Labbadia gelesen werden kann. „Es gibt Leute, die viel reden – aber ich spiele wirklich für unsere Hertha und diejenigen, die wirklich helfen wollen“, schrieb der Offensivspieler: „Ich werde mich verbessern und dir CUNHA zurückgeben.“ Immerhin gestand Labbadia ein, dass nicht nur Cunha für den enttäuschenden Tabellenplatz 14 verantwortlich ist. „Er war es nicht alleine. Ich kann mich diesmal nicht vor die Mannschaft stellen. Wir kriegen die Quittung für die Dinge, die wir uns nicht erlauben können“, sagte der Trainer.

Erst ohne Cunha rissen sich die Gäste in Freiburg zusammen. Der eingewechselte Javairo Dilrosun legte Dodi Lukebakio (52.) auf, der zum zwischenzeitlichen 1:1 traf. Anschließend drängte die Hertha auf den Führungstreffer. Doch als Ermedin Demirovic (59.) wie aus dem Nichts auf 2:1 stellte, war das Berliner Aufbäumen beendet. Manuel Gulde (67.) und Nils Petersen (90.+3/Foulelfmeter) legten nach. Die Realität für die Hertha heißt Abstiegskampf. Trotz der Millionen-Investitionen von Lars Windhorst haben die Hauptstädter nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die anvisierte Europacup-Teilnahme erscheint illusorisch.

13 Punkte nach 13 Spielen stehen in der kurzen Winterpause nun auf dem Konto der vor der Saison mit viel Geld aufgepeppten Hertha. Anstatt von Europa zu träumen, könnte es nun erst mal gegen den Abstieg gehen. „Mich ärgert weniger, wo wir gerade stehen. Mich ärgert mehr, wo wir hätten stehen können“, sagte Labbadia. Und vor allem ärgerte ihn der Auftritt seines Teams im ersten Durchgang. Dass die Berliner derart wehrlos aufgetreten waren, muss den Coach erschreckt haben. Er könne sich deshalb auch nicht vor seine Mannschaft stellen, meinte Labbadia. Die nächsten Wochen könnten auch für den Trainer ungemütlich werden.

Im ersten Spiel des kommenden Jahres muss die Hertha am 2. Januar erst einmal unter Beweis stellen, dass sie das abgeschlagene Schlusslicht Schalke 04 schlagen kann. Bis dahin wird es unruhig bleiben in Berlin – auch und vor allem für Labbadia. Was der Hertha alles fehlt, hatte Freiburg gnadenlos aufgezeigt. Von Beginn an strahlte die Mannschaft von Trainer Christian Streich Bereitschaft und Siegeswillen aus. Die Belohnung war der dritte Sieg innerhalb einer Woche. „Es ist verrückt manchmal im Fußball. Wir haben jetzt gefühlt in einer Woche mehr Punkte gemacht als zuvor in drei Monaten“, freute sich der 55-Jährige.

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