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#Hessischer Hausarzt löst mit „offenem Impftag“ Ansturm aus

Hessischer Hausarzt löst mit „offenem Impftag“ Ansturm aus

Zum Samstag kommen nicht ganz so erfreuliche Nachrichten zur Corona-Pandemie in Hessen aus dem Robert Koch-Institut (RKI). Das Infektionsgeschehen bleibt gleichwohl auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Das RKI meldet mehr neue Fälle als vor einer Woche und mehr Tote im Zusammenhang mit Covid-19. Nach einem stetigen Rückgang in den vergangenen Tagen ist die zentrale Kennziffer nun leicht gestiegen. Mehr binnen Wochenfrist verzeichnete Neuinfektionen als Hessen weist demnach nur Baden-Württemberg auf. Die hessische Inzidenz ist gut vier Mal so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern, das den niedrigsten Kennwert vorzuweisen hat hierzulande.

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Der Landkreis Groß-Gerau mit Rüsselsheim bleibt unter den vier Regionen mit der höchsten Inzidenz in Deutschland, zumal die Inzidenz sich etwas auf gut 64 erhöht hat. Der Kreis bildet den einzigen roten Flecken auf einer ansonsten rapsgelben hessischen Corona-Landkarte mit Inzidenzen unter 35. Nur der Kreis Lindau sowie Schweinfurt und Zweibrücken stehen schlechter da. Den niedrigsten Wert in Hessen weist das RKI für den Vogelsberg mit knapp unter fünf auf. Das lange Zeit als Hotspot ausgewiesene Landkreis Fulda kommt auf annähend acht.

Mit einem „offenen Impftag“ für Corona-Schutzimpfungen hat ein Hausarzt im hessischen Babenhausen einen Ansturm ausgelöst. Bereits vor dem Start der Aktion am Samstagmorgen um 8.00 Uhr hätten sich rund 1500 bis 2000 Menschen vor Ort eingefunden und sich in Warteschlangen eingereiht, sagte der Bürgermeister der südhessischen Stadt, Dominik Stadler (parteilos), der Deutschen Presse-Agentur. Die Leute seien teils bereits am Vortag angereist und hätten vor der Praxis campiert. Der Bürgermeister rief dazu auf, nicht mehr anzureisen. Um Kontakte besser nachverfolgen zu können, nutzen auch hessische Betriebe vermehrt die Luca-App. Dies meldet das Digitalministerium.

Pack die Badehose ein – und die Maske

177 neue positive PCR-Tests haben die hessischen Gesundheitsämter dem RKI über Nacht gemeldet nach 131 vor einer Woche. Vor vier Wochen hatte das Bundesinstitut noch 536 Neuinfektionen verzeichnet. 289.345 Personen in Hessen haben sich seit Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres offiziell mit dem Covid-19 auslösenden Coronavirus angesteckt. Das entspricht 4,4 Prozent der Landesbevölkerung. Etwa 5500 Infektionen gelten als noch nicht ausgeheilt, rund 200 weniger als am Vortag.

Die Inzidenz in Hessen ist über Nacht von 21,5 auf 22,1 geklettert. Vor sieben Tagen lag sie bei gut 30 und vor vier Wochen hatte sie noch 100 betragen. Dies zeigt, wie sehr sich das Infektionsgeschehen abgekühlt hat.

„Spielraum für vorsichtige Lockerungen“

7432 Menschen sind in Hessen mittlerweile offiziell an oder mit Covid-19 gestorben. Über Nacht sind 13 weitere in die Statistik aufgenommen worden. Vor einer Woche waren es sieben gewesen.

Da der Kreis Waldeck-Frankenberg und die Landeshauptstadt Wiesbaden zum Donnerstag in die Lockerungsstufe zwei des Landes gerutscht sind, befindet sich ganz Hessen mittlerweile dort. Das heißt, überall in dem zentral gelegenen Bundesland können Schwimmbäder wieder unter Auflagen öffnen, Wirte ihre Gäste auch drinnen bedienen, wobei ein frischer negativer Coronatest Pflicht ist. Zum Einkaufen genügt aber aber eine medizinische Maske. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek heißt im F.A.Z.-Interview diese Regeln gut. Sinkende Inzidenzen und weniger Covid-19-Kranke auf Intensivstationen böten „Spielraum für vorsichtige Lockerungen“. Gleichwohl bleibe Vorsicht angezeigt, mahnt Ciesek, die Verständnis für Menschen zeigt, die gegenüber dem Impfstoff von Astra-Zeneca skeptisch sind.

Luca-App auch in Hessen vermehrt genutzt

Mehr als 13.500 hessische Betriebe in Gastgewerbe und Handel bieten inzwischen die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie an. Dies teilte das Digitalministerium in Wiesbaden auf Anfrage der dpa mit. Zu Nutzern aus Hessen lagen keine eigenen Statistiken vor. Seit April seien alle 24 hessischen Gesundheitsämter an die App angebunden, teilte das Ministerium weiter mit. So könne seien Daten zu Corona-Infektionen schneller auszuwerten und Papierlisten weitestgehend zu ersetzen.

Über die bei Datenschützern umstrittene Luca-App können sich Nutzer bei einem Besuch etwa im Café oder in einem Laden anmelden, indem sie einen QR-Code mit dem Smartphone scannen. Beim Verlassen checken sie wieder aus. Sollte zur gleichen Zeit eine corona-infizierte Person in der Nähe gewesen sein, würden diese Informationen nach entsprechender Freigabe an das zuständige Gesundheitsamt übermittelt. Zur Luca-App gab es eine hessische Alternative, die dem Ministerium aber unbekannt war.

47,2 Prozent der Hessen mit erster Impfung

Nach einem Zwischenspurt verliert Hessen im Vergleich zum Bund beim Impfen wieder an Boden: 47,2 Prozent der Menschen in Hessen haben bisher eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Hessen liegt nun 0,3 Punkte unter dem Durchschnitt im Bund. Spitzenreiter ist das Saarland mit 51, Rheinland-Pfalz kommt auf 46,7. Bei den vollständig Geimpften hinkt Hessen dem Mittelwert im Bund deutlicher hinterher. Hessen kommt auf 22,2 Prozent, das sind 2,6 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt. 2,97 Millionen Menschen in Hessen sind mindestens einmal geimpft.

Seit dem Ende der Priorisierung am 7. Juni haben sich mehr als 144.000 Menschen im Land für eine Spritze gegen das Virus in einem der 28 hessischen Impfzentren registriert, wie das Innenministerium in Wiesbaden mitteilte. Dessen ungeachtet erleben vor allem niedergelassene Ärzte einen erheblichen Andrang an Impfwilligen.

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