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#Hi-Fi – was bedeutet es, wenn jemand von Höhen, Tiefen und Frequenzbereichen redet?

Hi-Fi – was bedeutet es, wenn jemand von Höhen, Tiefen und Frequenzbereichen redet?

Jeder hat schon einmal von Hi-Fi gelesen, was genau sich hinter dieser Abkürzung verbirgt und wie Frequenzbereiche einzuordnen sind, ist jedoch weniger durchsichtig. Wir zeigen dir, was Höhen und Tiefen für deine Soundanlage bedeuten.

Hi-Fi Anlage
Hi-Fi AnlageBildquelle:

Was ist eigentlich ein hoher Ton? Was zählt zu tiefen Tönen und wo wird diese Grenze definiert? Um Hi-Fi verstehen zu können, müssen wir die Zusammensetzung eines Klangbildes verstehen lernen. Damit ein Klangbild tatsächlich als solches bezeichnet werden kann und angenehm für das menschliche Ohr ausfällt, sollten sowohl tiefe, hohe als auch mittlere Töne abgedeckt sein.

Hi-Fi – High Fidelity

Der Begriff Hi-Fi ist eine Abkürzung für das englische „High Fidelity“, was sich zu Deutsch am besten mit „hohe Klang-Treue“ übersetzen lässt. Damit wird ein Qualitätsstandard in der Tontechnik bezeichnet. Die ersten Richtlinien für diesen Standard wurden in der DIN 45500 in den 1960er-Jahren festgelegt. Als die EN 61305 die DIN-Norm 1996 ersetzte, verzichtete man dabei auf die Angaben von Mindestanforderungen, da die ursprünglichen Anforderungen in der heutigen Technik keine Herausforderungen mehr darstellen.

Daraus ergibt sich jedoch das Problem, dass zwar alles, was heute auf dem Markt vorzufinden ist, den ursprünglichen Vorgaben entspricht, die Wahrnehmung von Hi-Fi jedoch subjektiv wird. Für den einen mag eine Bluetooth-Box für den Garten schon das Highlight sein, während ein anderer Zuhörer nur den Kopf darüber schüttelt.

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Insbesondere die „Klangtreue“ lässt sich im Bereich Hi-Fi nur schwer in eine einheitliche Norm zwängen. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Menschen, die gewohnt sind, Musik aus dem Autoradio oder von der CD zu Hause hören, gar nicht wissen, wie das Instrument fernab der Aufnahme klingt. Jemand, der regelmäßig Konzerte besucht wird unweigerlich andere Ansprüche an eine Anlage stellen als jemand, der mit physischen Klangkörpern kaum in Berührung kommt.

Das menschliche Hörvermögen

Das menschliche Hörvermögen beginnt bei einem gesunden Menschen bei 0 bis 20 Hz und reicht bis 20.000 Hz. Damit entspricht unser Hören einem Bereich von etwa zehn bis elf Oktaven. Am empfindlichsten reagieren unsere Ohren dabei auf den Bereich von 2 kHz bis 5 kHz.

Die wahrgenommene Lautstärke eines Tons fällt dabei für jeden Menschen subjektiv aus und wird von mehreren Faktoren bestimmt. So reagieren wir stärker auf Töne, die in dem Frequenzbereich liegen, für den unsere Ohren sensibel sind. Dieser Unterschied in der Empfindlichkeit sorgt darüber, dass bei verschiedenen Frequenzen unterschiedliche Schallpegel benötigt werden, damit Töne subjektiv die gleiche Lautstärke erzielen. So muss ein Ton von 50 Hz zirka 15 dB höher sein als ein 1-kHz-Ton bei einem Pegel von ungefähr 70 dB, damit beide subjektiv gleich laut wahrgenommen werden.

Hi-Fi – welche Tonhöhen gelten als „hoch“ oder „tief“?

Bei der Definition welche Töne als hoch oder tief gelten, stoßen wir auf das Problem, dass keine einheitliche Bezeichnung für einzelne Frequenzbereiche vorliegen. Somit darf die nachfolgende Übersicht nicht mit einer offiziellen Kategorisierung verwechselt werden, sondern dient der Orientierung.  

Bass-Bereich

20-40 Hz: Tiefbass
Nicht viele Instrumente finden sich in diesem Frequenzbereich wieder. Instrumente, die einen solchen tiefen Ton erzeugen sind elektronische und akustische Bässe, Flügel, Orgeln sowie Harfen.

40-100 Hz: Mittlerer Bass
Typischerweise findet man in diesem Bereich die Tuningfrequenz von Lautsprecher-Bassreflexsystemen. Viele Akustikinstrumente weisen einen Grundton in diesem Frequenzbereich auf. So liegt beispielsweise der tiefste Grundton einer normal gestimmten Gitarre sowie einer Posaune bei ungefähr 82 Hz. Grundtöne für Cellos liegen bei etwa 65 Hz.

100-150 Hz: Oberbass

Die tiefen Grundtöne von Alt- und Tenorsaxophon siedeln sich in diesem Bereich an. Ebenso liegt die Sprachgrundfrequenz der männlichen Stimme innerhalb dieser Frequenzen.

Mittelton-Bereich

150-400 Hz: Untere Mitten/Grundtonbereich
Dieser Tonbereich gilt in Kombination mit dem Oberbass als besonders wichtig für die empfundene Fülle und Wärme eines Klangbildes. Sowohl der Grundton einer Violine als auch die weibliche Sprachgrundfrequenz sind um 200 Hz angesiedelt.

400-1.000 Hz: Mittlere Mitten
Systemtöne wie etwa das Telefon-Freizeichen in Deutschland finden sich in diesen Frequenzbereichen wieder. Die Grundtöne von sehr vielen akustischen Instrumente liegen innerhalb dieser Werte. Eine sogenannte Übertonung der mittleren/oberen Mitten kann einen direkten, vorwärts gerichteten Klangeindruck suggerieren, weshalb diese Tonbereiche für Surround Systeme unverzichtbar sind.

1.000-2.000 Hz: Obere Mitten

Ähnlich wie die mittleren Mitten sind auch diese Bereiche in Surround Systemen nicht wegzudenken, da eine Überbetonung hier ein präsentes und helles Klangbild hervorruft. Hier endet der Grundtonumfang von Instrumenten wie Trompeten oder Geigen.

Hochton-Bereich

2.000-3.500 Hz: Untere Höhen

Da sich der empfindlichste Bereich des menschlichen Hörvermögens von 2.000-5.000 Hz erstreckt, sind die unteren Höhen besonders entscheidend für das finale Klangbild. Schwächen von Hi-Fi-Systemen enthüllen sich insbesondere in diesen Frequenzen. Zudem ist diese Tonregion maßgeblich für die Oberton-Wiedergabe der menschlichen Stimme. Obertöne bestimmen die Klangfarbe von Instrumenten und Stimmen und sind daher dafür verantwortlich, dass wir ein bestimmtes Instrument beziehungsweise eine bestimmte Stimme eindeutig zuordnen können.

3.500-6.000 Hz: Mittlere Höhen

In den mittleren und oberen Höhen kommen die Zischlaute unserer Stimme (die sogenannten Sibilanten) zum Einsatz. Eine verstärkte Darstellung dieser Tonhöhen wird in der Regel als sehr unangenehm empfunden. Von diesem Frequenzbereich können ein harter, gläserner oder metallischer Klangeindruck herrühren. Flügel und Piccoloflöten besitzen ihren höchsten Grundton in den mittleren Höhen bei circa 4.200 Hz.

6.000-10.000 Hz: Obere Höhen

Hier finden sich noch Obertöne der menschlichen Stimme. Instrumente wie Orgeln können in diesem Bereich noch Grundtöne hervorbringen.

10.000-20.000 Hz: Superhochton

Die Obertöne vieler Instrumente wie z.B. Geige, Piccoloflöte oder Oboen erreichen mit ihren Obertönen die oberen Höhen und den Superhochtonbereich. Spricht man von feiner Luftigkeit im Klangbild (englisch auch „Air“ genannt), so geht das auf diese Frequenzbereiche zurück. Zugleich sind Superhochtöne imstande, den Eindruck eines beinahe grenzenlos offenen Hochtons zu vermitteln. Ein Mangel an Superhochtönen führt im Klangbild schnell dazu, dass der empfundene Raumeindruck niedrig ausfällt.

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