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#YouTube soll für Videospiel-Leaks verantwortlich sein

Einem Artikel von 404 Media zufolge, war ein Google-Mitarbeiter womöglich für Leaks zu Nintendo-Spielen zwischen 2013 bis 2018 verantwortlich. Dem Videospieljournalist Tom Henderson zufolge soll der Fall aber nur „die Spitze des Eisbergs sein“ und nennt ein aktuelles Beispiel.

Google-Mitarbeiter soll Yoshi’s Crafted World geleaked haben

404 Media bezieht sich in dem Artikel auf eine interne Google-Datenbank, auf den das Medium Zugriff hatte. Die Datenbank enthält tausende potenzielle Datenschutz- und Sicherheitsvorfälle, die von Google-Mitarbeitenden zwischen 2013 und 2018 gemeldet wurden. In einem der aufgeführten Fällen in der Datenbank, soll ein Google-Vertragspartner mit Admin-Berechtigungen im YouTube-Account von Nintendo private Videos aufgerufen haben. Dabei soll er ein Video von dem damals unangekündigten Yoshi’s Crafted World gesehen haben. Wenig später tauchte auf Reddit ein Foto auf, das ein Vorschaubild des Videos zeigte.
In einem der Kommentare auf Reddit hieß es: „Mein Freund arbeitet bei Google und er hat mir dieses Foto geschickt. Es ist ein Video, das bereits im Nintendo-Kanal ist und nach der Enthüllung öffentlich geschaltet wird“.

Leak soll laut Google unbeabsichtigt gewesen sein

Daraufhin soll ein anderer Google-Mitarbeiter den Vorfall gemeldet haben. „Ein Google-Mitarbeiter hat sich offenbar gestern Zugang zu privaten Videos in Nintendos YouTube-Account verschafft und die Informationen vor Nintendos öffentlicher E3-Ankündigung ins Internet gestellt“, hieß es.
Eine interne Ermittlung kam zu dem Ergebnis, dass der Leak womöglich unbeabsichtigt war. „Ehemaliger TVC [Abkürzung für temporary vendor contractor, Zeitarbeitskraft] lädt Video mit Admin-Konto herunter und teilt unveröffentlichten Nintendo-Beitrag mit Freund“, heißt es in dem Bericht. Etwaige Konsequenzen gehen aus dem Bericht nicht hervor.

Laut Tom Henderson ein allgemein bekanntes Problem

Der geschilderte Fall liegt viele Jahre zurück. Dem Videospieljournalist Tom Henderson zufolge, handelt es sich aber um ein anhaltendes Problem und spricht von einer „YouTube leak culture“. Auf Twitter schrieb er, dass er von zwei Vorfällen wisse, bei denen Google-Mitarbeitende gegen ihre Vertragsvereinbarungen verstoßen und auf private Daten aus dem YouTube-Backend zugegriffen haben. 

Während der eine Fall keine Verbindung zu Videospielen hatte, soll die zweite Ermittlung kurz nach dem Leak von Grand Theft Auto VI stattgefunden haben, was allerdings ein Zufall sein könnte. „In der Branche ist es mittlerweile allgemein bekannt, dass viele Spiele-Leaks aus nicht aufgelisteten, geplanten oder privaten YouTube-Videos stammen“, verrät Hernderson.

Henderson erhielt Spielelisten vor der State of Play

Wie akut das Problem ist, schildert Henderson an einem aktuellen Fall. Vor der Ausstrahlung der letzten State of Play von Sony, habe Henderson von vier verschiedenen Personen Spielelisten geschickt bekommen. 
„Einige Spielenamen unterschieden sich geringfügig von den anderen, wahrscheinlich wegen der unterschiedlichen Regionen und der Eile, alles aufzuschreiben, um der Erste zu sein, aber im Großen und Ganzen stimmten sie alle überein“, so Henderson. 

„Eine dieser Personen erzählte mir sogar, dass die Informationen für einen kleinen dreistelligen Betrag an eine ungenannte Person verkauft wurden, die ihm dann sagte, er solle sie an weitere Personen weitergeben, damit sie gültig wirken“.

Henderson hält fest, dass die Untersuchungen bei Google daher nicht zielführend sind. „Die Inhalte vor einer Ankündigung einfach nicht auf YouTube hochzuladen, ist ein Marketing-Albtraum für die Publisher“, hält Henderson fest und erklärt, dass Partner, Content-Creator und Presse darauf angewiesen sind.
Wie umfangreich das Problem tatsächlich ist, lässt sich nur schwer nachvollziehen. In vielen Fällen kann man den Ursprung der Informationen nicht nachvollziehen, da Leaker darauf bedacht sind ihre Quellen geheim zu halten.

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