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#„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ – Wirklich?

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ – Wirklich?



Detail aus dem im Entstehen begriffenen Reformationsfenster des Künstlers Markus Lüpertz für die Marktkirche in Hannover.

Bild: Lucas Bäuml

Für seine Weigerung, sich von seinem Wissen zu distanzieren, wurde Luther verehrt. In Deutschland entstand daraus aber keine Tradition des Widerstands gegen die Mächtigen. Für manche verlief die deutsche Geschichte sogar „from Luther to Hitler“. Ein Essay.

Vor 500 Jahren reiste Martin Luther nach Worms. Seit 500 Jahren geht ein Satz um die Welt, mit dem er dort seine Rede vor Kaiser Karl V. beendete und klarstellte, dass er sich von dem Inhalt der Bücher, in denen er seine Theologie darlegte, nicht distanzieren könne: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“

Freilich hat Luther diesen Satz, eine prägnante Kurzform seiner Wormser Schlussrede, so nie gesprochen. Er wurde vielmehr von Luthers Wittenberger Propagandisten kurz nach Luthers Auftritt vor dem Kaiser lanciert – mit überwältigendem Erfolg. Trotzdem wird auch im Jahr 2021 mit dem Hinweis auf den Satz „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ Luthers Wormser Auftritt als singuläre welthistorische Tat gepriesen: als bewundernswertes Zeichen von Zivilcourage, als Ausdruck eines von äußeren Zwängen freien individuellen Gewissens, als Mannesmut vor Herrscherthronen, wie man vor einigen Jahrzehnten noch gesagt hätte.

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