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#His Dark Materials: Ruth Wilson im Interview

His Dark Materials: Ruth Wilson im Interview

Ruth Wilson wurde als Tochter eines Bankers und einer Bewährungshelferin im britischen Surrey geboren, besuchte eine katholische Mädchenschule und studierte Geschichte in Nottingham. Anschließend wandte sie sich der Schauspielerei zu und spielte 2006 auf Anhieb die Titelrolle in dem Vierteiler „Jane Eyre“. Es folgten jede Menge Theaterstücke und schließlich der Durchbruch mit Serien wie „Luther“ und „The Affair“. Seit vergangenem Jahr ist die 38-Jährige in der Fantasy-Serie „His Dark Materials“, basierend auf den Romanen von Philip Pullman, zu sehen. Anlässlich des Starts der zweiten Staffel (ab 21. Dezember bei Sky) sprachen wir mit Wilson im Videotelefonat.

Miss Wilson, Fantasy- und Science Fiction-Geschichten sind ja meistens nur ein Weg, um eigentlich von etwas viel Handfesterem zu erzählen. Worum geht es Ihrer Meinung nach in der Serie „His Dark Materials“, deren zweite Staffel nun startet?

Themen gibt es auf jeden Fall mehr als genug, nicht nur in unserer Serie, sondern auch schon in den Büchern von Philip Pullman. Zum Beispiel geht es um die menschliche Vorstellungskraft, um ihre Macht und ihre Freiheit. Es steckt natürlich viel Politisches darin, wenn in „His Dark Materials“ davon erzählt wird, wie autoritäre Diktaturen versuchen, genau das zu unterdrücken, die Künste zu beschneiden und die Phantasie einzugrenzen. Und nicht zuletzt deswegen stehen ja Kinder im Zentrum der Geschichte.

Wie meinen Sie das?

Nie hat man mehr Freiheiten, auch im Denken oder in der Kreativität, als als Kind. Das Zwänge entstehen und man in Schubladen gesteckt wird, kommt erst später. Deswegen sind diese Kids die idealen Protagonisten, wenn es um dieses Thema geht. Und in diesem Kontext finde ich es auch so spannend, dass hier natürlich auch das Erwachsenwerden und die aufkeimende Sexualität dieser jungen Figuren verhandelt werden.

Die Menschen in „His Dark Materials“ haben alle einen Dämonen an ihrer Seite, einen untrennbar verbundenen Begleiter in Tiergestalt. Für die von Ihnen gespielte Marisa Coulter ist das ein ziemlich grausamer Affe mit goldenem Fell. Die Frage, welchen Dämonen Sie selbst wohl hätten, wurde Ihnen sicher schon oft gestellt, oder?

Sehr oft, und ich hatte noch nie eine gute Antwort. Sorry. Aber ich gebe Ihnen trotzdem eine, auf die ich mich jetzt nach reiflichen Überlegungen mal festgelegt habe. Mein Seelentier wäre vermutlich am ehesten ein Stadtfuchs. So ein frecher Streuner, der einsam durch die Straßen zieht und in den Mülltonnen wühlt. Ich glaube, das passt ganz gut.

Ruth Wilson als die junge Gouvernante Jane Eyre.


Ruth Wilson als die junge Gouvernante Jane Eyre.
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Bild: © BBC/Mike Hogan

Diese Mrs. Coulter ist eine wunderbar durchtriebene Antagonistin …

Deswegen ist sie jetzt auch in der zweiten Staffel unverändert präsent, obwohl sie im zweiten Roman gar keine so große Rolle spielt. Ich habe mich sehr gefreut, dass die Serienmacher daran interessiert waren, der Komplexität dieser Frau etwas weiter auf den Grund zu gehen und zu verstehen versuchen, wie sie sich in dieser von Männern dominierten Welt durchgesetzt hat. Und um welchen Preis. In den neuen Folgen ist nicht nur ihre Tochter nicht mehr bei ihr, sondern sie hat auch alle Brücken hinter sich abgerissen. Plötzlich ist sie auf sich gestellt – und sogar ein wenig verletzlich.

Findet man in einer solchen Figur überhaupt Anknüpfungspunkte?

Sie meinen an meine eigene Persönlichkeit? Die brauche ich gar nicht. Im Gegenteil spiele ich fast immer und sehr gerne Figuren, die mit mir persönlich rein gar nichts zu tun haben. Vielleicht gibt’s mal Aspekte, die man zu verstehen glaubt, oder Äußerlichkeiten, die man von sich kennt. Aber im Grunde sehe ich es eben gerade als meinen Job, mich in jemanden einzufinden, den ich kein bisschen kenne und der sehr weit weg ist von mir, was für Mrs. Coulter definitiv gilt. Nicht nur bin ich sehr viel netter zu Kindern als sie, sondern auch deutlich weniger glamourös, vor allem privat. Man könnte auch sagen: Ich bin einfach sehr viel langweiliger als sie.

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