Viertel vor drei, vierzig Grad Celsius im Schatten. Außenstehende könnten die jungen Männer, die mit Sonnenbrille und Anzug aus Taxis steigen und Wartenden Autogramme geben, bevor sie durch einen Seiteneingang im Palacio de Santoña verschwinden, für Popstars halten. Dass es vor allem Schachbretter sind, die sie signieren, verrät sie als Weltklassegroßmeister.

Der Palacio de Santoña liegt im Literatenviertel. Laut einer Plakette wohnte Miguel de Cervantes gleich gegenüber. Zu seiner Zeit fand vor 447 Jahren im El Escorial, der Sommerresidenz der spanischen Könige, das erste internationale Schachturnier statt. Damals gewann der Italiener Leonardo da Cutri. Dieses Mal könnte Fabiano Caruana gewinnen, der zwar in seiner Jugend für Italien, das Herkunftsland seiner Eltern, spielte, aber Amerikaner ist.