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#Hochgefühl im Hexenkessel von Piräus

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Hochgefühl im Hexenkessel von Piräus

Dreizehn Minuten nur dauerte es, dann war der Schuss ins Glück perfekt. Jens Petter Hauge ist der Mann, der mit dem bisher wichtigsten Tor seines Lebens für kollektive Frankfurter Freudengefühle sorgte. In der 78. Minute in der Auswärtspartie bei Olympiakos Piräus ins Spiel gekommen, schlug der Norweger der Eintracht in der ersten Minute der Nachspielzeit nach Vorarbeit des gleichfalls eingewechselten Jesper Lindström zu. 2:1 statt 1:1 – der Coup war perfekt, die Eintracht hatte es nach dem 3:1-Hinspielerfolg geschafft, die Griechen auch in ihrem stimmungsvollen Stadion zu besiegen.

Die Tabelle der Gruppe D in der Europa League führt die Eintracht damit mit zehn Punkten souverän an – und das erste große Saisonziel ist seit Donnerstagabend nun auch schon erreicht: Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner überwintert in Europa. Die Zwischenrunde ist definitiv erreicht, möglicherweise aber wird die Eintracht als Primus direkt ins Achtelfinale einziehen. „Ich spüre große Erleichterung“, sagte Markus Krösche. „Wir haben uns zurückgekämpft und sind alle sehr glücklich über den Sieg.“ Der Sportvorstand der Eintracht stellte nach dem Spiel in Piräus klar: „Es war Druck auf dem Kessel. Ich freue mich für die Mannschaft, gerade nach den schwierigen Tagen.“

Auch Eintracht-Trainer Oliver Glasner zeigte sich nach dem kaum für möglich gehaltenen Sieg erleichtert. „Einfach toll, super. Es war ein ganz schwieriges Spiel“, sagte der Österreicher. „In der zweiten Halbzeit war es großer Kampf, aber wir haben dagegengehalten in diesem Hexenkessel. Für uns und die Fans ist es ein toller Abend.“

Ungenügende Leistung eines Trios

Glasner brachte seine Mannschaft erwartungsgemäß ins Rotieren. Im Gegensatz zum Leipzig-Spiel rückten mit Makoto Hasebe, Timothy Chandler, Aymen Barkok und Sam Lammers gleich vier Neue in die Startelf. Erik Durm fiel wegen Magen-Darm-Problemen kurzfristig aus, Martin Hinteregger nahm zunächst auf der Bank Platz. Auch als die Partie begann, zeigte sich der Spätherbst von seiner angenehmen Seite. Tagsüber herrschten noch 23 Grad in Piräus, am Abend unter Flutlicht war es nur unwesentlich kühler.

Auf den Tribünen ging es hitziger zu. Die gesangfreudigen Fans von Olympiakos präsentierten sich geradezu heißblütig und bestätigten damit nur, was Glasner für den Europapokalabend erwartet hatte: eine „tolle Atmosphäre“. Was nicht passte, war die Leistung eines Trios. Djibril Sow, Lammers und Barkok genügten an diesem Abend nicht den gestellten Anforderungen. So gut wie nichts wollte ihnen gelingen. Dies hatte zur Folge, dass sich Olympiakos immer wieder Chancen zu Toren boten.

Vor allem über links machten die Griechen gehörig Druck. So erstmals und nachhaltig in der zwölften Minute, als Henry Onyekuru leichtes Spiel hatte, Tuta zu überrennen und mit dem Blick für den freien Mann im Strafraum den bestens postierten Youssef El-Arabi in Szene zu setzen. Der Kapitän von Olympiakos ließ dem in diesem Moment machtlosen Kevin Trapp keine Abwehrchance. 1:0 – die Griechen hatten vorgelegt, und hinter dem Frankfurter Tor, wo die Olympiakos-Fans für prächtige Stimmung sorgten, kam es zu einer ersten emotionalen Entladung.

Kevin Trapp pariert mehrmals sensationell.


Kevin Trapp pariert mehrmals sensationell.
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Bild: AFP

Von der Eintracht, die defensiv auf eine Dreierabwehrkette, gebildet von Hasebe, Evan Ndicka und Tuta, setzte, war in diesem Spielabschnitt so gut wie nichts zu sehen. Ein Schussversuch von Kristijan Jakic, der weit sein Ziel verfehlte – das war es (16.). Umso überraschender dann der Ausgleich eine Minute später. Es war vor allem der Weitsicht des stark aufspielenden Rafael Borré zu verdanken, dass der bestens freigespielte Daichi Kamada keine Mühe hatte, zum 1:1 zu vollenden.

Der schwache Barkok, der abermals sein wankelmütiges Gesicht zeigte, fiel im weiteren Spielverlauf nur durch ein rüdes Foul auf, als er Oleg Reabciuk nach einer halben Stunde regelwidrig bremste. Ein Pfiff und eine Verwarnung blieben überraschenderweise aus. Keine Überraschung war die Form von Trapp. Der Eintracht-Keeper zeigte zweimal eine Weltklasseleistung, als er die beiden Schüsse von Giorgos Masouras und Mady Camara (36. und 39.) sensationell parierte.

Auch im zweiten Abschnitt war es der 46-malige griechische Meister, der die Partie dominierte. In der 57. Minute verpasste es Onyekuru, für die überfällige Führung zu sorgen. Überfällig waren auch die Auswechslungen von Lammers und Barkok, für die Lindström und Almamy Touré kamen (58.). In die hitzige Partie kam im Wortsinne Farbe, denn Glasner sah die Gelbe Karte. Erzürnt über eine Fehlleistung seiner Spieler schoss er den Ball weg.

Zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit entschied sich Glasner abermals für einen Doppelwechsel. Sebastian Rode und Hauge kamen, Jakic und Borré, der beste Frankfurter, gingen. Was blieb, war die Hoffnung, das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1:1 über die Zeit zu bringen. Doch es kam ganz anders. Hauge mit seinem Geniestreich drehte die Partie, und Mitspieler Timothy Chandler sagte in seiner Analyse über den spät erzielten Treffer: „Wir glauben immer bis zum Schluss dran, das Spiel zu gewinnen.“ In Piräus hat dieser Glaube seine Wirkung voll entfaltet.

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