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#Hogwarts-Legacy auf dem PC: Eine solche Technik hat dieses Spiel einfach nicht verdient

„Hogwarts-Legacy auf dem PC: Eine solche Technik hat dieses Spiel einfach nicht verdient“

Es ist beeindruckend, was für eine stimmige, wunderschöne Welt die Technik von Hogwarts Legacy erzeugt – wären da nicht die groben Schnitzer, die immer wieder ins Auge springen.

Hogwarts Legacy - Die PC-Testversion ist noch zu kaputt





11:40


Hogwarts Legacy – Die PC-Testversion ist noch zu kaputt

Update, 16:53: Wir haben den Artikel um erste Benchmarks sowie eine Grafik zum VRAM-Bedarf und zu den Frametimes ergänzt. Ihr findet die neuen Infos im Abschnitt Performance, Speicherbedarf und Frametimes.

Ursprünglicher Artikel, 12:00 Uhr: In meinen ersten zehn Minuten mit Hogwarts Legacy habe ich mich gefühlt wie Louis de Funès. Nein! Doch! Oh!. So vieles an der Technik und vor allem an der Gestaltung der Spielwelt hat mich direkt in seinen Bann gezogen – und gleichzeitig gab es so zahlreiche technische Probleme, dass ich doch immer wieder aus ihr herausgezogen wurde.

In diesem ersten Blick auf die Technik der PC-Version gehe ich auf die größten Probleme ein, die sie in ihrem aktuellen Zustand ohne Day-One-Patch meiner Erfahrung nach hatte, ergänzt durch Einschätzungen aus dem gesamten GS-Testteam. Ein passendes Video von meinem Kollegen Christian Fritz Schneider findet ihr direkt zu Beginn dieses Artikels.

Da wir möglichst lange auf das Erscheinen des Day-One-Patches warten wollten, zu dem es bisher dann doch nicht mehr gekommen ist, können wir vorerst nur diese ersten Eindrücke liefern. Weitere Erfahrungen mit langsamerer Hardware so wie Tests der Auswirkungen etwaiger Patches und Tipps für die besten Grafikeinstellungen folgen.

Aktuell gilt aber Folgendes: Ganz egal, welche Hardware ihr auch habt – auf Windows-Rechnern müsst ihr euch auf Probleme einstellen. Es folgt eine kurze Übersicht der am schwersten wiegenden Ärgernisse, die mir und allen GS-Testern bislang begegnet sind, bevor ich euch meine Erfahrungen genauer schildere.

  • starke Einbrüche der Bildrate
  • Grafikfehler
  • Abstürze
  • Pop-In von Objekten und Schatten

Was Hogwarts Legacy spielerisch zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem großen Test zu dem Spiel:

Transfeindlichkeit bei J.K. Rowling
Der Erfolg von Hogwarts Legacy kommt indirekt Harry Potter-Autorin J.K. Rowling zugute, die durch bestehende Verlagsrechte und den damit einhergehenden Verkauf der Bücher partizipiert. Rowling fällt weiter aktiv durch Anti-LGBTQIA+-Rhetorik auf und unterstützt aktiv die Anti-Trans-Politik in UK. Dieser Artikel erklärt Rowlings Aussagen und fasst Reaktionen von Betroffenen zusammen. Einen Überblick der Kontroversen rund um Hogwarts Legacy findet ihr in unserer Zusammenfassung. Weitere Informationen über die Thematik findet ihr unter anderem hier und hier.

Wie GameStar mit kontrovers diskutierten Spielen umgehen und warum wir weiterhin über Hogwarts Legacy berichten, erklärt Chefredakteur Heiko Klinge in seiner Kolumne:

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

Egal, ob man die Welt von Harry Potter mag, nicht mag oder ihr neutral gegenübersteht: Es gelingt der Technik von Hogwarts Legacy sehr gut, diese Welt äußerst stimmungsvoll in Szene zu setzen.

Bei genauem Hinsehen hat man zwar doch immer wieder das Gefühl, dass etwas mehr drin gewesen wäre, beispielsweise in Sachen Weitsicht, Auflösung der Texturen oder dem Detailgrad mancher Objekte. Siehe etwa diese einerseits herrlich einladenden Süßigkeiten, die aber andererseits doch meist keine Tiefe aufweisen.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass hier jedes Bonbon einzeln gerendert wird. Aber etwas plastischer könnten die Süßigkeiten schon sein.





Natürlich kann man nicht erwarten, dass hier jedes Bonbon einzeln gerendert wird. Aber etwas plastischer könnten die Süßigkeiten schon sein.

Aber das ist in Anbetracht der mit äußerst viel Liebe zum Detail gestalteten Welt mit stimmiger Beleuchtung, abwechslungsreicher Darstellung und den großen Dimensionen, die auch durch die Bewegung zu Fuß, auf Reittieren und in der Luft nochmals wachsen auf den allerersten Blick mehr als leicht zu verkraften – bis die Technik anfängt, größere Zicken zu machen.

…aber aller Anfang ist auch schwer

Um das nochmal kurz klarzustellen: Mit meinen ersten zehn Minuten in der Spielwelt meine ich nicht die Einleitung, sondern meinen per Savegame der geschätzten Kollegin Natalie erschummelten Sprung direkt nach Hogwarts beziehungsweise genauer gesagt nach Hogsmeade.

Zugegebenermaßen zeigt sich die Technik dort in ihrem schlechtesten Zustand, insbesondere im Vergleich mit der weniger problembehafteten offenen Welt außerhalb dieser wohl bekanntesten Schauplätze von Harry Potter.

Was ich in der kurzen Zeit mit einer Geforce RTX 4090, AMDs Ryzen 9 7900X und 32,0 GByte DDR5-RAM auf einer pfeilschnellen SSD erlebt habe, darf in der geballten Form einfach nicht so passieren.

Und eine weitere Klarstellung: Meine Spielerfahrung beschränkt sich natürlich nicht auf diese ersten zehn Minuten und gemeinsam in der Redaktion haben wir mittlerweile sehr viele Stunden mit unterschiedlicher Hardware in dem Spiel verbracht – von Problemen verschont geblieben sind wir aber nie.

Extreme FPS-Einbrüche, Stop-Motion-Cutscenes & Grafik-Bugs

Eine Geforce RTX 4090 kommt in der Regel locker mit der 4K-Auflösung zurecht. Das gilt umso mehr, wenn man das aktuell ohnehin nicht in Hogwarts Legacy empfehlenswerte und sehr FPS-hungrige Raytracing ausschaltet, das optisch nur einen eher geringen Unterschied macht.

Die Grafik zeigt die Frametimes mit einer RTX 4090 in 4K-Auflösung ohne Raytracing. Der extreme Ausreißer bedeutet, dass das Berechnen eines Bildes über eine Sekunde gedauert hat. Im Spielablauf selbst bedeutet das ein starkes Ruckeln.





Die Grafik zeigt die Frametimes mit einer RTX 4090 in 4K-Auflösung ohne Raytracing. Der extreme Ausreißer bedeutet, dass das Berechnen eines Bildes über eine Sekunde gedauert hat. Im Spielablauf selbst bedeutet das ein starkes Ruckeln.


Dennoch kommt es auf meinen High-End-PC immer wieder zu einem kurzen Ruckeln, dass teilweise sogar soweit geht, dass die Szene komplett einfriert, wie auf Bild zu den Frametimes oben zu sehen: Sie gehen in den vierstelligen Millisekunden-Bereich, es hat also über eine Sekunde gedauert, ein einzelnes Bild zu berechnen, was sich in einem kurzen Stillstand des Spiels äußert.

Besonders problembehaftet sind auch die Zwischensequenzen, die meine Kollegin Natalie in solchen Fällen sogar als Stop-Motion mit Knetfiguren bezeichnet. Und dann kommen da noch Bugs, Grafikfehler und teilweise Abstürze hinzu.

Man könnte fast schon vermuten, dass Absicht dahinter steckt, wenn ausgerechnet eine Dame namens Bugbrooke kein Gesicht hat und immer wieder wie ein Geist flimmernd auftaucht und verschwindet:

Bei diesem Grafikbug muss sich sogar die arme Betty Bugbrooke an ihren nicht vorhandenen Kopf fassen.





Bei diesem Grafikbug muss sich sogar die arme Betty Bugbrooke an ihren nicht vorhandenen Kopf fassen.


Ausgerechnet mit Raytracing ist mir klar sichtbares Pop-In von Objekten und Schatten außerdem noch mehr aufgefallen als ohne. Und teilweise verändert sich die Lichtstimmung beim Übertreten einer unsichtbaren Grenze ohne erkennbaren Grund, etwa von eher bläulich zu eher grünlich.

Es ist ein großer Jammer

All das ist um so ärgerlicher, weil diese liebevolle Welt so sehr dazu einlädt, sie zu erkunden und zu erleben. Nicht nur meine bald vierjährigen Zwillinge wurden von über dem Kopf schwebenden Büchern, einem dem Zum Gruß den Zylinder ziehenden Schneemann, einem Flug auf einem Thestral um Hogwarts herum und Mondkälbern mit riesigen Augen sofort in den Bann gezogen, sondern auch ich.

Eigentlich stehe ich Harry Potter eher neutral gegenüber, wobei meine Kinder sicher dabei helfen, eine Begeisterung dafür zu entfachen. Außerdem hat das Spiel den Büchern und Filmen viel zu verdanken, die jede Menge kreativer Vorlagen liefern. Aber es ist dennoch eine beachtliche Leistung, das auch grafisch in derart überzeugender Form umzusetzen – wären da nicht all die angesprochenen Probleme.

Es bleibt nur schwer zu hoffen, dass Patches die Situation auf dem PC möglichst schnell deutlich verbessern. Wie flott das gelingt (und wie gut), ist schwer zu sagen. Aktuell ist es mir auch deshalb nicht möglich, euch guten Gewissens zu einem Kauf auf dem PC raten – auch wenn es sich sehr lohnen kann, über all die technischen Ärgernisse hinwegzusehen. Falls euch das denn gelingen würde.

Performance, Speicherbedarf und Frametimes

Wir haben inzwischen auch Benchmarks in verschiedenen Auflösungen und Detailstufen durchgeführt, sowohl mit dem sehr schnellen Rechner als auch mit einem langsameren PC. Basis ist das anspruchsvolle Gebiet in Hogsmeade, die Performance ist im Spiel also oftmals eher besser.

Ungewöhnlich dabei: Es gibt keinen exklusiven Vollbildmodus, für den Wechsel der Auflösung müssen wir daher entweder die Windows-Auflösung ändern (rahmenloser Fenstermodus) oder im Fenstermodus mit sichtbarem Rand spielen.

RTX 4090: Full HD

Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090
Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
135,4
62,9
RTX 4090
Ultra + RT, kein Upscaling
72,5
47,3
  • 0,0
  • 28,0
  • 56,0
  • 84,0
  • 112,0
  • 140,0

2560×1440

Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090
Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
132,4
62,8
RTX 4090
Ultra + RT, kein Upscaling
65,5
40,0
  • 0,0
  • 28,0
  • 56,0
  • 84,0
  • 112,0
  • 140,0

3840×2160

Ryzen 9 7900X, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 4090
Ultra + RT, DLSS Qualität + Frame Generation
106,3
64,3
RTX 4090
Ultra + RT, kein Upscaling
53,0
32,5
  • 0,0
  • 22,0
  • 44,0
  • 66,0
  • 88,0
  • 110,0

Mit maximalen Details samt Raytracing fordert Hogwarts Legacy die bärenstarke RTX 4090 bereits in Full HD ordentlich und es stehen nur 72,5 FPS zu Buche. In 4K sinkt der Wert auf 53, wobei die wichtigen minimalen FPS in Form des 99ten Perzenitls mit 32,5 nochmal klar niedriger ausfallen.

DLSS wirkt in Kombination mit der RTX-4000-exklusiven Funktion der Frame Generation aber wahre Wunder und verdoppelt die Bildrate teils sogar. Größere optische Probleme oder eine zu hohe Latzen sind uns dabei bislang nicht aufgefallen, viel Zeit zum Testen des Features hatten wir aber noch nicht.

RTX 2060 Super: 1920×1080

Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super
Hoch, DLSS Qualität
63,5
38,9
RTX 2060 Super
Hoch, kein Upscaling
62,8
37,4
  • 0,0
  • 14,0
  • 28,0
  • 42,0
  • 56,0
  • 70,0

2560×1440

Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super
Hoch, DLSS Qualität
58,6
38,9
RTX 2060 Super
Hoch, kein Upscaling
54,2
34,1
  • 0,0
  • 12,0
  • 24,0
  • 36,0
  • 48,0
  • 60,0

3840×2160

Ryzen 5 3600X, 16,0 GByte DDR4-3600, Windows 11

  • avg. FPS
  • 99th Percentile
RTX 2060 Super
Hoch, DLSS Qualität
45,4
24,8
RTX 2060 Super
Hoch, kein Upscaling
30,5
22,6
  • 0,0
  • 10,0
  • 20,0
  • 30,0
  • 40,0
  • 50,0

Wechseln wir zu einem Rechner mit deutlich langsamerer Hardware, aber auch zu hohen Details, erreicht die RTX 2060 Super in Full HD immerhin knapp über 60 FPS. Aber auch in diesem Fall sind die minimalen Bilder pro Sekunde mit 37,4 FPS ziemlich gering.

In niedrigen Auflösungen hilft DLSS bei weniger hohen Grafikdetails wie gewohnt eher wenig, da hier der Prozessor zum Flaschenhals wird. Dafür ist der Performance-Gewinn in 4K mit etwa 45 statt 30 FPS durchaus beachtlich. Aufgrund der klar zu niedrigen minimalen FPS sollte man die RTX 2060 Super aber unserer Einschätzung nach wie von anderen Titeln gewohnt maximal für das Spielen in WQHD verwenden.

Problematisch bleiben außerdem oftmals die Frametimes, zumindest in unserer anspruchsvollen Testsequenz. In diesem Beispiel mit der RTX 2060 Super liegen die durchschnittlichen FPS zwar in einem ordentlichen Bereich oberhalb der 40 Bilder pro Sekunde, aber die ständigen leichten Schwankungen sorgen für ein unrundes Spielgefühl und am Ende der Sequenz kommt es zu einem klaren Ruckeln:

Frametime-Grafiken wie diese zeigen die Berechnungszeit für jedes einzelne Bild beim Spielen in Millisekunden. In Hogwarts Legacy sind sie oft recht ungleichmäßig und es gibt immer wieder Ausreißer nach oben, die sich in einem spürbaren Ruckler äußern.





Frametime-Grafiken wie diese zeigen die Berechnungszeit für jedes einzelne Bild beim Spielen in Millisekunden. In Hogwarts Legacy sind sie oft recht ungleichmäßig und es gibt immer wieder Ausreißer nach oben, die sich in einem spürbaren Ruckler äußern.

Der Speicherbedarf ist hoch

Außerdem haben wir uns mit der RTX 4090 angesehen, wie viel VRAM Hogwarts Legacy verlangt – und es ist viel. Bereits in Full HD und mit mittleren Details kratzen wir an der Grenze zu 8,0 GByte, die in WQHD dann endgültig überschritten wird. Mit maximalen Details und in 4K wird kommt dann selbst eine GPU mit 12 GByte VRAM an ihre Grenzen.








Auch in Sachen System-RAM verlangt das Spiel durchaus einen ordentlichen Puffer. Wir kommen je nach Auflösung und Detailstufe auf Werte im Bereich von 10 bis 13 GByte RAM-Bedarf für Hogwarts Legacy.

Da ihr unseren bisherigen Erfahrungen nach zu urteilen nicht allzu viele Möglichkeiten habt, den generell hohen Speicherbedarf deutlich zu senken, sollte euer PC am besten über viel RAM und Videospeicher verfügen.

Wir empfehlen nach aktuellem Stand mindestens 16,0 GByte RAM und 8,0 GByte VRAM, aber besser noch 32,0 GByte RAM und 10 bis 12,0 GByte VRAM, insbesondere ab der WQHD-Auflösung. Dass noch ausstehend, zukünftige Patches an dieser Empfehlung etwas ändern werden, halten wir gleichzeitig für unwahrscheinlich.

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