Nachrichten

#Niederlage gegen Kroatien: Deutschlands Handball-Nationalteam bangt um Olympia

Inhaltsverzeichnis

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft lässt gegen Kroatien besonders in der ersten Halbzeit vieles vermissen. Die zweite Halbzeit gibt Anlass zur Hoffnung. Nun kommt es zu einer brisanten Partie.

Christoph Steinert nannte nur zwei Zahlen, die das Handball-Grauen der ersten Halbzeit aber ausreichend illustrierten: „Wir machen sieben technische Fehler und scheitern zehn Mal am Torwart.“ Ein völlig ungenügender Auftritt der Nationalmannschaft war das 30 Minuten lang im zweiten Spiel der Olympia-Qualifikation gegen Kroatien; beim 10:16 zur Pause waren die Chancen auf einen Sieg gegen eine derart clevere Nation nur noch gering.

Über 0:4, 2:6 und 7:13 stolperten die fehlerbehafteten Deutschen durch diesen Abschnitt, der nur die 500 kroatischen Fans unter den 10.000 Menschen in der ausverkauften Arena auf dem Messegelände jubeln ließ.

Bundestrainer Alfred Gislasons Team ließ hingegen alles vermissen, was man hätte erwarten können; Genauigkeit im Passspiel, Abschlussstärke, aber auch die nötige Schärfe und Härte. Doch den Zahn zog ihnen eine ernüchternde Chancenverwertung, die böse an die düsteren Momente bei der Europameisterschaft im Januar erinnerte: „Dieses Problem schleppen wir schon lange mit uns herum“, sagte Kapitän Johannes Golla, „es steht 1:6 nach sechs Minuten, das gibt den Kroaten Selbstvertrauen und das Gefühl, dass es für sie ein guter Tag wird.“

Unerfreuliches Ende für Deutschland

In diesem Gefühl badeten sie auch nach dem Abpfiff. 33:30 gewann Kroatien am Samstagnachmittag gegen Deutschland in Hannover und qualifizierte sich schon vor dem dritten Spiel am Sonntag gegen Algerien für die Olympischen Spiele – ein großer Erfolg auch für den ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der die Kroaten erst seit einer Woche anleitet.

Für Deutschland endete das nächste Duell mit einer großen Handballnation unerfreulich, wenn auch die Leistung in der zweiten Halbzeit Anlass zur Hoffnung gab: Gislason ließ seine Stützen Juri Knorr und Julian Köster draußen (zusammen nur zwei Tore), und mit Marian Michalczik und Sebastian Heymann lief es besser – bei zwei Toren Rückstand und Ballbesitz hätten die Deutschen die Partie in der 52. Minute drehen können. Doch Kohlbacher betrat den Kreis. Am Ende spielte Kroatien mit der Uhr und ließ gewohnt abgezockt nichts mehr zu.

Juri Knorr (Mitte) kommt zu selten entscheidend durch.


Juri Knorr (Mitte) kommt zu selten entscheidend durch.
:


Bild: dpa

Die acht Treffer des schon am Donnerstag starken Renars Uscins ließen den Ertrag des Nachmittags nur eine Spur freundlicher wirken. „Da haben wir uns ein bisschen Selbstvertrauen für den Sonntag geholt“, sagte Gislason, der auch noch etwas anderes positiv hervorhob: „Wir haben – teilweise notgedrungen – den ganzen Kader gebracht.“

Die Brisanz der abschließenden Partie versuchte er gar nicht erst zu relativieren: „Wir haben ein Endspiel um das Olympia-Ticket gegen Österreich. Da müssen wir es uns verdienen, zu Olympia zu fahren.“ Brisant ist auch seine Vertragslage: Gislasons Arbeitspapiere mit dem Deutschen Handballbund (DHB) verlängern sich nur im Falle der Qualifikation bis Ende Februar 2027.

Das gerade von ihm selbst formulierte Versprechen dieser in Teilen jungen Mannschaft, mit jedem Auftritt an Sicherheit und Klasse zu gewinnen, bekam an diesem Nachmittag einen bösen Dämpfer. 30 Minuten lang war die DHB-Auswahl den Kroaten in jeder erdenklichen Kategorie unterlegen.

Das war ein Abfall des Niveaus in ungeahnte Tiefen – auch die eigentlich verlässliche Abwehr um Torwart Andreas Wolff unterschritt die gewohnte Qualität; gerade aus der Ferne fasste Wolff keinen Ball an, was dem starken Kroaten Ivan Martinovic einige seiner acht Treffer ermöglichte.

Allerdings war die linke deutsche Abwehrseite ihm auch keine Hilfe. Damit war die Hypothek für den zweiten Durchgang zu groß. Am Sonntag (14.10 Uhr in der ARD und bei Dyn) gegen Österreich könnte es nun ein Nervenspiel werden – erinnert sei an das wacklige 22:22 nach Fünf-Tore-Rückstand in der Hauptrunde der EM.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!