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#Statue von Südstaaten-General Robert E. Lee vom Sockel genommen

Statue von Südstaaten-General Robert E. Lee vom Sockel genommen

Spontaner Jubel brach am Samstag aus, als die Reiterstatue des Südstaaten-Generals Robert E. Lee in der Innenstadt von Charlottesville in Virginia vom Sockel gehoben wurde. Vier Jahre nach dem Aufmarsch von Rechtsextremisten in der Universitätsstadt wurde das Standbild von einem Kran auf einen Anhänger gehoben und abtransportiert. Vorerst kommt es in ein Lager. Die Stadt will noch darüber beraten, was sie in Zukunft mit der Statue, die fast ein Jahrhundert lang in der Market Street stand, machen will.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Anwohner und Besucher, die tags zuvor von den Plänen der Stadt erfahren hatten, hatten sich in der Nähe der Statue versammelt – gleichsam als Zeitzeugen des Schlusspunktes eines traurigen Kapitels der Stadtgeschichte. Auch die Statue des Generals Thomas „Stonewall“ Jackson wurde entfernt. Störungen gab es keine.

Eine erinnerungspolitische Debatte begann

Der Stadtrat von Charlottesville hatte Anfang 2016 beschlossen, die Lee-Statue vom Sockel zu nehmen. Die Initiative ging von der afroamerikanischen High-School-Schülerin Zyahna Bryant aus, die sich mit der Petition an die Stadträte gewandt hatte, das Symbol für Sklaverei zu entfernen. Noch war vom Kampfbegriff der „Cancel Culture“ nicht die Rede.

Ein Jahr zuvor hatte ein Rechtsradikaler neun Afroamerikaner in einer Kirche in Charleston in South Carolina erschossen. Die Tat veranlasste die damalige republikanische Gouverneurin des Bundesstaates, Nikki Haley, die Südstaatenflagge vor dem Parlamentsgebäude zu entfernen – und sie löste eine erinnerungspolitische Debatte über den Umgang mit Symbolen der Südstaaten aus.

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In Charlottesville folgte nach dem Stadtratsbeschluss ein langer Rechtsstreit. Im Sommer 2017 führten Pläne zur Entfernung der Statue des Generals, der im Bürgerkrieg die Armee der Konföderierten angeführt hatte, zu schweren Ausschreitungen. Rechtsextremisten marschierten auf – aber auch Bürger, die sich gegen die Verbannung von Denkmälern wandten beziehungsweise die Südstaaten-Symbolik nicht auf den Rassismus reduziert wissen wollten. Neonazis skandierten offen antisemitische Parolen und stießen mit Gegendemonstranten zusammen. Ein Rechtsradikaler fuhr dabei seinen Wagen in eine Menschenmenge und tötete eine Frau. Er wurde später zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Trump: Gute Leute auf beiden Seiten

Nach den Ausschreitungen kam es zu denkwürdigen Auftritten Donald Trumps. Der Präsident verurteilte zunächst die „ungeheuerliche Demonstration von Hass und Gewalt auf vielen Seiten“. Als der Zusatz „auf vielen Seiten“ auch von Republikanern kritisiert wurde, äußerte Trump: „Rassismus ist böse.“ Und wer im Namen von Rassismus Gewalt verübe, sei kriminell. Bei dieser Äußerung blieb es aber nicht. Später sagte Trump den berüchtigten Satz: Es habe einige sehr üble Leute in der Gruppe gegeben, aber auch „einige sehr gute Leute auf beiden Seiten“.


Phoenix
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Trump verteidigt Reaktion auf Gewalt in Charlottesville

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Video: reuters, Bild: EPA

Auf die folgende Kritik reagierte er mit dem Verweis, er habe damit nicht die Extremisten gemeint, sondern lediglich jene Leute, die nicht wollten, dass die Lee-Statue entfernt werde. Da er bei dem letzten Auftritt auch gefragt hatte, wo man denn haltmachen wolle mit der Tilgung der Geschichte, schließlich seien auch George Washington und Thomas Jefferson Sklavenhalter gewesen, kann man den Sommer 2017 als Beginn der Cancel-Culture-Debatte bezeichnen.

In Charlottesville wurde am Samstag noch eine dritte Statue entfernt, welche die Forschungsreisenden Meriwether Lewis und William Clark sowie deren Führerin, die Schoschonin Sacagawea, zeigt. Trumps Auftritt war auch der Anfang von etwas anderem: Joe Biden behauptet, an jenem Tag beschlossen zu haben, sich noch einmal für die Präsidentschaft zu bewerben.

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